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ATTWENGER

Über ihre neues Album „Clubs“ (Trikont) schrieb ich in der jungen Welt vom 18.12. unter dem Titel ALPEN UND ROCKEN:

„Mit Bläsersatz und Mundart und super Lässigkeit plagt uns mal wieder eine Bayern-Pop/Folkwelle; mit Comedy so vollgefressen, dass einem allein schon davon schlecht wird. Dann hört man Attwenger und weiß, dass sie damit so viel zu tun haben wie der junge Muhammad Ali mit seinen armen Gegnern. Das scharfe Duo hat mehr Energie, Intelligenz und (gern im Hinterhalt liegenden) Witz als der ganze Haufen.

Nach über 20 Jahren wurde es mal Zeit für ein Live-Album. Das naturgemäß keine brave Retrospektive, sondern eine aufregende Collage aus der wilden Attwengerwelt ist. Nicht abschrecken lassen von vielen kurzen Tracks: alles ist elegant verschraubt zu einem Flow. Unter der Attwengerflagge stehen die Einflüsse von Alpenroots bis Hip-Hop oder Gastgitarreros wie Fred Frith oder mal eine TV-Stimme alle gut zusammen. Begleitet von ebenso tollen 90 Minuten Bildmaterial. Aber wo kaufen? Beim Label ist es billiger als bei Dings.“

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KARL VALENTIN KÜNSTE KRAWALL SCHON MORGEN LIVE

MORGEN VON 18:00 BIS 22:00

„Fünf magische Sommerabende im Innenhof – Musik und Krawall
Valentin-Karlstadt-Musäum“ (damit die Trikont-Ausstellung nicht so allein rumsteht…)
<„Musik, Krawall und andere Schöne Künste“, so lautet die aktuelle Sonderausstellung und das Motto des Abends. Es krawallen mit: Sasebo, eine wilde Combo, Bayerisch-Japanisch-Anarchisch. Coconami, Sängerin Nami und Komponist Miyaji folgen japanisch, international, bayerisch, fein und feinsinnig. Evi Keglmaier, begleitet von Greulix Schrank hat schönste „Lieder aus Gründen“. So heißt ihr hochgelobtes Debütalbum. Gudrun Mittermeier zaubert Lieder aus dem neuen Album „Seeheim“ das Ende Mai im Trikont-Verlag erschienen ist. Die Hochzeitskapelle spielt furios in den Abend hinein und beendet ihn … irgendwann dann (spätestens um 22:00 Uhr)
Beginn: 18.00 Uhr (!) Einlass: ab 17:00 Uhr Eintritt: 5 Euro/Person – Kartenreservierung über München Ticket. Wir freuen uns auf euer Kommen.Weniger anzeigen>
Wie Trikont-Artist HP Falkner Attwenger einmal auf unser Buch „Die Trikont-Story: Musik, Krawall und andere schöne Künste“ getrunken und dabei Liesl Karlstadt in die Augen geschaut hat.


DIE TRIKONT-STORY (12)

Für die Dezember-Ausgabe des Magazins a3-kultur habe ich das dazu geschrieben:

DER SOUND DER FREIHEIT

Wenn es nicht echt gewesen wäre, könnte man es als gelungenen Einstieg für einen Actionmusikfilm betrachten: Wenige Stunden nach der Buchpräsentation von „Die Trikont-Story“ bekam Trikont-Gründer Achim Bergmann auf der Frankfurter Buchmesse von einem Nazi zwei Faustschläge ins Gesicht, weil er ein Interview über die bösen 68er am Stand der rechtsextremen Zeitung junge Freiheit mit dem Zwischenruf „du redest Scheiße!“ gestört hatte.

Es war kein Zufall, dass ausgerechnet dieser Musikverleger angesichts der auftrumpfenden Rechten nicht die Klappe hielt. Denn das Trikont-Label ist nicht nur eines der ältesten Independent-Labels der Welt, sondern die bedeutendste, von sog. 68ern gegründete Kulturfabrik, die überlebt hat und seit 50 Jahren für eine offene, antinationalistische Gesellschaft und die dazu passende Musik kämpft.

Mit den Machern des heute weltweit legendären Labels aus München-Giesing bin ich seit einem Vierteljahrhundert befreundet (kann hier also keinen Hauch von Objektivität bieten), habe einige Compilations herausgegeben und Texte geschrieben. Aber meine emotionale Bindung geht sogar noch viel weiter zurück.

Ich steckte in der oberbayrischen Kleinstadt fest, in der Franz Josef Strauß spätestens 1946 das Kommando übernommen hatte, als ich mit sechzehn endlich etwas nachdenklicher wurde und dabei das bis heute bekannteste Trikont-Buch in die Finger bekam, „Wie alles anfing“ von Bommi Baumann. Damit distanzierte sich der Mitbegründer der Bewegung 2. Juni vom bewaffneten Kampf. Und lieferte sehnsüchtigen Teenagern wie mir, nicht zuletzt durch seine bodenständig-verständliche Art, eine Menge Stoff für unsere Anti-Haltung gegenüber einem CSU-Bayern, das uns etwa soviel zu sagen hatte wie ein kaputter Toaster.

Von den Problemen mit diesem Buch wusste ich natürlich nichts. Kein Mensch hätte damals, 1975, einen Pfennig darauf gewettet, dass diese Firma jemals 50 werden würde. Das erfuhr ich erst jetzt von Achim Bergmann, der zusammen mit Eva Mair-Holmes das Schiff bis heute steuert. Trikont wurde einerseits von RAF-Leuten buchstäblich belagert und bedrängt, das Bommi-Buch nicht zu veröffentlichen, denn in ihrer verkorksten ultra-autoritären Denke war es das konterrevolutionäre Werk eines Verräters. Und andererseits wurde das Buch dann gleich beschlagnahmt und der Verlag von den Staatsorganen mit Durchsuchungen und Prozessen angegriffen. Dass sich Trikont von beiden Truppen nicht aufhalten ließ, ist eine Antwort auf die Frage, wie dieser kleine Independent auch nachfolgende Krisen überlebt hat, ohne von seiner ursprünglichen Haltung viel weg- oder sich an irgendeinen Musikantenstadl ranzuschmeißen.

Als ich 1979 nach München kam, fing ich mit dem Trikont-Musikstudium an, das ich bis heute nicht abschließen konnte. Zur selben Zeit trennte sich das Label vom Verlag, der sich schon eine Weile, passend zu den damals angesagten Trends, auf esoterischen Mumpitz verlegt hatte und ein paar Jahre später einging, während das Label immer noch einen Zahn zulegte. Selbst in den stärksten Punk- und New-Wave-Stürmen wurde man von diesem Leuchtturm Trikont immer daran erinnert, dass die (Musik-)Welt viel größer war als die kleine Punkwelt zwischen dem Milbenzentrum in Milbertshofen und der, ebenfalls schon lange verstorbenen, Wirtschaft zur Post in Ampermoching.

So deutlich wie jetzt bei der Arbeit am Buch hatte ich nie erkannt, wieviel Pionierarbeit da geleistet worden war, zum Beispiel mit der ersten feministischen Platte („Lieder von Frauen“, 1974) oder der ersten Schwulenplatte („Schwul“ von Warmer Südwind, 1977). Es gab keine Afrobeat-Welle, als 1978 die erste LP der liberianischen Band Kapingbdi erschien – die man heute mit einer brandneuen Trikont-Produktion verbinden kann, dem ersten Album der Banda Internationale aus Dresden, die aus geflüchteten und deutschen Musikern besteht. Ein starkes Symbol für Trikonts unveränderte internationale Haltung und musikalisch-politische Bedeutung.

Das Label versucht weiterhin – im Verbund mit seinen Acts wie Hans Söllner, Attwenger, Bernadette La Hengst, Lydia Daher oder Kofelgschroa, um hier wenigstens einige zu nennen – die Grenzen zu durchlöchern, die Deutschland und Europa permanent dichter machen, um in ihrem nationalen Irrsinn möglichst wenig gestört zu werden.

Da mag es dann einige Leute überraschen, dass ausgerechnet dieses Label so gründlich wie nichts und niemand auch die bayrischen Roots von Bally Prell und Liesl Karlstadt über Karl Valentin bis Kraudn Sepp erforscht hat. Auch um zu zeigen, dass die bayerische Kulturgeschichte mehr hergibt als die Partei denkt. Von deren Heimatministerium mit Hausmeister Söder soviel kommt wie von einem kaputten Toaster. Ohne ein paar Institutionen wie Trikont wäre Bayern auf dem kulturellen Stand von Ende Mai 1945.



DIE TRIKONT-STORY (8)

>„Die Trikont-Story“ funktioniert als Buch auf mehreren Ebenen<,  heißt es im langen Kulturforum-Artikel von Gerhard Emmer, der mit vielen Sounds angereichert ist, >zum einen als opulente, Kilo-schwere, robust gebundene Festschrift zum Jubiläum eines großartigen Platten-Labels, wie auch als gut zu lesende Geschichte der APO, linker Sponti-Aktionen, alternativer gesellschaftlicher wie subkultureller Gegenentwürfe und daraus entstandenen Musik-historischen Trends und Bewegungen, die bereichert wird durch zahlreiche Abbildungen, Schlaglicht-artige Statements und Ausführungen der Labelmacher, Musiker und weiterer Zeitzeugen aus dem kulturellen wie historischen Kontext im Stile des maßgeblichen Standardwerks zum US-Punkrock „Please Kill Me: The Uncensored Oral History of Punk“ von Legs McNeil und Gillian McCain (…) ist das gewichtige Werk selbstredend auch ein umfassender und sorgfältig gestalteter Plattenkatalog geworden (…) Als Einblick in zahlreiche Musiker-Biografien taugt es nicht minder … <. Und mit einem Foto, das wir gerne gehabt hätten:

Das Kulturforum hebt das Glas mit Hans-Peter Falkner von Attwenger
auf die nächsten 50 Jahre Trikont.

https://gerhardemmerkunst.wordpress.com/2017/10/29/reingelesen-70-christof-meueler-mit-franz-dobler-die-trikont-story-musik-krawall-andere-schoene-kuenste/

 



SCHASCHKO IN MJUNIC

http://www.herzkasperl-rotwand.com

 Ausstellung mit 51 Portraits im Stadtcafe im Münchner Stadtmuseum ab dem 19. September, dem ersten Wiesnmontag 2016. Eine neue Rotwand sozusagen. Die Bilder werden gezeigt bis zum 15. Januar 2017. Täglich geöffnet. Es erscheint ein FOTOBUCH mit 82 Originalfotos, 10×10 cm, gebunden. Das beidseitige A2 POSTER zur Ausstellung mit 77 Rotwand-Fotos. ROTWAND ONLINE-AUSSTELLUNG mit Musik ab dem 19. September 2016. FOTOPRINTS mit Rahmen auf Anfrage. Buch und Poster gibt es im Museumsshop SERVUS HEIMAT im Münchner Stadtmuseum.

ROTWAND ist das Portrait des Herzkasperl-Zelts und der Menschen, die an 16 Wiesntagen 2015 dafür gesorgt haben, dass der Ort eine ganz eigene Anziehungskraft entwickelt. Die Bilder zeigen Musikerinnen und Musiker, die im Zelt aufgetreten sind, Kellnerinnen und Kellner, den Wirt, die Gäste beim Feiern. Fotografiert wurde ganz bewusst auf wenigen Quadratmetern neben der Bühne, ganz nahe am Zentrum und Herzstück des Zelts. Die rote Wand schafft zugleich einen neutralen Hintergrund, ist aber auch Teil der Party und spiegelt Adrenalin, Stress, Bier und Feierstimmung des insgesamt 1500 Personen fassenden Herzkasperlzelts. Während des laufenden Wiesnbetriebs und zu unterschiedlichen Tageszeiten entstand vor der Rotwand ein temporäres Fotostudio.

Die Portraits zeigen Musikerinnen und Musiker der Hausband, G.Rag und die Landlergschwister, und anderer Bands, die im Zelt spielten. Von Attwenger bis Zwirbeldirn. Andere Rotwand-Heldinnen sind die Kellnerinnen und Kellner. Auf den Portraits sieht man auch die Spuren der bereits absolvierten Wiesntage, gelaufener Kilometer und getragener Maßkrüge. Auch Freunde und Bekannte, die als Gäste im Herzkasperl feierten, sind jetzt Teil der Rotwand-Ausstellung. Vor allem aber sind die Rotwand-Portraits eine Hommage an alle, die auf der Wiesn arbeiten, während wir feiern. Prost & danke, Hias Schaschko“



WIR SCHEUEN UNS AUCH IN DIESEN TAGEN NICHT

DEN IRRSINNIGEN WEITERHIN UNSERE STIMME (!) ZU LEIHEN:

LADIES & GENTLEMEN, TRIKONT PROUDLY PRESENTS THE LAST NEWSLETTER 2015

https://www.youtube.com/watch?v=jKOFIiOSU6I

 

Liebe Freunde und Freundinnen, liebe Musiker und Musikerinnen, liebe Herausgeber und Herausgeberinnen, liebe Kollegen und Kolleginnen, liebe Journalisten und Journalistinnen, liebe Unterstützer und Unterstützerinnen, liebe Kritiker und Kritikerinnen (bitte führen Sie die Liste gerne fort, falls Sie sich noch nicht angesprochen fühlen).

Es könnte nun bei  dem Einen oder Anderen ob dieser langen Begrüßung der Verdacht aufkommen, dass der Rest der noch kommt, ziemlich kurz werden könnte. Und so isses auch.  Ein ewiger, nicht enden wollender Input, eine Welt die aus den Fugen gerät, Fragen die immer drängender werden, das Leichte, das zunehmend schwerer wird und ein Überblick über all diesen Irrsinn, der immer unmöglicher scheint, was will man da noch dazu packen, da bleibt man doch sprachlos zurück.

Apropos Irrsinn,  wir haben hier einen hauseigenen kreiert, in der Reihe „Stimmen Bayerns“.  Die CD ist grad erschienen und hier kommt der Irrsinn mal im Gewand des negativen Wahnsinns daher, wird in  anderen Kleidern zum absoluten Kompliment, und nochmal neu gekleidet bleibt nichts als Verwunderung. Man kann einen anklagenden Klang reinlegen in den Irrsinn, es könnte auch sowas wie Süffisanz durchscheinen, reine Belustigung oder pure Verärgerung. Sie sehen also, der Irrsinn, zumal der Bayerische, hat viele Gesichter und genauso klingt auch unsere CD.

Was wir sonst noch so gemacht haben 2015? Einiges:

März: die Attwenger-Buben haben eine Neue vorgelegt: „Spot“ –  „Ein lustvoll-ironisches Spiel mit den Prinzipien des Pop..“ BR / „..Radikale Neudenker..“ Süddeutsche Zeitung / „..Gewohnt bissig..hintersinniger, oft bitterböser Humor..“ Musikexpress / …Die Texte nichts anderes als beste Lyrik.“ MUH

April: Cafe Unterzucker, die Zweite mit Liedgut für die humorbegabte Familie: „Bitte Mami, hol mich ab!“ –  „ ..Während den Alten die ganze Torte gut bekommt, schmeckt den Jungen auf alle Fälle der Guss.“ TAZ /  „beste Mucke für Autofahrten und kurzweilige Sommerabende, auch wenn die Kinder längst im Bett sind.“ Brigitte

Mai: Kofelgschroa diesmal auf DVD in Zusammenarbeit mit Movienet und bereits 2014 im Kino, eine Doku von Barbara Weber – „Frei. Sein. Wollen“: „..so einfach, so poetisch, so wahr.“ Die Zeit /  „..einer der zartesten und kraftvollsten Dokumentarfilme des Jahres.“ Die Welt /  „..anarchisch, universell, vorbildhaft.“ Der Tagesspiegel

Mai: Eric Pfeil legt seine zweite CD vor:  „Die Liebe, der Tod, die Stadt, der Fluss“ –  „Schönes, schiefes Leben… es beginnt zwischen den Tönen die Luft zu schwingen…“ Süddeutsche Zeitung / „…Solche Songtexte gibt es in der deutschsprachigen Musikwelt selten.“ WDR / „…Ein beeindruckendes Album.“ BR

September: Lydia Daher und Tatafull – „Algier“:  „..entstanden nach einem kurzen Afrikaaufenthalt, auf dem die algerische Band Tatafull die schwebenden Gedanken der Berlinerin in zeitlosem Saharablues tränkt.“ Radio Eins-Berlin / „..Melancholie und Komik liegen in ihren Texten ganz nah beieinander.“ Deutschlandradio Kultur /  „…Ein traumhaft schönes Album.“ Süddeutsche Zeitung

Oktober: Die siebte Trikont-CD von Bernadette La Hengst erscheint – „Save The World With This Melody“ – „…Sie schreibt immer noch herrliche Miniatur-Utopien..“ Rolling Stone / „…So lustvoll hat noch niemand in einem Popsong die Totalverweigerung besungen..“ BR /  „..Sie möge die Titelbilder aller Musikmagazine zieren, denn da gehört sie hin.“ Kreuzer-Leipzig /

Oktober: Endlich wieder ein Trikont-Label-Sampler.

November: Nicht bei uns erschienen und trotzdem sehr, sehr lesenswert: Hans Söllner „Freiheit muss weh tun“. Söllners Autobiografie, erschienen im Knaus-Verlag. „Ein wirklich wahrer Schelmenroman“ – schreibt der Verlag und recht hat er.

Für 2016 ist so einiges in Planung, manches auch schon fix, aber dazu mehr im Januar.

Zum friedlichen Ausklang und zur glücklichen Einstimmung noch die Herren Kofelgschroa mit einem neuen Song in einem neuen Video:

 KOFELGSCHROA „ZUG“

Und nun wählen Sie noch diese Nummer. Sollten Sie es schon mal versucht haben lassen Sie sich nicht entmutigen, denn nur diese Telefonnummer ist die wirklich richtige, versuchen Sie es mal. 088229-359727

Ein dickes Dankeschön an unsere Musiker- und innen, Herausgeber- und innen, unsere Freunde und Unterstützer in den unterschiedlichsten Medien, Ideengeber, Vertriebspartner, Mutmacher und Kraftgeber, und an all die Menschen da draußen, die uns mit ihrer Begeisterung für Musik die Möglichkeit geben weiterzumachen auch wenn Karl Valentin recht hat wenn er sagt: „Das Leben ist wie eine Lawine, mal geht’s rauf und mal geht’s runter.“

Ansonsten sollte 2016 für uns alle ein friedliches, von Mitgefühl und Hilfe, Begeisterung und Neugier getragenes und gerne auch glückliches Neues Jahr werden. Das wünsche ich Ihnen und uns von ganzem Herzen und natürlich auch ein schönes Weihnachten wo immer und wie immer Sie es feiern.

Es grüßen herzlich aus Obergiesing: Eva Mair-Holmes, Achim Bergmann und die Trikont-Crew



ATTWENGEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEAR!!!!

Man kann es noch nicht kaufen, erst im März, aber unser Musikredakteur ist so begeisterst, dass es schon jetzt hier angekündigt werden muss, das neue Attwenger-Album SPOT, großartig unglaublich hell, diese verdammten Bastarde, einesteils ist SPOT das, was man erwarten kann, zum andern ist SPOT vollkommen überraschend. Wir wissen nicht, welche Drogen Attwenger nehmen, aber wir wollen sie auch haben! Wir sind Attwengerfans seit ihrer Geburt 1991 und wahrscheinlich sollte auf meinem Grabstein stehn:

er hat attwengert

http://attwenger.at/spot/album/

 trikont.de (Attwenger mit MS Holmes)



Bücher

Ein Sohn von zwei Müttern

Roman, Klett-Cotta-Tropen Verlag, 2/2024 / 224 S., geb. / ebook

taz: „Dobler ist ein Mensch, im jiddischen Wortsinn, und sein Buch ist schön, berührend, große Kunst.“

„Buch der Woche“ (Optimal Records & Books, München)

BR2-Diwan: „sehr empfehlenswert“

Süddeutsche Zeitung: „keine betuliche Problembiografie“

Auxlitera: „kann man getrost einschlägigen Meisterwerken wie Erich Hackls Dieses Buch gehört meiner Mutter oder Oskar Maria Grafs Das Leben meiner Mutter an die Seite stellen.“

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Ich will doch immer nur kriegen was ich haben will

Ich will doch immer nur kriegen was ich haben will

Gedichte 1991-2020

Fotos von Juliane Liebert
Starfruit Publications, Fürth (2020), 286 Seiten, geb.

Ausgezeichnet von der Stiftung Buckunst als „eines der schönsten deutschen Bücher 2021“ und vom bayerischen Kultusministerium mit „Bayerns beste Independent Bücher 2020“

Dieses Buch enthält 35 neue Gedichte und alles aus Doblers ersten zwei Gedichtbänden »Ich fühlte mich stark wie die Braut im Rosa-Luxemburg-T-Shirt« (2009) und »Jesse James und andere Westerngedichte« (1991). Doblers Gedichte winden keine Metaphern-Kränze, sondern sind geprägt von Widerspruch und Witz, von Gefühl und Härte, vom Schmerz über den Lauf der Welt. Einer der letzten Wildläufer im deutschen Literaturbetrieb bringt die Dinge auf den Punkt, zeigt poetisch und politisch Kante, schont nichts und niemanden, und am allerwenigsten sich selbst. Man hat das Gefühl, da ist jemand, »mit dem man gern mal einen trinken würde, obwohl man weiß, es wird nicht bei einem Drink bleiben« (Heiko Werning). Das ist selten in der deutschsprachigen Lyrik.

Juliane Lieberts Schwarz-Weiß-Fotografien spielen dazu die passende Begleitmusik, es sind schnelle Shots aus der urbanen Prärie – aus architektonischen, gesellschaftlichen und mentalen Randzonen. In einem dieses Buch abschließenden Gespräch mit Herausgeber Manfred Rothenberger denkt Franz Dobler nach über das Rauchen, den Räuber Mathias Kneißl, Lyrik für die Gartenabteilung eines Baumarkts, ausgewählte Arschlöcher und den Tod.

„Doblers Gedichte zeigen Präzision, Haltung und Humor“ (Jungle World)


Ein Schuß ins BlaueEin Schuss ins Blaue

Kriminalroman
Nr.2 FAZ/DLF-Krimibestenliste, Nov. 2019

Ex-Polizist Fallner würde sich lieber aus der Sicherheitsfirma seines Bruders verabschieden – und landet im Labyrinth deutscher Probleme. Mit seinem jüdischen Partner Landmann soll er einen islamistischen Attentäter aufspüren, auf den ein Kopfgeld von zwei Millionen ausgesetzt ist. Der Gesuchte hält sich angeblich in München auf. Dabei ist nicht mal klar, von wem der Hinweis eigentlich kommt. Könnte es sein, dass die private Sicherheitsfirma nur benutzt wird? Von rechtsradikalen Seilschaften in staatlichen Sicherheitsbehörden vielleicht? Wenn ja, warum?

Zum Glück hat Fallner besten Polizeikontakt: seine Frau Jaqueline Hosnicz, Hauptkommissarin. Die sich allerdings lieber um die Vierzehnjährige aus einer kaputten deutschen Familie kümmern würde, die bei ihnen Asyl gesucht hat. Sie stellt »Vater« Fallner tausend Fragen pro Minute, und er muss mit ihr sogar in die Kirche gehen. Du sollst nicht töten, sagt der liebe Gott. Aber zwei Millionen für einen miesen Killer, das ist einen Sonderfall.

»Dobler schreibt Kriminalromane wie kein Zweiter in Deutschland.«
Marcus Müntefering, Spiegel Online

»Franz Dobler schreibt wie einst Raymond Chandler – hart, präzise, zärtlich und poetisch.«
Stern

Klett-Cotta/Tropen Kriminalroman, geb. mit Schutzumschlag; E-Book (VÖ 21.09.2019)

TB Heyne Hardcore, 2021


Die Trikont-Story

Musik, Krawall und andere schöne Künste (mit Christof Meueler)

Verlag Heyne Hardcore, 2017. 464 S., geb.

Spiegel: „liebevoll illustrierter Prachtband (…) Vor der nostalgischen Beschwörung der wilden Jahre Westdeutschlands schützt sich die „Trikont-Story“ durch demonstrative Nüchternheit.“

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Ein Schlag ins Gesicht

Deutscher Krimipreis 2017

schlag-ins-gesicht


Platz 3

»Doblers Sprache ist maximal ungemütlich, sie hartgesotten und nicht jugendfrei zu nennen, wäre stark untertrieben.« Jürgen Kaube, FAZ

Robert Fallner ist ziemlich am Ende. Seinen Job als Kriminalhauptkommissar ist er endgültig los. Seine Frau wohl auch. Zeit für einen Neuanfang, den ihm ausgerechnet sein Bruder, selbst Ex-Bulle und Privatermittler, ermöglicht. Er drängt ihm einen speziellen Fall in seiner Sicherheitsfirma auf: Den Stalker einer bekannten Schauspielerin zu stellen, von dem keiner glaubt, dass es ihn gibt.

Simone Thomas hat schon einiges hinter sich: zwei Ehemänner, dreiundvierzig Jahre Showgeschäft, Dutzende Nacktfotos, diverse Filmproduktionen, Drogenexzesse, Yellow-Press-Skandale. Da fehlte es ihr gerade noch, dass sie von einem Stalker bedroht wird. Und dass diese Idioten von der Sicherheitsfirma ihn einfach nicht zu fassen kriegen. Zwei unfähige Leute hat sie schon verschlissen, bis endlich Fallner für sie eingeteilt wurde. Und Fallner wäre nicht Fallner, wenn er nicht eine Gabe für aussichtslose Fälle hätte. Lässig, feinfühlig und mit sprachlich höchster poetisch-derber Präzision schickt Franz Dobler seinen Held Robert Fallner gefährlich nahe heran an eine exzentrische Diva, deren Stalker unberechenbar ist.

Klett-Cotta/Tropen Kriminalroman, 2. Aufl. 2016, 368 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Erscheinungstermin 24.09.2016 / Taschenbuch: Heyne Hardcore


ein bulle im zugEin Bulle im Zug

Deutscher Krimipreis 2015
Platz 1

Kriminalhauptkommissar Fallner hat bei einem Einsatz einen jungen Kriminellen erschossen. Jetzt ist er dienstunfähig. Fallner nimmt den Rat seiner Therapeutin an und verwirklicht seinen Jugendtraum: Mit einer Bahncard100 so lange Zug fahren, wie er Lust hat. Auf die Tour will er auch endlich den toten Jungen aus dem Kopf kriegen.

Was an dem Abend, an dem der Junge erschossen wurde, genau passiert ist, kann keiner mehr sagen. War es Notwehr? Wo ist die Waffe des Jungen? Und warum kann sich keiner mehr an etwas erinnern? Fallner muss einfach mal raus aus München. Weg von dem toten Jungen, der ihn permanent in seinen Gedanken verfolgt. Es beginnt eine ziellose Reise durch Deutschland. Franz Dobler schafft es mit einem ihm eigenen Sound, das Porträt eines Polizisten im Zug nach nirgendwo zu zeichnen. Spannend, humorvoll und angenehm unangestrengt.

4. Aufl. 2015
Klett-Cotta/Tropen, 347 S., geb. mit Schutzumschlag; E-Book (VÖ 23.08.2014)

Auch als Heyne Hardcore Taschenbuch


Ry CooderRy Cooder
In den Straßen von Los Angeles

Ry Cooders Geschichten sind lakonisch und sie klingen manchmal wie ein schwermütiger Blues, in dem jedoch immer auch die komischen Seiten des Lebens, des Sex und Drugs und Rock‘n‘rolls zum Vorschein kommen. Er erzählt auf ganz unspektakuläre Weise von mexikanischen Volksmusikern, von Parkpropheten, Hinterhofzahnärzten, Schneidern, Vertretern und Disc Jockeys und vom Leben und Sterben in den Straßen von Los Angeles in der vierziger und fünfziger Jahren. Cooder liefert keine geschönte Postkartenansicht der Stadt, es gibt keinen Glamour und keine Hollywood-Stars.

Die Protagonisten gehören zu den Vergessenen, die in keiner Chronik auftauchen, nur die Stadt erscheint in ihrer ganzen Rücksichtslosigkeit, die jeden Versuch, einigermaßen über die Runden zu kommen, zunichte macht.

Aus dem Amerikanischen übersetzt und mit einem Register von Franz Dobler
Edition Tiamat, 2012 / TB Heyne Hardcore. 352 Seiten


boy_named_sueThe Boy Named Sue
Aus den Memoiren eines zerstreuten Musikliebhabers

Edition Tiamat, 2013
192 Seiten,  14.- Euro
Ebook bei Fuego

Der zerstreute Musikliebhaber hat sich nie in einer Schublade einsperren lassen. Kann sein, er will morgens den alpinen Rock’n’Roll von Attwenger hören, nachmittags Cannonball Adderley, abends den noch nicht eingeordneten (!) Pop der General Elektriks, um sich um Mitternacht mit Dale Watson zu fragen, ob es Zeit für »Whisky or God« ist und er morgen nur Country hören soll, was denn auch sonst, zur Hölle! Wenn er nach Worten sucht, hat er keine Angst vor nichts und lässt sich von den Sirenen in dunkle Vergangenheit und rätselhafte Gegenwart locken und landet vielleicht in Garagen, die von schweigsamen Türstehern bewacht werden. Kann schon sein, dass der Autor nur über Musik schreibt, weil er eines Tages lernen musste, dass er nicht Musik machen kann. Weshalb er bis zur letzten Stunde mit R.W.Fassbinder heulen wird: Ich möcht‘ Musik machen können!


Rockn Roll Fever

Rockn Roll Fever

Guido Sieber, Bilder
Franz Dobler, Texte
VÖ: 10.2010
Edel: Books, 19,95 €

Die Geschichte der populären Musik mit Bildern, Gemälden und Zeichnungen des Malers Guido Sieber und musikalischen Texten des Schriftstellers Franz Dobler.


Letzte StoriesLetzte Stories

Blumenbar Verlag, 2010
168 Seiten gebunden

SWR-Bestenliste Nr.5, 6/2010

In seinen neuen Stories schreibt Franz Dobler über den Abend vor einem Feiertag, ein Mädchen in der Notaufnahme, eine Parkbankbewohnerin, das mysteriöse Pärchen Ying und Yang, ein vertrauliches Gespräch mit einer Katze. Diese Geschichten über die vermeintlichen Verlierer unserer Tage haben mehr Witz und Seele als die meisten Romane.


Ich fühlte mich stark wie die Braut im Rosa Luxemburg T-ShirtIch fühlte mich stark wie die Braut im Rosa Luxemburg T-Shirt

Gedichte. 60 Seiten / Softcover. Songdog Verlag, 6.Oktober 2009

„Vielleicht wäre die Welt etwas besser wenn diese Soldaten so oft in einem Literaturmagazin lesen würden wie ich in einem Waffenmagazin? Vielleicht wäre die Literatur etwas besser wenn die Literaten so oft in einem Waffenmagazin lesen würden wie ich in einem Literaturmagazin?“


auräumenaufräumen

Roman
Antje Kunstmann Verlag
208 Seiten

SWR-Bestenliste Nr.3, 6/2008

Mit Musik kennt Beat, der Held dieses Romans, sich aus. Mit Frauen auch. Immerhin hat er viele Filme gesehen, viele Bücher gelesen. Was zwar nicht immer hilft, manchmal aber schon. Drei Jobs braucht Beat, um sich über Wasser zu halten: Er kellnert im Heaven, schreibt gelegentlich Musikkritiken und beliefert einen Pornoproduzenten mit „Ideen“, mit Bildern, die er aus seinem Leben „schießt“.


Sterne und StraßenSterne und Straßen

Edition Tiamat, 2004
Ebook Fuego, 2015
Paperback, 128 Seiten

Sterne und Straßen versammelt literarische und journalistische Arbeiten von 1983-2003.

Der Spiegel: „Doblers Geschichten strahlen eine große, süchtig machende Melancholie aus, sie klingen wie der rauhe, schmerzvolle Blues aus einem Amerika, das es schon lange nicht mehr gibt, und sie sind ungeheuer witzig und komisch.“


The Beast in me - Johnny CashThe Beast in me – Johnny Cash

und die seltsame & schöne Welt der Countrymusic

Kunstmann, 2002 / TB Heyne, Juni 2004 / Neuausgabe und ebook, Heyne Hardcore 2021

Er könne schon verstehen, behauptet Rezensent Konrad Heidkamp, dass Mädels beim Wort „Country“ die Flucht ergreifen, aber im Buch von Franz Dobler gehe es nicht um Country, sondern um Johnny Cash. Der ist ein Country-Rebell, und somit etwas ganz, ganz anderes. Neues ist von diesem Buch nicht zu erwarten, warnt Heidkamp, es gehe Dobler schließlich um Herzblut, Nebensächliches und heiß Geliebtes. So lese sich das Buch manchmal wie „ein 250 Seiten langer Artikel zur Lage, dann wie Lyrik, dann wie ein Pamphlet“, fasst Heidkamp zusammen. Oft schieße Dobler auch einfach aus der Hüfte. Aber dies, meint Heidkamp entspreche ja ganz gut dem Stil des Man in Black.
Die Zeit

Get Country & Rhythm!Get Country & Rhythm!
Auf des toten Mannes Kiste

Edition Nautilus, 1999
Broschur, 160 Seiten

Franz Dobler schwingt sich auf sein Pferd und reitet in den Sonnenuntergang. Sein Soundtrack heißt Country, sein Tempo ist der Galopp. Mit Gastbeiträgen von Eugene Chadbourne, Wiglaf Droste, Jonathan Fischer, Ed Ward und zahlreichen Abbildungen.


Down in LousianaDown in Lousiana

Hrsg. Peter Bommas, Franz Dobler
bommas Verlag, 1995
ISBN 3-928452-04-5

Ein Musik-, Reise- und Lesebuch: Die weiße Cajun-, die schwarze Zydeco-Musik. Tradition, Pop, 90er Renaissance. Menschen, Geschichte, Küche, Rassismus, Tourismus, Indianer, Voodoo, Les Blank, Walter Hill, John Woo und ein Anhang für Reisende und Nichtreisende.


BierherzBierherz

Flüssige Prosa
Edition Nautilus, 1994
Broschur, 128 Seiten

Alles, was ein Buch über Bier und die Welt braucht: Ein Reisetagebuch. Ein konstruktiver Politkommentar. Eine Erzählung. Ein esoterischer Leitfaden. Eine Theaterdiskussion. Ein Werkstattbericht …


Nachmittag eines ReportersNachmittag eines Reporters

Short Stories Album
Belleville Verlag, 1998
Ebook Fuego, 2015
2. Auflage 103 Seiten
ISBN 3923646763

Realitätsorgien hat Maxim Biller die literarischen Arbeiten von Franz Dobler genannt, als Gegensatz zu einer Literatur, die sich lieber mit dem Schönen umgibt, als sich mit dem Kram vor der Tür zu beschäftigen.


TollwutTollwut

Roman
Edition Nautilus, 1991
Ebook Tropen Verlag, 2019

Bayerischer Literaturförderpreis 1993

Franz Doblers Debütroman ist die alte Geschichte vom Kampf zwischen arm und reich – angesiedelt in Bayern Ende des 20. Jahrhunderts …


Sprung aus den WolkenSprung aus den Wolken

Dancehall-Stories
Edition Nautilus, 1996
Broschur, 128 Seiten

Geschichten über die Liebe, die Arbeit, die Politik, den merkwürdigen Traum gestern Nacht.


Jesse James und andere WesterngedichteJesse James und andere Westerngedichte

Bommas Verlag, 1991

Siehe auch: Der Tag an dem ich…
[ Hörbuch, Antje Kunstmann 2002 ]

„Die Westerngedichte lesen sich so, als würde man im Zug sitzen, zum Fenster rausschauen und die Landschaft vorbeiziehen sehen. Nicht eine wirkliche, handfeste Landschaft, sondern eher eine innere, geträumte“.


Körperkanonen (vergriffen)
Falschspieler, Erzählungen (vergriffen). Ebook: Fuego, 2015
Der gute Johnny der Dreckskerl, Theaterstück (vergriffen)



ZUM MITSINGEN VON HEIMATLIEDERN

können Sie dieses Produkt verwenden. Zur genaueren Information zitieren wir ausreichend: „Neue Volksmusik-Instrumentals von traditionell bis gegen den Strich gebürstet. Aufmüpfige Blasmusik, träg-schräge Tuba, wilder Zieharmonika-Charme und „Bierleichen“. Tiefe bajuwarische Seele und freches Alpen-Crossover! Präsentiert von Harald & Uli Kümpfel („Der Bulle von Tölz“) …“

 Abb. Koppiereit Nebraska Records

Wir sagen „denn man Tau“, wünschen allzeit besten Polizeischutz und wundern uns aber sauber, dass bei uns gestern in der Kirche ganz andere Lieder gesungen werden mussten („um eifrige Teilnahme wird dringendst gebeten!“):

1. Krinoline Blaskapelle # Rosen der Liebe 2. 3 Falkner # Urfahraner samma 3. Zitherquartett Manfred Schuler # Miesstaler Polka 4. Original Herberstein Trio # Dingl dangl Hammerstiel 5. Ringsgwandl # Leiner 6. Haidhauser Stubnmusi # Stofferl 7. Bruno S. # Nach der Heimat 8. G.Rag & Die Landlergschwister # I´ll never get out … 9. Wegscheider Musikanten # F-Dur Polka 10. Original Herberstein Trio # Es dauert nimma lang 11. Coconami # Chiemgauer Dreher 12. Hans Söllner # Reichenhall, meine Heimat 13. Karl Scherrer # Dreistettner Lied 14. Der Scheitl # When it rains in Texas 15. Ringsgwandl # Kneißl 16. Attwenger # Summa 17. 3 Falkner # Hansi Polka 18. Schlamminger/Pöschl # Ein Münchner in Summer.

Ees deafz ees glam, leicht woas need! Kein Wunder, dass man Nachwuchsprobleme hat.



NEUER BAYERNVOLKSPOP

Mit einigen Freunden, die sich mit dem anhaltenden Trend der neuen, jugendlichen, scheinbar so wahnsinnig lässigen, angeblich besonders talentierten bayerischen Volks- und Irgendwie-Popmusik ziemlich gut auskennen, hatte ich erst paar Diskussionen.

Die eigentlich keine Diskussionen waren, sondern Beschimpfungen in dieselbe Richtung. War keine große Überraschung, aber auch etwas beruhigend, dass der jeweils andere diesen pestartigen Trend im Fahrtwind von La Brass Banda, für die sich auch schon keiner begeistern konnte, auch nicht leiden konnte. Manchmal ist es eben ein okayes Gefühl, zu merken, dass man nicht ganz allein in der Meinungswelt herumsteht.

Ich erinnerte mich vage, dass ich über diesen ganzen Mistkarren schon mal geschrieben hatte. Und tatsächlich. In Trash No.9,  1994, hatte ich die erste Welle mal kurz ins Visier genommen, anlässlich der Veröffentlichung von Attwengers „Luft“ auf Trikont. Hat also nichts geholfen, aber hinzufügen kann ich dem auch nichts:

„Es macht mir keinen Spaß, eine offene Tür einzurennen, und deshalb fällt mir zur Neuen Alpenländischen Volksmusik (NAV) was anderes ein: Aus regional bedingten Gründen interessiert mich die NAV schon die ganze Zeit und mittlerweile habe ich die meisten ihrer Mitglieder bei Liveauftritten oder im Fernsehen mitbekommen.

Und inzwischen gehöre ich zu der Gruppe, die glaubt, dass das meiste von der NAV ziemlicher Humbug ist. Ich weiß schon – die SPD-Chefin Renate Schmidt sagt öffentlich was ganz anderes. Sie findet die NAV „im Großen und Ganzen“ ziemlich toll. Aber schon Engholm hat sich positiv zu Hiphop geäußert und ist trotzdem Baden gegangen.

Das alte und immer kotzigere Problem der SPD: zu Allem und Jedem den super-modernen Max raushängen lassen, und wenn dann die Asyldebatten anstehen, den Schwanz einziehen und den Schulterschluss machen mit jedem x-beliebigen reaktionären Dreck.

Als solchen kann man jetzt keinen NAV-Text bezeichnen, aber doch viel zu viele gehen stark in Richtung dusslige Naturverbundenheit und Träumerei von einem Alpenland in zart gemalten Farben. Wobei mich selber die Beobachtung verblüfft hat, dass, musikalisch betrachtet, die Altmodischen spannender sind als die Fraktion der Schlagzeug- und E-Gitarren-Benutzer.

Das ist schon fast eine Faustregel: Was an Rock- und Popmusik in die NAV reingeraten ist, ist naiv, lächerlich, vorgestrig – mit einem Wort: haarsträubend.

Hubert von Goisern kann so authentisch reden und sympathisch abrocken wie er will, aber mit seinen Alpinkatzen hat er fast nur Mist eingespielt. Den hätten Sparifankal schon vor 15 Jahren aus dem Zelt gefegt. Wobei ich – schlimm genug – klarstellen muss, dass ich nicht zu denen gehöre, die behaupten, die Alpinkatzen dürften nicht zur NAV gehören, weil sie schon zuviel Rockmusik machen; auweh – wenn man sich diese Gruppe der NAV-Anhänger mal genauer ansehen würde: keinen Pfennig würde ich da auf irgendwas wetten!

Zumindest eins ist dem Kenner jetzt natürlich klar: Die Interpreten kann er mit dem Gemaule aber nicht meinen! Meint er auch nicht. Und Attwenger natürlich sowieso überhaupt nicht. Ich kanns drehen und wenden, wie ich will, von Text bis Bühne, von Traditionskenntnis bis Tonträger und von Leidenschaft bis Modernität: Attwenger sind einfach in der Hitparade der NAV eine Klasse für sich. Sie waren das von Anfang an und daran hat sich auch mit dem neuen Album „Luft“ nichts geändert.

Wie lange sie das durchhalten, kann ich nicht wissen. Nur eins würde mich glaub ich nachdenklich machen: Wenn sie zur Eröffnungsgala einer bayrischen Ministerpräsidentin aufspielen mit einer Renate Schmidt am Saxophon.“

Tja, da war inzwischen ne Menge Kommen und Gehen da draußen. Nur eins ist klar: Attwenger überleben sie Gottseidank alle, und, möchte man so gesagt hinzufügen, mit einer extremst hohen Nachhalltigkeit.

If in doubt consult your local Heimatpfleger. Fangen Sie das Gespräch mit „Kraudn Sepp konnte ja bekanntlich kaum Notenlesen“ an, damit er/sie Sie auch gescheit ernst nimmt.



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