Allgemein

ZU DEN STATISTIKEN DER HAMAS

Die „Königlich Bayerische Antifa“ ist ein vorbildlich starkes Bollwerk gegen jede Form von Faschismus und verbreitet auf ihrem f-book-Kanal viele Statements und Informationen, hier ein Zitat von Dalia Ziada, ägyptische Demokratin und Nahost-Expertin (28.6.):

„Die Hamas hat sich zwischen Zivilisten versteckt, unter ihren Häusern. Hamas-Kämpfer waren in Krankenhäusern. Hamas-Kämpfer missbrauchen die Zivilbevölkerung lieber als menschliche Schutzschilde, als sie in Tunneln oder anderen Schutzräumen zu schützen.
Hamas ist der Grund für die hohen Todeszahlen in Gaza. Wenn wir die Statistiken ernst nehmen würden, die Hamas uns präsentiert. Dabei wäre es wohl sehr schwer, die Zahl der Getöteten so rasch festzustellen, wie Hamas es tut. Es scheint mir äußerst unrealistisch. Abgesehen davon traue ich Hamas und ihren Statistiken grundsätzlich nicht über den Weg. Selbst die Vereinten Nationen mussten die Hamas-Zahlen kürzlich herunterrechnen, die das sogenannte „Gesundheitsministerium“ der Hamas ihnen als Gesamt-Todeszahlen in Gaza präsentiert hatte. Es herrscht immer noch die Undurchsichtigkeit eines Krieges.
Und ja, natürlich stehe ich immer noch für den israelischen Krieg gegen die Hamas. Nicht gegen „Gaza“, denn es ist Israels Krieg gegen die Hamas. Und ich stehe weiterhin für Israels Krieg gegen die Hisbollah, gegen die Huthis und an allen sieben Kriegs-Fronten.“


ARTISTS AGAINST ANTISEMITISM AUGSBURG

Beim Jahresfest des Staatstheaters Augsburg am 30.6. (Link unten) ist im riesigen Programm auch die Gruppe „Artists Against Antisemitism Augsburg“ dabei: mit einem „runden Tisch“ von 16-18h, an dem Fragen, Antworten, Diskussionen möglich sind. Auch zu diesem aktuellen Deutschland-Trend:

Soeben wurde der RIAS Jahresbericht 2023 in der Bundespressekonferenz vorgestellt. Die Zahl der erfassten antisemitischen Vorfälle war 2023 ca. 83% höher als 2022. Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann zu den Auswirkungen auf die jüdische Gemeinschaft: „Jüdinnen und Juden erleben den öffentlichen Raum als zunehmend unsicher und haben vielfach Angst, sich als jüdisch zu erkennen zu geben. Sorge bereitet vielen auch die Frage, ob in Zukunft ein freies und sicheres Leben als Juden in Deutschland möglich sein wird.“

https://staatstheater-augsburg.de/theaterfest

https://artistsagainstantisemitism.org



GOOD NEWS

WikiLeaks-Gründer und PEN-Berlin-Ehrenmitglied Julian Assange ist frei und wird es wohl bleiben, wenn bei einer letzten Absegnung nichts passiert:

„Mehr als zehn Jahre dauerte der Rechtsstreit um eine Auslieferung von Julian Assange an – nun darf er wohl in seine Heimat Australien zurückkehren. Hintergrund ist ein Deal mit den USA, der ein Schuldbekenntnis des WikiLeaks-Gründers vorsieht (…)

Im Anschluss an sein Schuldbekenntnis und eine Verurteilung wegen Spionagevorwürfen soll er in seine Heimat Australien zurückkehren. Das geht aus am Montagabend veröffentlichten Gerichtsdokumenten hervor. Ein Gericht muss die Einigung allerdings noch absegnen (…)“ WikiLeaks „veröffentlichte in der Nacht bei X ein Video, das zeigen soll, wie der 52-Jährige am Montag am Flughafen Stansted ein Flugzeug besteigt. Seine Ehefrau Stella Assange repostete den Clip und schrieb: „Julian ist frei!!!!“ (…) Doch erst „wenn der Richter den Deal absegnet, ist er formell gültig“, mahnte sie.“

https://www.tagesschau.de/ausland/assange-312.html



IN DER ZONE EXTREMRECHTS

befinden sich auch noch die, die glauben, sie befänden sich woanders:

„Sicher ist jedenfalls: Leute, die das Denken noch nicht vollständig eingestellt haben, halten es vorerst für unwahrscheinlich, dass aus der als faschistisch einzustufenden Hamas in absehbarer Zeit ein queeres anarchistisches Kollektiv werden wird.“ (Thomas Blum im nd, 9.6.)

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1182809.pali-tuch-widerstandsfolklore.html

Passende Veranstaltung: München Kafe Marat 28.6. 18h30: Punks Against Antisemitism: „Reaktionen auf den Nahost-Konflikt in linken Subkulturen“ (Podiumsdiskussion+Konzert)



DEUTSCHE HAUPTSTADT HEUTE

„Für die einen ist die deutsche Hauptstadt ein aufregender, inspirierender Ort. Für die jüdische Gemeinschaft ist es damit seit dem 7. Oktober vorbei – frei kann sie hier nicht mehr leben“ (30.5.):

https://www.juedische-allgemeine.de/politik/eine-stadt-in-der-auch-juden-frei-leben-koennen-berlin-ist-gekippt/?



AUF DEM GIPFEL DES TOTALEN UNSINNS

steht auf der Jacke eines für die Hamas Demonstrierenden: „Kein Gott, kein Staat, kein Patriachat“ (der Schreibfehler ist sicher nicht das Wichtigste dabei, aber auch er passt zur totalen Unkenntnis) und man kann so Leute ja eigentlich nur noch mitfühlend in den Arm nehmen. Thomas von der Osten-Sacken analysiert das:

(kurzer Auszug) „Wenn also alte Punk-Anarcho Slogans plötzlich wieder aktualisiert werden, nur eben mit der Fahne Palästinas und in vollkommenem Widerspruch zu den Programmen ALLER palästinensischen Parteien ist das nur folgerichtig und ein enorm erhellender Einblick in den Zustand westlicher Gesellschaften.

Das alles funktioniert nur, weil auf der anderen Seite Israel steht, das als Symbol und Inbegriff alles bösen und verabscheuenswürdigen steht und damit wirklich die Funktion einnimmt, die früher die Juden hatten. Wie den Antisemiten des 20. Jahrhunderts geht es diesen Leuten um ALLES – und deshalb politisch auch letztlich um nichts.“

https://jungle.world/blog/von-tunis-nach-teheran/2024/05/proteste-mit-der-hamas-gegen-staat-gott-und-patriarchat?



OHNE HASS GEGEN DIE HASSENDEN

Eine Botschaft, die auch an immer mehr europäische Universitäten gerichtet ist:

„In Our Name: A Message from Jewish Students at Columbia University“

 https://tinyurl.com/ycy7c5va

(Ein kleiner Auszug): „…The evil irony of today’s antisemitism is a twisted reversal of our Holocaust legacy; protestors on campus have dehumanized us, imposing upon us the characterization of the “white colonizer.” We have been told that we are “the oppressors of all brown people” and that “the Holocaust wasn’t special.” Students at Columbia have chanted “we don’t want no Zionists here,” alongside “death to the Zionist State” and to “go back to Poland,” where our relatives lie in mass graves.

This sick distortion illuminates the nature of antisemitism: In every generation, the Jewish People are blamed and scapegoated as responsible for the societal evil of the time. In Iran and in the Arab world, we were ethnically cleansed for our presumed ties to the “Zionist entity.” In Russia, we endured state-sponsored violence and were ultimately massacred for being capitalists. In Europe, we were the victims of genocide because we were communists and not European enough. And today, we face the accusation of being too European, painted as society’s worst evils – colonizers and oppressors. We are targeted for our belief that Israel, our ancestral and religious homeland, has a right to exist. We are targeted by those who misuse the word Zionist as a sanitized slur for Jew, synonymous with racist, oppressive, or genocidal. We know all too well that antisemitism is shapeshifting.

We are proud of Israel. The only democracy in the Middle East, Israel is home to millions of Mizrachi Jews (Jews of Middle Eastern descent), Ashkenazi Jews (Jews of Central and Eastern European descent), and Ethiopian Jews, as well as millions of Arab Israelis, over one million Muslims, and hundreds of thousands of Christians and Druze. Israel is nothing short of a miracle for the Jewish People and for the Middle East more broadly.

Our love for Israel does not necessitate blind political conformity. It’s quite the opposite. For many of us, it is our deep love for and commitment to Israel that pushes us to object when its government acts in ways we find problematic. Israeli political disagreement is an inherently Zionist activity; look no further than the protests against Netanyahu’s judicial reforms – from New York to Tel Aviv – to understand what it means to fight for the Israel we imagine (…)“



HEUTE AM TAG

der Befreiung 1945: die einem unwahrscheinlich vorkommt, wenn man sich die Menge Nazis ansieht, die wie Zombies aus den Gräbern gekrochen kommen: dazu eine passende Nachricht (aus einer Nachrichtenflut):

„Die frühere Ko-Geschäftsführerin des Meta-Konzerns Sheryl Sandberg arbeitet mit dem kostenlos ins Netz gestellten Dokumentarfilm „Screams Before Silence“ die Vergewaltigungen der Hamas vom 7. Oktober auf, die gerade aus dem Milieu, das sonst „Believe Women“ ruft, opportun angezweifelt werden. „Unter der Regie von Anat Stalinsky macht Sandberg eine sorgfältige Beweisführung, die den letzten Zweifler verstummen lassen muss“, schreibt Birgit Schmid in der NZZ. „Oder müsste. Ihr Film erzählt noch einmal das ganze Ausmaß der Barbarei der Hamas-Terroristen, die sich auf brutalste Weise sexuell an Frauen, Mädchen und Männern vergingen. Darüber hinaus wird deutlich, dass die Vergewaltigungen und Verstümmelungen durch die Hamas bewusst und vorsätzlich erfolgten. Das geht aus den Aussagen von Polizisten und Gerichtsmedizinern hervor, die klare Muster erkennen. Nur die Uno hält dies noch immer nicht für ganz wahr.“ Hier ist der Film auf Youtube zu sehen, wegen einer Altersbeschränkung ist er nicht einbindbar.“ (Perlentaucher)



DER NEUE TEXT

zu einem alten Foto lautet: „Vienna SA troops blocking Jewish students from attending University of Vienna, 1938. Look familiar? Could be a College Campus in the USA, 2024.“ (postet on f-book, 6.5.)



VERLOGEN VERDREHTE FRIEDENSBEWEGUNG

im Jungle-World-Portrait von Verbrecher-Verlag-Autor Markus Liske:

„Nach der Farce die Tragödie – Als vor zehn Jahren die sogenannte Friedensbewegung 2.0 aufkam und eine skurrile Mischung aus Reichsbürgern, Verschwörungsgläubigen, Esoterikern und russlandfreundlichen Globalisierungskritikern vereinte, ahnte kaum jemand, dass daraus eine politisch relevante Kraft ent­­stehen könnte. Im Bündnis Sahra Wagenknecht hat dieses Milieu nun seinen parteipolitischen Ausdruck gefunden.“

https://jungle.world/artikel/2024/18/montagsmahnwachen-wagenknecht-partei-nach-der-farce-die-tragoedie?