SPITZENSATZ (92)
Von Franz Dobler | 24. März 2023 | Kategorie: Unterhaltung | Kommentare deaktiviert für SPITZENSATZ (92)„Er ist der Hymnenschreiber der Nation, doch Herbert Grönemeyer selbst quält sich mit den Worten.“ (SZ-Magazin, 24.3.2023)
„Er ist der Hymnenschreiber der Nation, doch Herbert Grönemeyer selbst quält sich mit den Worten.“ (SZ-Magazin, 24.3.2023)
„Auf unserer Kundgebung ist jeder willkommen, der ehrlichen Herzens für Frieden und für Verhandlungen demonstrieren möchte.“ (Sarah Wagenknecht)
Hatte nie davon gehört, deshalb haute es mich um: Richard Brautigan spielt klassische Klavierkonzerte von Johann Wilhelm Wilms! Eine Konzertübertragung, so viele Jahre nachdem sich der amerikanische Dichter erschossen hat!? Der Klavier spielte?! Verdammt will ich sein, wenn das keine irre Sache ist. Auch wenn dieser Komponist Johann Wilhelm Wilms klingt wie einer aus einer dieser ganz kurzen Brautigan-Short-Stories, etwa so, Johann Wilhelm Wilms kam in den Wilden Westen mit einem Piano auf dem Rücken und gab einsamen Waldläufern Klavierstunden im Tausch gegen Schrotpatronen, und er hörte erst auf damit, als er eines Tages dieses Konzertplakat sah: „Ronald Brautigam spielt klassische Klavierkonzerte von Johann Wilhelm Wilms“. Damit war auch ich etwas enttäuscht. Könnte mir Richard Brautigan am Klavier echt gut vorstellen.
„Nach dem Ausscheiden geraten immer mehr Details über die Katar-Katastrophe an die Öffentlichkeit.“ (Transfer Ticker-Das Magazin, 8.12.)
Geschockt und gebannt starrte ich heute auf das Buch im Schaufenster des auf Schundliteratur spezialisierten 2nd-Hand-Ladens:
Der Dichter und sein Henker.
Der beste Titel seit hundert Jahren! Oder mindestens seit Boris Vian. Das Ding muss ich haben. Es ist 17:53. Ein Mann muss gut in der Zeit sein, an jedem und auch an einem besonderen Tag … Bin ich. Dennoch, die verdammte Tür schon geschlossen. Schundliteraturhändler, auch ihr seid Schweine! Ich starre wieder durchs Fenster. Das nicht geputzt ist, logisch, das habe ich nicht erfunden. Ich werde morgen wiederkommen. Samstags geöffnet bis 13:00. Wenn ihr mich wieder übers Ohr haut mit der Zeit, die bekanntlich keineswegs relativ ist, kriegt euer Schaufenster was aufs Ohr. Und damit meine ich nicht, dass ich darauf spucken werde.
Hier ein Truck voll Fakten zum Hausmusik-Festival „machen1“ Ende November in Landsberg, wo 1991 alles anfing mit dem Label Hausmusik, mit u.a. History-Ausstellung, Konzerten von Matthias Goetz´Le Millipede und Wolfgang Petters´A Million Mercies, Premiere von Ricardo Molinas Dokfilm und Lesungen von Katja Huber und mir:
https://www.merkur.de/lokales/landsberg-kreisbote/einfach-machen-hausmusik-und-ein-festival-in-landsberg-91858354.html
plattenlogo
oft, ich schau und hör jetzt keine Nachrichten mehr, das bringt doch nichts, man wird nur langsam wahnsinnig, ich lese jetzt nur noch Rita Falko und höre Beach Boys, aber dann denke ich wieder, nein, das ist doch blöd, wo es jeden Tag so tolle Nachrichten gibt, nehmen wir nur mal am Nationalfeiertag diese:
„RWE übernimmt für 6,8 Milliarden Dollar einen US-Solar-Spezialisten. Der Deal wird durch den katarischen Staatsfonds mitfinanziert, der dadurch zum größten Aktionär des Energieversorgers aus Essen wird.“
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/rwe-solar-katar-101.html
„Es ist ein nicht nur von Wortkargheit geprägtes Dasein, in dem es wenig zu lachen gibt und dessen Vorstellungen und Gewohnheiten tief in die Grönlandfahrer- und Walfängervergangenheit der Vorfahren zurückreichen.“ (FAZ, 28.9.)
„Also vom Feeling her, das wird spannend.“
(Der Küchenchef Herr Metz vom Bräurosl-Zelt, BR2, 10.9.2022)
die den Blockhausmeister jetzt dazu verleitet, hier zum ersten Mal ein Preisausschreiben zu veranstalten (aber gutes Personal ist ja bekanntlich kaum noch zu kriegen heute, deswegen lassen wir diesen Hamperer mal seine Laune ausleben):
„Es war etwas von einem Proletarier an ihm und von einem Marquis. Von rächerischer Leidenschaft, die ihr Opfer sucht, und gefeiltester Feinheit. Vom kämpfenden Zauber (…) von der ‚Magie des Extrems, der Verführung, die alles Äußerste übt‘ – und von einem in Blumen und Tiere verliebten Schäfer“, heißt es in einem Portrait über diesen Schriftsteller, und diese Hilfe noch: „Sein ästhetisches Prinzip: die Kunst muss völlig spontan sein und, wie der Künstler, unvollkommen, beschränkt, vergänglich.“
Die erste Nicht-Roboterperson, die uns also eine Mail schreibt mit dem Namen des gesuchten Schriftstellers, bekommt vom Hausmeister ein Buch zugeschickt. (Angeblich ein schönes, aber weil schön so relativ ist wie fast nix sonst, sollte man sich nicht darauf verlassen). Sogar Zahnärzt*innen und Anwält*innen sind teilnahmeberechtigt.