Unterhaltung

SPITZENSATZ (89)

„Es ist ein nicht nur von Wortkargheit geprägtes Dasein, in dem es wenig zu lachen gibt und dessen Vorstellungen und Gewohnheiten tief in die Grönlandfahrer- und Walfängervergangenheit der Vorfahren zurückreichen.“ (FAZ, 28.9.)



SPITZENSATZ (88)

„Also vom Feeling her, das wird spannend.“

(Der Küchenchef Herr Metz vom Bräurosl-Zelt, BR2, 10.9.2022)



ACH IMMER DIESE SOMMERLAUNE

die den Blockhausmeister jetzt dazu verleitet, hier zum ersten Mal ein Preisausschreiben zu veranstalten (aber gutes Personal ist ja bekanntlich kaum noch zu kriegen heute, deswegen lassen wir diesen Hamperer mal seine Laune ausleben):

„Es war etwas von einem Proletarier an ihm und von einem Marquis. Von rächerischer Leidenschaft, die ihr Opfer sucht, und gefeiltester Feinheit. Vom kämpfenden Zauber (…) von der ‚Magie des Extrems, der Verführung, die alles Äußerste übt‘ – und von einem in Blumen und Tiere verliebten Schäfer“, heißt es in einem Portrait über diesen Schriftsteller, und diese Hilfe noch: „Sein ästhetisches Prinzip: die Kunst muss völlig spontan sein und, wie der Künstler, unvollkommen, beschränkt, vergänglich.“

Die erste Nicht-Roboterperson, die uns also eine Mail schreibt mit dem Namen des gesuchten Schriftstellers, bekommt vom Hausmeister ein Buch zugeschickt. (Angeblich ein schönes, aber weil schön so relativ ist wie fast nix sonst, sollte man sich nicht darauf verlassen). Sogar Zahnärzt*innen und Anwält*innen sind teilnahmeberechtigt.



ALS ADOLF NOCH AM ENDE WAR

„Am 10. August zeigt das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum um 18 Uhr Christoph Schlingensiefs „100 Jahre Adolf Hitler ‑ Die letzte Stunde im Führerbunker“ aus dem Jahr 1989. Im Licht eines Handscheinwerfers entfaltet sich

Ist möglicherweise ein Bild von Textin einem ehemaligen Weltkriegsbunker in 16 Drehstunden ein körperlicher Fiebertraum, der eine schonungslose Vergangenheitsbewältigung provoziert. Dabei wird der mediale wie gesellschaftliche Hitler-Mythos entlarvt und die Nationalsozialisten in ihrer ideologischen Groteske inszeniert. Auch im satirischen Vorfilm „MRS. MEITLEMEIHR“ wird Hitler, der als Frau verkleidet nach London flüchtet, wo sich ein jüdischer Nachbar in ihn verguckt, von Udo Kier gespielt. Der Film ist Teil der von Dr. Lea Wohl von Haselberg kuratierten Filmreihe zur Wechselausstellung „Rache. Geschichte und Fantasie“.“



DER REINE WAHNSINN

ist das, glaube ich (der sich nicht mit so einem Wahnsinn beschäftigen will, aber ich hatte das Gefühl, jemand steht mit einer Pistole hinter mir, die eine echte sein könnte, und sagte, du meldest das jetzt, du dummer kleiner Meldeoffizier), aber natürlich ist es auch, bleiben wir sachlich, vorbildliche journalistische Sorgfaltigkeitspflicht, wenn in den Top-Nachrichten um 12h diese Meldung bei Deutschlandfunk-Kultur in voller Meldungslänge gemeldet wird:

„Christian Firmbach wird neuer Intendant am Badischen Staatstheater in Karlsruhe. Das entschied der Verwaltungsrat des Hauses einstimmig. Der jetzige Generalintendant des Oldenburgischen Staatstheaters soll am 1. September 2024 sein Amt antreten. Er strebe „sanfte Veränderungen“ an, sagte Firmbach, wolle aber eigene künstlerische Akzente setzen. Die schwierigen Bedingungen unter der laufenden Sanierung möchte er nutzen, um für das Theater neue Orte in der Stadt zu erschließen. Die Neubesetzung markiert den Schlusspunkt einer längeren Leitungskrise am Badischen Staatstheater. Der frühere Generalintendant Peter Spuhler war wegen seiner Personalführung und seines autoritären Führungsstils im Sommer 2020 in heftige Kritik geraten und musste das Haus im vergangenen Jahr vorzeitig verlassen. Firmbach löst in zwei Jahren Ulrich Peters ab, der das Haus derzeit übergangsweise mit der künstlerischen Betriebsdirektorin Uta-Christine Deppermann und dem Geschäftsführenden Direktor Johannes Graf-Hauber leitet.“

https://www.deutschlandfunkkultur.de/christian-firmbach-wird-intendant-am-badischen-staatstheater-100.html

(Habe ich mal geschrieben, aber ich weiß nicht mehr, wo, und es ist mir letztlich auch vollkommen egal: „Ich habe mein Radio erschossen.“ Ist mir vielleicht schon damals aufgefallen, dass es aus Bad Lieutenant geklaut ist, und war mir dann sicher auch schon damals vollkommen egal).



SPITZENSATZ (87)

ER BRAUCHTE NICHT KAFKA ZU LESEN,

UM WIE KAFKA ZU DENKEN.

(Hannah Arendt, Der Bucklige)



ENDLICH WIEDER HOCHKULTUR

Ist möglicherweise ein Cartoon von Text



ACTION IN KEMPFENHAUSEN

Ist möglicherweise Kunst von Text „Von A bis Z Herbert Achternbusch und Bernd Zimmer ALIEN DISKO- GEISTERBAHN So.19.06. 18h Vilta de Osa Feat: Hochzeitskapelle, Rumpeln Tennis- 4 coats, Anna McCarthy, g.rag/zelig implosion, മ joasihno, ICHI, Ping Pongratz, LikeA Plane €25.- Optimal Abendkasse Ausstellung in der Villa de Osa Münchner Straße 29 Kempfenhausen Do.16.06. Vernissage 19h Cpt. Schneider spielt Hank Williams Shellacs (Ein Bier mit Herbert #2) 17.06.- 03.07. jeweils Fr. So. 14h -19h Berg 1200 Tiger.Herbertchterbsh8shit Textildruck, „Rudi verschwindet".“



LOTTA CONTINUA … (BIS AZZURRO)

Mit dem italienischen Lebensmotto startete vor vielen Jahren der Trikont-Verlag und heute macht Trikont-Label-Artist Eric Pfeil nicht mit einem neuen Album, sondern erstmal mit einem Buch weiter, das auch für Nicht-Italo-Pop-Pizzicatas sehr guter Lesestoff ist – allein schon die 5 Seiten über den bei uns kaum bekannten Schlagertexter Pier Paolo Pasolini! Move your culo genau heute 20h in München zu Heppel & Ettlich: ultima intrattenimento!

Azzurro - Eric Pfeil | Kiepenheuer & Witsch Eric Pfeil - Ich Hab Mir Noch Nie Viel Aus Dem Tag Gemacht | Releases |  Discogsuva



SPITZENSATZ (86)

WIR SIND JA NICHT ZUM SPASS HIER (Deniz Yücel)