EINE BOTSCHAFT AUS

der Hölle würde man das in einem romantischen Anfall nennen… Im Studio von Klaus Walter hatten wir an einem Endeseptemberabend ein paar Stunden lang eine Sendung zu „Rock’n’Roll Fever“ für Byte.fm aufgenommen. Gegen Ende unterhielten wir uns über den viel zu frühen Tod des geschätzten Kollegen Martin Büsser. Ein paar Tage vorher hatte es ihn erwischt; Klaus Walter hatte einen Nachruf für die junge Welt geschrieben.

Dann wählte ich den letzten Song aus, „Psychotic Louie Louie“ von den 39 Clocks, womit sie die einzige deutsche Band in der Sendung waren; das „Louie Louie“-Original von Richard Berry erhält als einer der größten Songs aller Zeiten im Buch etwas Raum.

Wir hatten die Sendung live aufgenommen, und als der Song beendet war, war auch die Aufnahme beendet. Klaus Walter speicherte ab, klickte dann auf seinen Posteingang und sagte eine Sekunde später: „Rüdiger Klose ist gestorben.“ Der oft für das Duo 39 Clocks Schlagzeug gespielt hatte. Auch er viel zu jung gestorben, weit vor einer Rente.

Später im Hotel, während ich im TV total ratlos beobachtete, wie gelassen sich Fatih Akin mit dieser Thea Dorn durch die Stadtlandschaft bewegte – warum macht’n der das mit?, fragte mich, und was erzählt’n die eigentlich die ganze Zeit? – hielt ich laut (obwohl ich allein war), betrunken von den Todesmeldungen – klingelt jetzt gleich das Scheißtelefon?, fragte ich mich – einen Sermon gegen die Ungerechtigkeit des Lebens.

Das Video auf Youtube.  „From Hell“ eingeben. Die beste Tonqualität hat’s natürlich nicht….

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