DER LIEBE FRANZ JOSEF

schien uns noch nie ein uriger, origineller Politiker zu sein. Petra Morsbach hat es jetzt, anhand der Bücher des ehemaligen Ministerialrats Wilhelm Schlötterer, in der taz auf den Punkt gebracht:

„Das Grundgesetz schreibt eine ordnungsgemäße Durchführung der Bundesgesetze vor, doch die bayerische Regierung setzt sich darüber hinweg: unter steter Anrufung des CSU-Idols Franz Josef Strauß. Was ist das nun für ein Idol? Schlötterers exakt dokumentierte Untersuchung schildert einen korrupten Potentaten, der gegen gewaltige Bestechungssummen Milliardäre und Mil­lionäre vor Steuer und Strafverfolgung schützte, ungezählte Millionen Mark Schmier- und Schwarzgelder, Parteispenden und illegale Provisionen beiseiteschaffte und auf Schweizer Konten verteilte, der sich von Geschäftsfreunden Prostituierte und Kellnerinnen zuführen ließ (er selbst zahlte nicht gern), der Urlaube, Privatflüge und Juwelen für seine Frau als Geschenke von Unternehmern forderte. Er belog Volk, Landtag und Bundestag.“

Dass von seinen Kumpels, Fans, Spendern und ehrerbietigen Parteinachläufern niemand gegen diese Bücher klagt, hätte ihn wohl nicht gefreut. Undankbare, feige Saubande! Auf Petra Morsbachs Frage, warum die Presse so schweigsam zu diesen Enthüllungsbüchern ist, haben wir vielleicht die Antwort: Es ist halt immer so viel los! Auch und überhaupt im Sommerloch!

Hier der ganze Artikel zum Bavarian Berlusconism: http://www.taz.de/!5221877/

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