Jim Thompsons frühes, von mir übersetztes Familienepos zeigt den Autor nicht nur kurz vor dem Start seiner Karriere als König des Psychotronic-Thrillers (sein nächstes Buch war 1949 Nothing more than Murder), sondern auch seine komische Seite deutlicher als irgendwo sonst. Hier eine Stelle (S.28) über das gerissene Sippenoberhaupt Lincoln Fargo:
Eines seiner riskanten Unternehmen startete er mit einem Großmaul, einem schillernden, selbsternannten Professor, der sich in der Pension eingemietet hatte. Sie verkauften per Mailorder ein Gerät, das garantiert jede Art von Schädlingen vernichtete. Die Zusendung enthielt einen kleinen Backstein und einen Holzhammer und eine einfache Bedienungsanleitung. In der Bedienungsanleitung wurde der Käufer angewiesen, den Schädling auf den Backstein zu legen und ihm dann einen kräftigen Schlag mit dem Holzhammer zu verpassen.
Die Erfindung, falls man´s so nennen möchte, verkaufte sich am Anfang gut, und die beiden Verkaufsgenies ignorierten ungestraft mehrere Verwarnungen, die sie aus dem weit entfernten Washington bekamen. Von den Käufern beschwerten sich nur wenige, weil sie wussten, dass es nichts bringen würde. Tatsächlich machten viele von ihnen, wenn sie ihren ersten Ärger runtergeschluckt hatten, ein Konkurrenzunternehmen auf. Und bald wurden Zeitschriften und Briefkästen mit Anzeigen für den Insekten-Killer überflutet. Innerhalb von wenigen Wochen kannte den Dreh jeder, und es gab keinen mehr, der einen kaufen wollte.