HANS FRICK (9)

Ein besonderer Abend in Frankfurt für mich, in Memoriam Hans Frick, einen der wichtigsten Autoren nach 45. Ich war etwa zwanzig, als ich durch die Käutner-Verfilmung seines Romans Mulligans Rückkehr aufmerksam wurde. Eine Art Schocktherapie, der Film, der Roman, die Romane und Berichte. Heute frage ich mich, wie ich dann bei der Idee bleiben konnte, schreiben zu wollen, vermutlich hatte ich einfach nichts kapiert. Was man über Deutschland, die Deutschen und das Leben erfährt, macht es einem nicht leichter – no fun, wenig Licht, fast kein Licht, eigentlich null…

Blaue Stunden – Durch die Nacht mit Hans Frick (Teil 1)
Lesung und Gespräch / Frankfurt, Museum Judengasse, Battonnstraße 47, 19h

„Hans Frick (1930 – 2003), der am 3. August 87 Jahre alt geworden wäre, zählt zu den wichtigen Autoren der deutschen Nachkriegszeit. Kein anderer Frankfurter Schriftsteller hat diese Stadt so hart porträtiert wie der im Gallusviertel aufgewachsene Sohn einer Arbeiterin und eines jüdischen Kunsthändlers. Mit dreißig Jahren schrieb der Autodidakt Frick seinen ersten Roman, in dem ein KZ-Arzt, verfolgt von Schuld und Albträumen, versucht einen Prozess gegen sich selbst zu erwirken: „Breinitzer oder Die andere Schuld“ erschien 1965. In einem Gespräch zwischen dem Schriftsteller und Frick-Verehrer Franz Dobler und der Moderatorin Hanne Kulessa soll an den zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Frankfurter Autor Hans Frick erinnert werden. Dazu liest Till Weinheimer aus den Büchern Fricks.“ / Eine zweiteilige Veranstaltung in Kooperation mit hr2-kultur und dem Deutschen Filmmuseum. Eintritt: 5 EUR, ermäßigt: 2,50 EUR

Teil 2: 17.8. Kino des Deutschen Filmmuseums, Schaumainkai 41, 20 Uhr: „Hans – Ein Junge in Deutschland“. 1985 verfilmte der iranische Regisseur Sohrab Shahid Saless den autobiografischen Roman „Die blaue Stunde“ von Hans Frick. Der Film schildert Fricks Erfahrungen während des Nationalsozialismus und beschreibt seine Angst vor Verfolgung und der Entdeckung seiner jüdischen Herkunft. Saless übersetzt Fricks Kindheitserinnerungen in eine eindringliche Bildsprache. Zuvor führt die Autorin und Moderatorin Hanne Kulessa in den Film ein.

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