MEIN BUCH DES JAHRES

sollte ich für eine Welt-Umfrage benennen (ohne die Einschränkung Neuerscheinung), und ich antwortete:

>“November 1918″ von Alfred Döblin (dtv-Ausgabe): Zunächst nur eine lang geplante historische Pflichtlektüre, bin ich inzwischen demütig auf den Knien vor diesem einzigartigen (auch noch im Exil geschriebenen) 1900-Seiten-Werk, von dem ich nicht erwartet hatte, dass es mit seinen schnellen Wechseln zwischen militärisch-politischen Berichten, daraus sozusagen hochvergrößerten Einzelschicksalen, psychedelischen Explosionen und verblüffenden Abschweifungen dermaßen modern ist und der Gegenwartsliteratur eine schockierende Messlatte an den Kopf knallt.<

Z.B. Richard Ford nannte Lenz´ „Die Deutschstunde“, Zoe Jenny Lispectors „Nahe dem wilden Herzen“ usw. Instinktiv machte ich dann folgenden Test bei zwei von den befragten Nicht-Autorinnen: Literaturagentin Karin Graf nannte ihren Klienten Peter Nadas, Hanser-Verleger Jo Lendle seinen Autor Philip Roth. Soviel zum Unterschied zwischen Herstellung und Verwertung.

Tags: