Zum Abschluss einer langen Serie beim BR-Radio-Tatort (btr. Robert Hültner) und zum Neustart (btr. mich) schreibt Dramaturgin Katja Huber: „Liebe selbstbestimmt Radio Hörende, als uns Robert Hültner 2008 eine südostbayerische Kleinstadt schenkte und mit ihr das Ermittlerduo Rudi Egger und Senta Pollinger, brachte er in einem Interview auf den Punkt, was für mich bis heute zu den wesentlichen Kriterien eines gelungenen Regionalkrimis gehört: Den Kontrast zwischen der vermeintlichen Idylle einer gemütlichen Kleinstadt und der Tatsache, dass die Moderne dort genauso vorhanden ist und wütet.
So idyllisch Bruck am Inn äußerlich also auch sein mag, hier werden gesellschaftliche Zustände verhandelt, nicht selten das große Weltgeschehen im Kleinen. Nach elf Jahren ARD Radio Tatort lässt Hültner die Wesen, die er schuf, nun die Wesen sein, die er geschaffen hat. So schmerzhaft das für sie und vor allem für uns Hörer auch sein mag: Bruck am Inn und seine Bürger werden auch ohne weitere Zuwendung ihres Schöpfers weiterleben. Egger und Pollinger – fiktive und starke Charaktere, die sie sind – haben sowieso größtes Potential, unsterblich zu werden. Und Hültners Nachfolger, der Autor Franz Dobler, kann sich an der Freiheit des absoluten Neubeginns erfreuen.
Allen unter Ihnen, die bei Hültners „letztem Fall“, dem „Schatz in der Taverne“, trotzdem nicht nur Spannung und Hörvergnügen empfinden, sondern berechtigter Weise auch Abschiedsschmerz, seien hiermit noch einmal die sechzehn vorhergehenden Fälle ans Herz gelegt.“