Ein ausführliches und viel enthüllendes Interview von Regisseurin Nina Grosse zu ihrem Film „Nicht tot zu kriegen“ nach meinem Roman „Ein Schlag ins Gesicht“ (TV-Premiere 10.8. und schon in der Mediathek):
http://www.quotenmeter.de/n/120290/nina-grosse-vielleicht-haette-ich-die-geschichte-auch-ohne-iris-berbens-geburtstag-aus-der-sicht-einer-frau-erzaehlt
AUSZUG (QM) „Es gibt die Anekdote, dass Walt Disney seiner Crew von «Das Dschungelbuch» bat, die Buchvorlage wegzuwerfen, weil sie etwas Eigenes entwickeln sollten. (…) Das exakte Gegenteil wurde mir neulich zugetragen (…) Wo in ihren vier Wänden lag «Ein Schlag ins Gesicht» während des Produktionsprozesses von «Nicht totzukriegen»?
(GROSSE) Ich bin da schon eher bei der Wegwerf-Variante. Und ich meine das gar nicht abwertend dem Roman gegenüber. In dem Fall hatte es einfach damit zu tun, dass die Hauptfigur im Buch Robert Fallner ist. Das ist die Rolle, die im Film von Murathan Muslu gespielt wird. Da der Film aber eine Hommage an Iris sein soll, musste die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt werden. Das war der erste wesentliche Unterschied zwischen Buch und Film. Dann ist da natürlich der Switch von der Pornodarstellerin zur alternden Schauspielerin und dann noch die Sache mit dem Stalker, der sich die alten Filme anschaut – ich habe dem Franz [Dobler] viel zugemutet. [naja; Anm.d.A.]
Er sagte aber wunderbarerweise, dass ich machen könne, was ich wolle, solange die Seele seines Romans erhalten bleibt. Und er hatte sofort begriffen, dass Roman und Film zwei völlig unterschiedliche Medien sind und dass er sich vom Roman verabschieden muss, wenn daraus ein guter Film werden soll. Dann habe ich ihm kürzlich den Film gezeigt und ein wenig gebibbert, wie er ihn denn nun findet. Und er ist super happy damit. Also ist alles gut ausgegangen.“
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zdf / alexander fischerkoesen