PEN BERLIN (2)

Die geplante Neugründung des Schriftsteller:innen-Verbands PEN BERLIN führt wie erwartet zu Diskussionen, und zu Ablehnungen aus allen Richtungen. Kollege Christian Y. Schmidt schreibt auf F-book: „Sorry, welche Linke gründen eigentlich zusammen mit Jan Fleischhauer, Thea Dorn und Sibylle Lewitscharoff einen Verein?“ Da käme schon eine nicht ganz kleine Liste zusammen. Ich habe ihm mit „ich“ geantwortet und auf Nachfrage (erstaunlich sachlich) begründet:

„Klaus Bittermann hat mich dazu gezwungen! Außerdem: die Charta des PEN International ist gut – der alte PEN Germania kaputt – der neue PEN Berlin wieder gut, so wie es aussieht; dass da welche dabei sind, auf die ich verzichten könnte, ist in derartigen, nicht ganz kleinen Gruppen unvermeidlich; die Schmerzgrenze, die für mich im alten PEN erreicht war, kann ich im PEN Berlin nicht erkennen (oder noch nicht oder noch lange nicht: wea ma schon seng, wea ma song (bayr. Weisheit)). Soweit ich mitbekommen habe, war bisher nirgendwo von diesem sehr interessanten und absolut positiven Punkt die Rede: diejenigen, die im alten PEN richtig gearbeitet haben und ausgetreten sind (das Yücel-Team), sind hier wieder dabei.“

Eine Entzündung für die Diskussion mit diesem drive war ein Kommentar von Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt (damit auch Chef von Deniz Yücel, jedoch kein Mitglied): „…der witz ist, dass dieser NEUE pen die alte linke ablöst und wieder zurückkehrt mit stimmen aus allen lagern. siehe jan fleischhauer und thea dorn. eine tolle initiative, die den alten (linken) pen erledigen kann.“ Ein Kommentar, den man liegenlassen kann, denn Herr Poschardt tut sich ja doch immer wieder vor allem als talentierter Demagoge hervor (worauf ich nicht zum ersten Mal öffentlich hinweise), wie er auch hier eben eine ganze Menge auf kleinem Raum verzerrt. Den alten PEN als links zu beschreiben schafft man wohl nur als erklärter FDP-Fan oder zB mit dem Wunschdenken eines tapferen Sozialdemokraten, der die Geschichte und Gestalten wie Schröder mit einer blickdichten Augenbinde betrachtet.

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