DIE ANTISEMITISCHE BDS-TRUPPE

wurde von dem Publizisten Alex Feuerherdt schon vor dem 7. Oktober untersucht und beschrieben:

https://www.bs-anne-frank.de/mediathek/blog/ist-bds-antisemitisch-interview-mit-alex-feuerherdt?

(Auszüge aus dem Interview, das auch intellektuelle BDS-Spezialkräfte wie Judith Butler, Annie Ernaux oder Brian Eno mal studieren sollten):

Inwiefern stufen Sie BDS als antisemitisch ein?
Alex Feuerherdt: BDS dämonisiert und delegitimiert Israel, misst den jüdischen Staat mit anderen Maßstäben als jedes andere Land dieser Welt und negiert sein Existenzrecht. Die Bewegung erfüllt sämtliche Kriterien aller seriösen Antisemitismusdefinitionen, etwa die der IHRA. Aber nicht nur das: BDS ist auch ein Angriff auf das Judentum. Unabhängig von der Politik der jeweiligen israelischen Regierung fühlt sich eine große Mehrheit auch der Jüdinnen und Juden außerhalb Israels dem jüdischen Staat eng oder sehr eng verbunden. Denn er ist ihre Lebensversicherung gegen den grassierenden Antisemitismus außerhalb Israels, ein Ausdruck jüdischer Souveränität – und ein wichtiges, wenn nicht sogar das wichtigste Symbol des zeitgenössischen Judentums. BDS zielt auf das Ende des jüdischen Staates, damit richtet sich die Bewegung auch gegen die große Mehrheit der heute lebenden Jüdinnen und Juden weltweit und gegen eine wesentliche Komponente jüdischer Identität. Das ist antisemitisch.

Es ist oft schwer zu sagen, wer zu BDS gehört. Es wird von BDS-Unterstützer*innen, BDS-Verteidiger*innen, BDS-Versteher*innen, BDS-Nahen usw. gesprochen. Wo ist es sinnvoll eine Grenze zu ziehen? Wem sollte man ein Podium bieten und wem nicht?
Alex Feuerherdt: Die Grenze verläuft dort, wo nicht nur die konkrete Politik der israelischen Regierung, konkrete Maßnahmen der israelischen Armee oder konkrete Missstände in der israelischen Gesellschaft kritisiert werden, sondern wo der jüdische Staat dämonisiert und delegitimiert wird und wo er mit anderen Maßstäben gemessen wird als andere Länder. Genau das ist zentral für BDS. Wer also etwa Forderungen nach einem Israel-Boykott unterstützt, Israel mit dem nationalsozialistischen Deutschland vergleicht, das Existenzrecht Israels negiert, sich das typische BDS-Vokabular wie „Apartheidstaat“ oder „Siedlerkolonialismus“ zu eigen macht oder die Einladung von BDS-Aktivist*innen befürwortet, macht sich mit BDS gemein, also mit einer antisemitischen Bewegung. Und dafür sollte es kein Podium geben.“


(„Alex Feuerherdt ist freier Publizist und lebt in Köln. Er arbeitet schwerpunktmäßig zu den Themen Israel, Nahost, Antisemitismus und Fußball und schreibt regelmäßig unter anderem für die Jüdische Allgemeine, n-tv.de, die Jungle World und das Portal MENA-Watch. Gemeinsam mit dem Wiener Politikwissenschaftler Florian Markl hat Feuerherdt ein Buch zum Thema BDS geschrieben, das im November 2020 im Verlag Hentrich & Hentrich erschienen ist: „Die Israel-Boykottbewegung – Alter Hass in neuem Gewand“.“)

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