RAINER LANGHANS

im Dschungelcamp, das ist auch eine unfaire Sache, so ähnlich, als würde man einen Guerillakämpfer mit Kindern losschicken, die an Computerspielen trainiert haben.

Große Artikel wurden auf ihn geworfen. Dass sein Buch „Ich bin´s“ (Blumenbar) zumindest sehr interessant ist, wurde dabei nicht erwähnt. Natürlich weil es gegen bahnbrechende Journalisten-Abenteuerwerke á la „Mein Überlebenskampf als ich eine Woche offline war“ oder „Ein Tag durch Berlin ohne Sauerstoffgerät bei vegetarischer Schonkost“ nicht ankommt. So wie ihnen auch nur die Ahnung fehlt, da könnte Humor im Spiel sein.

Eine dieser Beckmann/Kerner-Figuren fragte Langhans einmal so ungefähr, was sie sich bei ihrem 68er-Unsinn eigentlich so gedacht hätten, und Langhans meinte, sie hätten sich gedacht, dass man auf den Leichenbergen von Auschwitz etc. in Deutschland nicht so weitermachen könnte – (damit quasi auch eine Antwort auf das vollidiotische Hasspredigen von Sarrazinfiguren vorwegnehmend). Das Beckmannkernergesicht, das dann runterfiel, das war wahres Dschungelcamp.

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