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REMEMBERING NICO

„REMEMBERING NICO“ jetzt auf Vinyl-7“ und Download bei Gutfeeling Records:

https://www.gutfeeling.de/shop/gutfeeling/leonie-singt/various-artists-remembering-nico/

A: Das Hobos&Franz Dobler: Verhängnisvolle Frau (4´33)
B: Leonie Singt&G.Rag/Zelig Implosion Deluxxe: Femme Fatale (2´59)

Release-Konzerte mit Leonie Singt, Das Hobos&Franz Dobler, G.Rag/Zelig Implosion Deluxxe
5.12. München/Polka, 6.12. Augsburg/Grand Hotel Cosmopolis

dashobos:
“ Yeah! Split 7″ Release on Friday 23.11. on @gutfeelingrecs
REMEMBERING NICO
Gutfeeling Records GF068 Split-7’’
A: Das Hobos&Franz Dobler @textbaufranzdobler: Verhängnisvolle Frau
B: Leonie Singt&G.Rag/Zelig Implosion Deluxxe: Femme...

Cover: Leonie Felle

Wir sind von so vielen ehrbaren Menschen umgeben – na dann lasst uns mal eine Künstlerin würdigen, die einen „nicht vorbildlichen“ Lebenswandel bescheinigt bekam. Jedenfalls war das die Begründung, weshalb es die Christdemokraten ablehnten, in ihrer Heimatstadt einen Platz nach ihr zu benennen. Welche Stadt das war? Vielleicht deine eigene?
An die deutsche Sängerin und Schauspielerin Nico wurde 2018 mit zwei Jubiläen erinnert: 30. Todestag und 80. Geburtstag. Das heute legendäre Album „The Velvet Underground & Nico“ (produced by Andy Warhol) prägte ihr Leben, und der Lou Reed-Song „Femme Fatale“ wurde ihr Markenzeichen und auch Brandzeichen (nur zur Erinnerung: Das war 1967 und von Krautrock oder sowas wie deutscher Popmusik keine Spur). Mehr als ein Dutzend einflussreicher Solo-Alben folgten.
Gründe genug für eine Gutfeeling-Tribute-Single? Oder fiel die Entscheidung erst, als das Vogue-Magazin 2017 die „Sphinx aus Eis“ (Werner Fritsch) zur Nr.1 der „einflussreichsten Rock-Blondinen aller Zeiten“ kürte, obwohl sie sich ja bald die Haare schwarz gefärbt hatte? Aber egal, die Details zu „Remembering Nico“ sind nicht weniger komplex …
An kein Nico-Jubiläum dachten die Electro-Folk-Band Das Hobos und Dichter/Autor Franz Dobler, als sie sich im Sommer 2015 am Bahnhofsgelände von Buchloe zu einer langen Session trafen. Die Nico-Reminiszenz „Verhängnisvolle Frau“ war eben eines der Gedichte, zu denen Das Hobos improvisierten. Es ist nicht nur eine melancholische Erinnerung an eines ihrer letzten Konzerte, sondern erzählt auch, wie Nico dabei von einem Fan genervt wurde, der sie permanent mit „Femme Fatal“- und „Verhängnisvolle Frau“-Zwischenrufen störte (sie sang es nicht).
Die Idee, den Nico-Track zu veröffentlichen, kam erst zwei Jahre später, als der Nürnberger Verleger (Starfruit Publications) und Direktor des Instituts für Moderne Kunst Manfred Rothenberger das Gedicht für den Katalog zur Nico-Ausstellung im Frühjahr 2019 haben wollte und auch an der Vertonung interessiert war, weil er Nico-Covers und Songs über sie sammelte.
Brennendes Interesse bei Gutfeeling Records (wo Das Hobos zuletzt ihre Single „Cash Only“ veröffentlicht hatten) und der Beginn einer echten Family Affair. Mastermind G.Rag übernahm die Regie für die b-Seite: zwischen den Konzerten bei einem Surfcamp in Biarritz im Sommer 2018 sang die wunderbare Leonie Felle „Femme Fatale“ ins 4-Spur-Gerät, begleitet von den No Wave-Rockern G.Rag/Zelig Implosion Deluxxe und einem Teil ihrer „Leonie Singt“-Band. Und sie hat sich natürlich nicht als Nico personifiziert, sondern auf ihre eigene Art den Lou Reed-Klassiker in unsere ehrbare Gegenwart gecovert.

LEONIE FELLE ist Künstlerin und Singer-Songwriterin unter dem Namen „Leonie Singt“. Das gleichnamige erste Album erschien 2015 bei Gutfeeling, mit Hagen Keller/Gitarre, Theresa Loibl/Klarinette, produziert von G.Rag. G.RAG/ZELIG IMPLOSION DELUXXE sind Zelig, Prof. Deluxxe, G.Rag. Bauten einen Gutfeeling-Vinyl-Stapel in unterschiedlichen Formationen, zuletzt als Trio das Album „schöner warten“ 2018. DAS HOBOS sind LeRoy, Tom Simonetti, Frank Nägele. Sie veröffentlichten die Alben „Memphis/Buchloe“ und „This Is The Place“, ehe sie mit „Cash Only“ 2017 bei Gutfeeling landeten. FRANZ DOBLER veröffentlichte seit 1988 Gedichtbände, Romane, Musikbücher, Infotexte für Gutfeeling, und stellte für das Trikont-Label einige Compilations zusammen.



COCONAMI #4

Eine der charmantesten Bands der Welt endlich mit dem neuen vierten Album „Saikai“, was Wiedersehen oder -beginn heißt. Wieder auf Trikont. Nicht wieder, sondern neu dabei das Instrument „4-saitige Zigarrenkisten-Gitarre“. Wieder mit Covers, von denen man einige nichtmal erahnen konnte, die charmantest coconamisiert werden, z.B. Johnny Cashs „Wer kennt den Weg“, Ramones´ „Do You Remember Rock´n´Roll Radio?“, das „König Ludwig Lied“ (mit Oskar-Maria-Graf-Einsatz), Joe Dassins eingedeutschtes „Haifischbaby“, Hank Williams´ „I saw the Light“. Außerdem Mehrfacheinsatz von Trikont-Kollege Richard Oehmann als Texter und Mitsänger. Und wieder ist das japanisierte Bavarien am schönsten.

Coconami - Saikai

https://trikont.de/shop/artists/coconami/coconami-saikai/



ABSCHIEBESTOPP FÜR SAID FARDNOUR

Abschiebung trotz drohender Todesstrafe – Said Fardnour soll in den Iran abgeschoben werden

Pressemitteilung des Augsburger Flüchtlingsrats am 21.11.2018

Abschiebung trotz drohender Todesstrafe: der Christ Said Fardnour soll aus der Abschiebehaft in den Iran abgeschoben werden.

Die Bundesrepublik Deutschland will Said Fardnour aus der Abschiebehaft in Eichstätt in den Iran abschieben, trotz der Tatsache, dass ihm dort die Todesstrafe, aufgrund seiner Konversion zum Christentum, droht.

Said Fardnour ist 2015 aus dem Iran nach Deutschland geflohen und ließ sich, weil er den christlichen Glauben bereits im Iran praktizierte, in der St. Michael Kirche in Weiden durch den Dekan Dr. Wenrich Slenczka taufen. Dieser untrügliche Nachweis der Glaubenszugehörigkeit reicht dem Bundesamt jedoch nicht aus. Die Behörden begründen die Abschiebeanordnung damit, dass Herr Fardnour seine „innere Überzeugung“ nicht glaubhaft darlegen könne.

Darüber hinaus steht die Hochzeit mit seiner Verlobten, einer in Deutschland lebenden EU -Bürgerin, kurz bevor, nachdem das Paar zwei Jahre lang versuchte die Eheschließung beim Standesamt zu vollziehen. Das scheiterte bislang immer wieder an geforderten Dokumenten, die das Paar nicht beschaffen konnte. Die Abgabe eines iranischen Nationalpasses, der nach den jahrelangen Mühen den Behörden zum Zweck der Eheschließung überlassen werden konnte, führte schließlich zu seiner Verhaftung während eines Termins am Standesamt.

Die Bemühungen seines Anwalts, die Haft zu verhindern, blieben bislang erfolglos. Es ist davon auszugehen, dass Herr Said Fardnour zeitnah abgeschoben und somit der Gefahr einer Todesstrafe ausgesetzt wird.

Die Behörden spielen hier mit dem Leben eines Konvertiten, weil sie dessen christliche Überzeugung nicht erkennen können, die im Akt der Taufe allerdings kirchlich bestätigt ist. Sie spielen zudem mit dem Leben eines Paares, dass sich in der Hoffnung, heiraten zu dürfen, den Behörden anvertraute und letztlich vor dem Nichts steht.

Wir fordern daher, die Abschiebung des Iraners christlichen Glaubens in den Iran einzustellen und ihn sofort aus der Abschiebehaft zu entlassen.  

Presseanfragen richten Sie bitte an: email hidden; JavaScript is required

https://augsburgerfluechtlingsrat.blogspot.com/



GEISTERBESCHWÖRUNG

ist der Titel der neusten Folge von Jonathan Fischers AFROPOPKOLUMNE für die Süddeutsche, die heute auf Papier, allerdings nicht, wie der Musikredaktor soeben bemerkt hat, online erscheint. Also empfehlen wir, extrem flexibel wie meistens, zum Reinkommen diesen Text des Mister Black unter den Trikont-Herausgebern:

https://www.sueddeutsche.de/kultur/afropopkolumne-rhythmusrausch-1.4021271



RELATIV MINIMAL

Köşk Schrenkstraße 8 80339 München Telefon: 089-55064585 oder 0177-7646340 E-Mail: email hidden; JavaScript is required

„relativ minimal“ Ausstellung 18. bis 24. November 2018

Martin Wöhrl – Stefanie Ullmann – Florian Süssmayr – Andreas Neumeister – Christine Liebich  – Aylin Langreuther – Martin Fengel

Vernissage 18. November ab 14 Uhr / Finissage 24. November ab 19 Uhr / Mi bis Do 17 bis 20 Uhr

 Ich weiß jetzt aber nicht, von wem das ist.



DIE TECHNIK DES GLÜCKS (BZW. FRANZ JUNG (5))

Die Franz-Jung-Revue „Die Technik des Glücks“ oder auch die Erinnerung an einen viel zu vergessenen Autor, 18er-Revolutionär und Antifaschisten, jetzt am HAU-Theater in Berlin, u.a. mit Die Sterne und Robert Stadlober. Hanna Mittelstädt, Mitbegründerin und bis vor kurzem Verlegerin der Edition Nautilus (wo das Jung-Gesamtwerk erschienen ist), hatte lange an diesem Projekt gearbeitet … Hier ihr Interview dazu:

https://jungle.world/artikel/2018/46/jung-wusste-was-wichtig-ist

https://www.hebbel-am-ufer.de/programm/spielplan/groeschner-mittelstaedt-vogtenhuber-fischbeck-technik-des-gluecks/4106/



DEM KÖNIG DER MOTHERFUCKING STUBNMUSI

Hier mein Salut auf Ringsgwandl zum 70. Der Schluss geht so: „Eines Abends träumte Ringsgwandl davon, er würde mit dem verstorbenen Motörhead-Lemmy eine „motherfucking Stubnmusi“ spielen. Möge ihm dieser Wunsch erfüllt werden, möge es bis dahin aber noch ewig dauern! Denn wir brauchen den Mann hier, und daran wird sich so schnell nichts ändern. Da beißt die Maus keinen Faden ab.“

http://www.taz.de/Georg-Ringsgwandl-zum-70-Geburtstag/!5550843/

Morgen in Klaus Walters tazmixtape bei Byte (link unten), mit u.a.:

„Verwundet, aber nicht ohne Humor. Unterstützt von befreundeten Künstlern vertreibt Marianne Faithfull mit ihrem neuen Album „Negative Capability“ alte Dämonen. Dagmar Leischow trifft die Grande Dame des Brit-Rock in Paris.

Arbeitende Tanzbeine, Jammern ist nicht. Sozialer Realismus mit einem guten Schuss Soul: Julian Weber feiert „Crooked House“, das fabelhafte neue Dancefloor-Album des nordenglischen House-Produzenten Crooked Man.

Enver Harmoni sucht die Statuette. Diedrich Diederichsen liest „Art, Mystery“, das Romandebüt 74-jährigen Mayo Thompson, Künstler, Kunsttheoretiker und einziges konstantes Mitglied der US-Artschool-Band The Red Krayola.

König der Motherfucking Stubnmusi. Rotzfreche Lieder gegen Spießbürger und Altnazis: Franz Dobler gratuliert dem Singer-Songwriter Georg Ringsgwandl zum 70. Geburtstag. Bayern immer noch nicht ganz zersödert & verseehofert.“

https://www.byte.fm/sendungen/tazmixtape/2018-11-16/17/self-faithfull-crooked-man-le-guess-who-ua/

Fr. 16.11. 17 Uhr



RINGSGWANDL

Passend zu Ringsgwandls 70. Geburtstag am 15.11. der Dokumentarfilm „Vogelwild“, und morgen mein Artikel in der taz: „Der König der motherfucking Stubnmusi“.

https://www.br.de/mediathek/video/doku-ueber-georg-ringsgwandl-zuerst-in-der-br-mediathek-vogelwild-av:5be5daef22f6a90018ac1cd0

„Vogelwild“ war 1992 Ringsgwandls drittes Trikont-Album. Nach „Staffabruck“ kam es dann zum Split, der im Buch „Die Trikont-Story“ auf S. 212 steht: Ringsgwandl zeigt Achim Bergmann den Entwurf zur nächsten Platte. „Auf dem Entwurf war er zu sehen mit einer Plastikente auf dem Kopf. Ich hab ihn angeguckt und gesagt: Willst du mich verarschen? Und dann haben wir uns angebrüllt, und die ganze Mannschaft inklusive Eva ist geflüchtet wegen dem Geschrei. Ich habe zu ihm gesagt: Das ist nicht dein Weg, und von mir kriegst du keine andere Auskunft, fertig. Da ist er brüllend verschwunden. Und das war´s dann“, erzählte Achim Bergmann. Übrigens kein böses Wort von Ringsgwandl über Trikont.

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Our Choice/Rough Trade 1997



DIE NEUE NUMMER

für die Fans von Filmen, die vom gehobenen Feuilleton in der Regel als weniger wertvoll erachtet werden. Spannend wie immer, welche Kennzeichnung das Heft bekommen hat, in diesem Fall: Die einunddreißigst Maß (29 hieß Beute, 22 Wurf usw).

„Unter dem Motto „Gegen das Vergessen“ porträtiert Benedikt Eppenberger den Schweizer Schauspieler und Regisseur Helmut Förnbacher unter besonderer Berücksichtigung seines Debütfilms SOMMERSPROSSEN; fabuliert Rainer Knepperges unter der Überschrift „Pudel, Hörnchen und Baum“ über Agatha Christie, den vergangenen Sommer und andere Ereignisse; eröffnen Stefan Ertl, Ulrich Mannes und Hans Schifferle eine neue Rubrik über deutschsprachige Nebendarsteller  (Character Actors); erkundigt sich unser Chefreporter Henry John Kaiser bei Jochen Werner über den Stählernen Filmclub . Außerdem finden sich im Heft: Erinnerungen an Günter Hendel und Erwin C. Dietrich, ein Porträt von Janey Robbins, aktuelle Mag-Empfehlungen der Redaktion und vieles andere mehr.“

http://www.sigigoetz-entertainment.de/



9.11.18/18

Zum Hundertjährigen der bayerischen Revolution zwei BR-Produktionen, a) brandneu (live im Radio am 9.11. 21h) und b) von beständiger Qualität:

„Desperados oder Hitler geht ins Kino“ von Rudolf Herz und Julia Wahren

Hörspiel-Chefdramaturgin Katarina Agathos dazu: „Der Einfluss auf Politik und Gesellschaft ist in die Medien eingeschrieben – dies stellt in unserer medienübersättigten Gegenwart niemand in Frage. Er existiert bereits seit der Frühzeit von Radio und Filmkunst. Das Hörspiel „Desperados oder Hitler geht ins Kino“ macht einen heute verschollenen Stummfilm und seine Geschichte hörbar und schärft die Perspektive auf die Verquickung von Politik, Militär und Propaganda. Der 1919 in München uraufgeführte Hetzfilm im Gewand eines Melodrams handelt von der Niederschlagung eines Arbeiteraufstands und denunziert die Revolutionäre als Kriminelle. Seine Entstehungsgeschichte zeigt die tiefe Spaltung in der Arbeiterbewegung und im Kabinett Eisner. Im Anschluss an die Ursendung erzählen die Hörspielmacher Julia Wahren und Rudolf Herz von ihren Recherchen und der Arbeit am Hörspiel.“

https://www.br.de/mediathek/podcast/hoerspiel-pool/desperados-oder-hitler-geht-ins-kino-von-rudolf-herz-und-julia-wahren/1293864

Andreas Ammer/Markus Acher/Micha Acher: The King is Gone. Des Bayernkönigs Revolutionstage

„Tröööt. Die Revolution bricht los, die „Hochzeitskapelle“ spielt Blasmusik, der letzte König ist traurig und packt seine Zigarren. Irgendjemand singt die Internationale. Und Karl Marx bekommt plötzlich doch recht: „Die letzte Phase einer weltgeschichtlichen Phase ist ihre Komödie.“ Die wichtigste Quelle des Hörspiels ist ein obskures braunes Heftchen eines gewissen Josef Benno Sailer, das 1919 – kurz nach der Räterevolution in München – erschien und von Carl-Ludwig Reichert in der Publikation „Umsturz in München“ (1988) in Erinnerung gebracht worden ist. // Nach einem zeitgenössischen Text von Josef Benno Sailer / Mit Friedrich Ani, Eva Löbau, Judith Huber, Wowo Habdank / Musik: Die Hochzeitskapelle: Evi Keglmaier (Bratsche und Kinderklavier), Mathias Götz (Posaune, Percussion und Glockenspiel), Alex Haas (Banjo, Kontrabass und Harmonium), Micha Acher (Tuba und Orgel), Markus Acher (Schlagzeug und Marimba) / Komposition: Markus Acher/Micha Acher / Realisation: Andreas Ammer / BR 2015

https://www.br.de/mediathek/podcast/hoerspiel-pool/andreas-ammer-markus-acher-micha-acher-the-king-is-gone-des-bayernkoenigs-revolutionstage/30952