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BYE BYE BAYERN

Die bekanntlich seit Jahrzehnten extrem staatsfeindlich agitierende Süddeutsche Zeitung am 16. Juni: „Söder selbst verteidigt seinen Kurs in der Flüchtlings- und Europapolitik damit, er wollte nicht, dass in Deutschland Populisten an die Macht kommen. Das Problem ist nur: Sie sind es bereits. In der bayerischen Staatskanzlei und Bundesinnenministerium … Markus Söder und Horst Seehofer sind zum Sicherheitsrisiko für die Zukunft Deutschlands geworden.“ (Stefan Ulrich)

Und damit verstehe ich jetzt auch, was ein Freund meint, der in sein Facebuch etwas stellte, was ich zuerst nur für extrem lustig gehalten hatte: „Ich vertrete seit heute einen Bayxit“. Dass meine Behauptung, Bayern befände sich auf dem kulturellen Stand von Ende Mai 1945, wenn die CSU keinen Widerstand bekommen hätte, nicht übertrieben ist, dachte ich mir schon länger.



ZAHLEN FÜR DEINEN STAMMTISCH

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TEXTLAND

ist eine neue Literatur-Blog-Aktion des geschätzten Kollegen Jamal Tuschick:

http://www.textland-online.de/index.php?article_id=8

Seine Beschreibung dazu: „Neue deutsche Literatur / »Eine Kultur ergibt sich erst aus der Vermischung« / Im deutschsprachigen Raum existiert schon lange eine lebendige, hochklassige Literaturszene, in der Texte entstehen, die geprägt sind vom kulturellen und sprachlichen Reservoir mehrerer Kulturen. TEXTLAND gibt diesen spannenden Entwicklungen den nötigen Raum, sich zu entfalten und fördert langfristig den weiteren Prozess. TEXTLAND bietet eine öffentliche Bühne für transkulturelle, lebendige Begegnungen und Kontroversen, ist erzählte Welt als Panorama der Gegenwart. Der Name ist Programm – TEXTLAND steht für ein grenzüberschreitendes Land aus Texten, aus Geschichten und Narrativen.“

 „Jamal Tuschick, geboren 1961 in Kassel. Lebte von 1987 bis 2010 als Journalist und Schriftsteller in Frankfurt am Main. Er beteiligte sich fünfundzwanzig Jahre an der Kulturberichterstattung der Frankfurter Rundschau und rezensierte fünfzehn Jahre für die junge welt. Seit 2010 pendelt er zwischen Kassel und Berlin. Als Schriftsteller debütierte er 1999 mit „Keine große Geschichte“ in der edition suhrkamp. Zuletzt veröffentlichte er unter dem Pseudonym Raik Kepler den Roman „Der Maschinenraum des Universums“ bei Palma Publishing Berlin. Tuschick gehört zum Autorenstamm von Faust Kultur. Jamal Tuschick ist Leiter der Zukunftswerkstatt MAIN LABOR und des MAIN LABOR-Blogs.“


IN BAYERN HÄTTEN WIR SICHER

keine dermaßen miese, christlich-sozial organisierte Finsternis, wenn alle jeden Tag mindestens eine Seite aus dem Werk des Soziologen Wolfgang Pohrt lesen müssten. 2012 – während ein Dr. Söder wohl noch dachte, der Islam wäre ein neues BMW-Modell – notierte er: „Mit der Scharia kenne ich mich nicht so gut aus. Ich weiß nur so viel: Wenn ein Idiot heute weder von Religion noch von Politik und auch sonst keine Ahnung hat – von der <Scharia> quasselt er immer.“

Hier ein aktuelles Interview mit dem Verleger Klaus Bittermann, in dessen Edition Tiamat jetzt die Pohrt-Gesamtausgabe erscheint:

https://www.jungewelt.de/artikel/333874.sie-werden-ihn-nicht-vermissen.html?sstr=pohrt

 

Und Pohrt schrieb in Kapitalismus Forever: „Der lange Marsch durch die vielen dicken blauen Bände begann, als wir auf der Straße nichts mehr zu tun hatten.“

https://edition-tiamat.de/wolfgang-pohrt-werke-in-11-baenden/



DACHHASEN & HOCHZEITSKAPELLE

 

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Martin Fengel / Tomoya Kato

屋根うさぎの島 Die Insel der Dachhasen  屋根うさぎの島

Martin Fengel \ Tomoya Kato & Hochzeitskapelle

Vernissage und Hoffest: 15. Juni 2018 18 – 23 Uhr

Eine feierliche Eröffnung der Ausstellung der beiden Künstler Martin Fengel (München) und Tomoya Kato (Kyoto). Fengel-san zeigt neueste fotografische Arbeiten aus Japan und Kato-san präsentiert Malereien und Kleinstskulpturen aus Kyoto und München. Zart und filigran gearbeitete Kreaturen erinnern an interrationale Verbindungen und korrespondieren mit einem Sortiment an souveräner Unwissenschaft. Parallelwelten mit Skizzen vom Wesen der Dinge und den Dingen der Wesen umspielen die Besucher. Es gibt viel zu Bestaunen aber bitte, bitte nichts, wirklich garnichts zum Anfassen…

Zum Start von #Die Insel der Dachhasen spielt die weltbewusste Hochzeitskapelle aus München, deren neues Album mit Gemälden von Tomoya Kato gestaltet wurde. Die Kapelle spielt auch speziell mit japanischen Gastmusikern und wird in den Pausen, wie alle Gäste, das höfische japanisch-bayrische Essen geniessen. Lang leben die Dachhasen.

 

Die Insel der Dachhasen ist bis 16. September zu besuchen, in den drei Monaten wird es ein vielfältiges Rahmenprogramm geben. Termine und Infos folgen per Newsletter oder per klick auf lothringer13.com

 



ALLE REDEN ZU VIEL

sagte Charles Bukowski, und Historiker Volker Weiß diskutiert das Thema in einem neuen Beitrag für die Blätter für internationale und deutsche Politik etwas spezieller:

https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2018/juni/debatte-oder-protest-wie-weiter-gegen-rechts

Buchdeckel „978-3-608-94907-0 »Endlich eine Darstellung der deutschen Rechten, die  sich nicht in billiger Polemik erschöpft, sondern gründlich, gerecht und darum vernichtend ist.«Gustav Seibt



BENNO-OHNESORG-THEATER #9

12.6.2018 Theater Augsburg Hoffmannkeller 20h: Franz Dobler präsentiert

DAS BENNO-OHNESORG-THEATER

Du weißt nicht, was dich erwartet, aber es wird nicht ganz blöd sein!

#9 der Augsburger Lesebühne mit den Gästen Lydia Daher und Christof Wackernagel

Lydia Daher, Lyrikerin und Musikerin, ist eine der wichtigsten Künstlerinnen ihrer Generation. Das neueste vierte Album der in Berlin lebenden Ex-Augsburgerin, „Wir hatten Großes vor“, ist ein „Wunder“ urteilte Spiegel-Online, weil es „bei aller Trockenheit und Kompromisslosigkeit so irrsinnig eingängig“ ist. Für ihre Lyrikbände (zuletzt erschien im Maro Verlag „Kleine Satelliten“) wurde sie u.a. mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet, ihre großformatigen Text-Bild-Collagen wurden bereits in mehreren Ausstellungen gezeigt.

Christof Wackernagel hat mit „RAF oder Hollywood – Tagebuch einer gescheiterten Utopie“ eine fulminante Autobiografie verfasst (Zuklampen Verlag), die die politisch-kulturellen Bedingungen zwischen Krautrock und Protest der Jahre um 1968 wie wenige Bücher begreifbar macht. Er war ein Jungstar des Neuen Deutschen Films, ehe er in der RAF untertauchte (seine vorzeitige Haftentlassung 1987 wurde übrigens vor allem von dem Polizeibeamten befürwortet, der bei der Verhaftung verletzt worden war). Seitdem ist Wackernagel wieder als Schauspieler und vor allem als vielseitiger und produktiver Autor tätig.

Wie immer also Menge Stoff in der einzigen Politshowlesebühne mit Pause, permanent geöffneter Bar und gelegentlich familienfreundlichem Humor! # Tickets: 0821-3244900 oder theater-Augsburg.de/karten

VORSCHAU: 10.7. mit Anna McCarthy und Michael Wildenhain



EIN SCHLAG INS GESICHT (21)

jetzt als Taschenbuch mit Bonustracks: Die Story „Pech und Glück mit Nashville Pussy“ (eine Vorgeschichte zu den beiden Kriminalromanen, erstmals außerhalb des Playboy abgedruckt) und ein Interview aus dem Heyne Hardcore-Magazin Core.

Ein Schlag ins Gesicht



SO KLINGT DIE LÜGENPROPAGANDA

die der bayerische Innenminister Herrmann (angeblich immer noch CSU) so nennt, um das neue Polizeigesetz zu verteidigen, ausgesprochen von einem Journalisten und Juristen, der nur bei den ganz Rechten nicht als seriös gilt: „Es handelt sich [beim neuen Polizeiaufgabengesetz] um Notstandsbefugnisse, die zu ihrem Einsatz Notstand nicht mehr zur Voraussetzung haben (…) Das neue bayerische Polizeiaufgabengesetz ist das schärfste, umfassendste, grundrechtefressendste Polizeigesetz der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte. Es räumt der Polizei Rechte in einer Zahl und in einer Eingriffstiefe ein, die es in dieser Dimension noch nie gegeben hat …“

Am Ende des Interviews – weil man ja alle aktuellen Einsätze der CSU im Zusammenhang sehen kann – kommentiert SZ-Redakteur Heribert Prantl auch die Besinnung auf sog. christliche Werte: „Mit Werten wird gedroht. Wer sie nicht einhält, soll bestraft oder ausgewiesen werden. Werte werden wie Schlagstöcke eingesetzt. Mit Werten wird Abwertung betrieben. Die <christlichen Werte> werden zur Vokabel im Wörterbuch der Ausgrenzung und des Hasses.“ (Der Link zum ganzen Interview s. gestern).

Und damit fängt der Spaß erst an, den wir in den nächsten Monaten mit dem AfD-kompatiblen Flügel der CSU haben werden. Servus, Bayern! Oder wie schon eine der lustigsten Blaskapellen zu sagen pflegte: Hey ho, let´s go!



DER KARIN-KRAMER-PREIS FÜR WIDERSTÄNDIGE LITERATUR 2018

wurde dem Berliner Dichter Clemens Schittko am 5. Mai im Berliner Watt verliehen (die Laudatio hielt Bert Papenfuß, der den alle zwei Jahre verliehenen Preis 2016 bekommen hatte, nachzulesen in der Papierausgabe der jungen Welt vom 12.5., zusammen mit einem Gedicht von Schittko). Wir gratulieren!

Außerdem in der jungen Welt von heute ein Gespräch mit SZ-Redakteur Heribert Prantl „über Polizeiaufgabengesetze, Kriminalisierung psychisch Kranker und <christliche Werte> im Dienst der Ausgrenzung“ und der Abdruck einer Rede von Dietmar Dath zum 200. Geburtstag von Karl Marx:

https://www.jungewelt.de/artikel/332346.dann-stirbt-die-freiheit-an-ihrer-verteidigung.html

https://www.jungewelt.de/artikel/332337.schätze-und-sätze.html