Lifestyle

BRECHTFESTIVAL AUGSBURG 2013

Es ist nicht mehr lustig. Ich kann nicht dauernd durch „meine“ Stadt – das „eher etwas dämliche Augsburg“ (Zitat von mir, ich wiederhole mich gern) – laufen und dabei ständig Gefahr, dass man mich fragt, jaha, warum bist du denn nicht beim sensationellen Brecht-Festival 2013 dabei?! Ausgerechnet in oho deiner Stadt?!(Mit so´nem Unterton).

Ja, warum: Weil ich zu blöd bin? Weil ich zu rechts bin? Weil meine Texte nicht schön genug geschrieben sind?

Dann sag ich´s mal so: Beim letzten Festival – oder war es das davor? Egal, wen interessiert dieser fuckin Shit… – war ich eingeladen und antwortete wahrheitsgemäß: ich hätte a) gerade sehr wenig Zeit und legte b) keinen so wahnsinnig großen Wert darauf, bei einer städtischen Veranstaltung, die letztlich unter der Hand dieses Kulturreferenten geschehe, mitzuspielen. Peter Grab heißt der Ersatzbürgermeister, wahrscheinlich Dr., ich habe keine Ahnung, will auch keine haben. Der eingetragene Verein, für den er im Stadtrat seinen irrsinnig harten wie tollen Job macht, heißt „Pro Augsburg“.

Ich frage mich jetzt, ob sich an meiner Einstellung etwas geändert hat. Muss ich mal drüber nachdenken. Wenn ich mal Zeit habe, mich um diese Art Quatsch zu kümmern.

Denn wie schon der große Brecht sagte: Sei gut zu denen, die dir wohl gesonnen, und zu deinen Feinden, so sie dir keinen Frieden gewähren, sei hart und lasse sie nicht über dich herrschen.



IRA COHEN SAGT

You write because you have

something to say

or you write because you have

nothing to say

(kaufen Sie dieses Buch, das ein  schönes Heft ist: Ira Cohen/Jürgen Ploog/Florian Vetsch: A Night in Zurich. 48 S. Verlag Der Kollaboratör, Luzern 2012)



NOCH EIN MITARBEITERiN

der/die glaubte, über uns auspacken zu müssen/können/dürfen. Auch noch unter Pseudonym. Das sind uns die liebsten.

Aber wie schon der Titel ankündigte, unter dem Cole Younger Vorträge hielt, nachdem er sich vom Bösen abgewandt hatte: Verbrechen zahlt sich nicht aus. Auch ein Buch kann ein Verbrechen sein. If in doubt, fragen Sie IhreN BuchhändlerIn.

Im Bücherschrank Ihrer Oma stand das Ding vielleicht auch in dieser Verpackung:

Das Filmplakat, vor dem Ihre Oma zum ersten Mal den Opa küsste, sah jedoch so aus:

Deadline at Dawn Dvd cover

Anyway. Unsere Ex-MitarbeiterInnen können auspacken, was sie wollen. Wir überleben sie alle. Weil das unser verdammter Job ist. Und den machen wir so gründlich wie emotionslos.  Sagen Sie das Ihrem Anwalt. Auf dem Golfplatz. Oder wo sonst er Sie aufs Kreuz legt.



EX-MITARBEITERiNNEN

dieses Online-Magazins sind nicht einfach so rausgeflogen. Wie bei Beamten, man musste sich schon sehr viel Mühe geben. Und dann, natürlich, wollen sie uns am liebsten… teeren und federn mindestens. Wollen wir aber nicht. Deshalb bleibt ihnen nie was anderes übrig, als Inside-Stories zu bringen, die niemanden interessieren. Dies war damals die erste:



FARON YOUNG SAGT

Live Fast, Love Hard, Die Young.

(Man schrieb das Jahr 1955. Und mein Kalender „The Beat Goes On“ kommentiert am Todestag des Singing Sheriff: „erschoss sich auf dem absteigenden Ast“. Man schrieb das Jahr 1996).



MOJO NIXON SAGT

Du kannst cool nicht kaufen.

(Daumen runter)



IN DEN METROPOLEN

ist der Freizeitdruck bekanntlich erheblich höher als im Rest der Welt. Deshalb machen dort viele Menschen verständlicherweise gar nichts mehr außer dem Üblichen.

Deshalb wollen wir an diesem, naturgemäß tristen, Novembertage speziell unseren Abonnenten in Berlin und New York mit sorgfältig ausgewählten Freizeitgestaltungstipps behilflich sein:

BERLIN: Donnerstag, den 29. November 2012 um 20 Uhr
Rosa von Praunheim (in Person)
Mit einem Film von Elfi Mikesch
Autorenbuchhandlung, Else-Ury-Bogen 599-601
Stadtbahnbögen am Savignyplatz, 10623 Berlin-Charlottenburg
Rosa von Praunheim: Ein Penis stirbt immer zuletzt  – 70 Gedichte, 70 Zeichnungen, 7 Kurzgeschichten
208 Seiten, ISBN 978-3-927795-60-0

NEW YORK:

Like this on FacebookShare this on TwitterPin to PinterestShare this on with +1
get-attachment.aspx

NORTON RECORDS WASH-A-THON #2 FINALE! Sunday November 25th

BROOKLYN BOWL 61 Wythe Avenue Brooklyn, NY / 4pm til Midnight!

Grand finale rub-a-rub record scrub to the non-stop Killer Sounds from the Town’s Top DJs including: ANDY SHERNOFF (Dictators) JOSH STYLES (Smashed! Blocked!) GREAT GAYLORD FIELDS (WFMU) DREW REDMOND (Metropolis Vintage) & more top klass spinner DJ’s  to be announced!

Ready to tackle another load of wet wax? The fabulous Brooklyn Bowl has swung open its door and alleys for the Grand Finale Norton Records Wash-A-Thon! Last Sunday, a Norton Army assembled to wash 10,000 LP records in one eight hour marathon! Mucho thanks to the Brooklyn Bowl staff- Adam, Jessie, and the whole gang- THANK YOU ALL! Of course the rippin’, strippin’, stackin’ washin’, dryin’, sleevin’ and dryin’ was greatly accentuatin’ by the top brass DJ assemblage that kept elbows poolenty GREASY! Yes, Hurricane Sandy has precipitated a world record double barrel record washing axtravaganza that tests the mettle of our beloved vinyl format- which outlasted CD’s and tapes- and which will last us all several lifetimes. Join us at the Brooklyn Bowl as we tackle a truckload of  wet wax from the label with the able stable- New York’s own NORTON RECORDS, which was totally trashed, bashed and flooded by the wrath and fury of Sandy! Get in on it as a motherlode of the nation’s top disc jockeys blast their best, while lucky YOU joins the loud crowd lathering and buffing our Sandy-soaked footlongs back into action! Free admission but B.Y.O.RG.

Bring Your Own Rubber Gloves !!!

Learn a trade!  And know that you have participated in saving the wildest wax in the world. As you know, Hurricane Sandy destroyed the contents of the Red Hook based Norton Records warehouse, soaking everything within. Time is not on our side as we strip off and discard wet jackets, and wash, dry and resleeve the recordings of the Sonics, Link Wray, Hasil Adkins, Jack Starr, Bloodshot Bill, Esquerita, Daddy Long Legs, King Uszniewicz and hundreds of artists whose shouts and stomps have come into your homes and hearts via the Norton label.

See you there! Wenn Sie sich etwas beeilen…

 



GERMAN NAZI MEDICINE

Über die Meldung, eine ernsthafte Untersuchung habe ergeben, 9% der Deutschen seien politisch richtig rechts einzuordnen, könnte man sich durchaus freuen („ich dachte, es wären mehr“).

Und zitiert dann sofort wohl besser aus den Liner Notes, die Gil McKean zu Monks 68er Album Underground schrieb. Wobei er sich vor allem der Frage widmet, warum Monk auf dem Cover eine MP umgehängt hat:

„Most noticeable, perhaps, is the Nazi storm trooper. As real as he looks, he is stuffed, a trophy of Monk´s forays as a member of the French Resistance movement in World War II, the famed FFI. With a cry of, „Take that, you honkie Kraut!“ Capitaine Monk shot him clearly and truly through the heart.“

Gilt eben für alle Lebensbereiche: Wer auf Monk hört, fährt besser.



ANTWORT

Frage an Townes van Zandt: Worum gehts in Pancho and Lefty?

Antwort: Er wisse es selbst nicht.

Ja. Man weiß es selbst nicht. Man macht es. Weiß es aber selbst nicht – nicht genau jedenfalls. Oder kann es nicht genau ausdrücken, also nicht noch genauer.

Und will nicht. Wozu auch.

Du machst es und hast es gemacht. Und hast es nichtmal ganz genau, bis zum Letzten, entdecken können.

Weil es nicht geht.

So läuft das.

So ist das.

Alles andere ist Spielgeld.



AUTORENVIDEOS

Wenn unser Haus abgebrannt, die Frau abgehauen, der Hund verendet ist und wir uns den Rest geben wollen, dann schauen wir uns mal wieder einen Stapel Autorenvideos an.

Es gibt jedoch einige weeenige, die wir bei schlechter Laune dringend empfehlen. Unser alter Gefährte, der Autor und Society-Philosoph Jan Off hat sich so eins erstellen lassen:

http://www.youtube.com/watch?v=YRgX6kdCG_8

Regie: Lucja Romanowska

Am Schreibtisch: Society-Philosoph Jan Off bei der Arbeit an seinem soeben erschienenen Roman „Happy Endstadium“

Foto: http://www.motelnirwana.org/#!__site/events-photos/photostackergallery4=46