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MEINE REDE

zur Verleihung des Münchner Musikpreises an Eva Mair-Holmes/Trikont, vorgetragen am 24.7. im Münchner Volkstheater, abgedruckt in der taz vom 25.7.

Der Anfang: „Ohne ein paar Institutionen wie Trikont wäre Bayern auf dem kulturellen Stand von Ende Mai 1945, habe ich vor einigen Monaten geschrieben. Ich dachte dann, ich hätte jetzt doch etwas übertrieben, aber inzwischen denke ich, dass ich es eher zu freundlich formuliert habe.“

Das Ganze: https://www.taz.de/!5523451/

Der größte Blumenstrauß, neben dem ich je sprach:

Bild könnte enthalten: Blume



OPTIMAL VS SOMMER



PRESSEERKLÄRUNG DES AUGSBURGER FLÜCHTLINGSRATS

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Presssevertreter*innen, liebe Freund*innen von FlüRa,
heute wurde die von den Augsburger Helferkreisen und dem Augsburger Flüchtlingsrat initiierte Resolution gegen Abschiebungen nach Afghanistan und für mehr Integrationsmaßnahmen für alle Geflüchteten im Stadtrat verhandelt und schlussendlich knapp abgelehnt (…)

In Friedensfestzeiten:

CSU, AfD und Pro Augsburg verhindern gemeinsam eine Stadtratsresolution gegen Abschiebungen nach Afghanistan und für mehr Integrationsmaßnahmen für alle Geflüchteten

Denkbar knapp ging die Entscheidung des Stadtrates in seiner heutigen Sitzung zu einer von der Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN eingebrachten Resolution aus. Diese wurde im Mai 2017 von den Augsburger Asylhelferkreisen sowie dem Augsburger Flüchtlingsrat entworfen und hat es am heutigen Donnerstag schließlich in den Stadtrat geschafft. Der Antrag spricht sich gegen die Abschiebungen nach Afghanistan aus und fordert mehr Integrationsmaßnahmen.

Über 40 renommierte zivilgesellschaftliche Organisationen haben den Antrag unterstützt. Darüber hinaus haben mehr als 10.000 Menschen eine von der Stadtschüler*innenvertretung initiierte Online-Petition zur Unterstützung der Stadtratsresolution unterzeichnet.

Der flüchtlingsfreundliche und migrationsoffene Teil der Gesellschaft hätte sich vom Stadtrat der Friedensstadt Augsburg deutlich mehr erhofft. Offensichtlich war kein CSU-Stadtrat bereit, den Helferkreisen seine Zustimmung auszusprechen – ob diese nun von der Stadt als Zukunftspreisträger geehrt werden oder nicht. Vor dem Wahlkampf bezieht auch die Augsburger CSU in Sachen Migrationspolitik klar Position und stimmt mit der AfD gegen das erhoffte Zeichen von Weltoffenheit, Toleranz und Frieden.

Ein breites Bündnis von Abgeordneten mehrerer Fraktionen und Parteien konnte sich dennoch hinter dem Antrag zusammenfinden und damit zusammen mit den vielen zivilgesellschaftlichen Unterstützer*innen des Antrags zeigen, dass große Teile der Stadt sich weiterhin für Geflüchtete und Zuwanderer einsetzen werden.

Der Abstimmung im Stadtrat gingen zahlreiche Verschleppungsversuche und Hinhaltespielchen voraus, die zu einer monatelangen Verzögerung der Verhandlung der Resolution führten. Die abgeschmackte Politposse von Teilen der Stadtregierung scheint schlussendlich darin zu gipfeln, dass die offiziell von der Stadtverwaltung verfasste Beschlussvorlage zur heutigen Stadtratssitzung vor ca. drei Wochen noch in wortgleicher Fassung als Antrag der CSU-Fraktion seinen Weg an die Öffentlichkeit fand. Die beiden Papiere unterscheiden sich lediglich in der Kopfzeile – in dem, dem FlüRa vorliegenden, CSU-Papier heißt es zusätzlich: „Die CSU-Fraktion beantragt: Der Stadtrat möge beschließen…“ – und der Unterschrift des Verfassers des CSU-Papiers („Bernd Kränzle“).

Ist die Entscheidung gegen den Resolutionsentwurf schon traurig genug, so offenbart sich in diesem Manöver eine schamlose Form von Vetternwirtschaft und eigentlich überwunden geglaubten CSU-Geklüngel. Wie kann es sein, dass die zu Neutralität verpflichtete Stadtverwaltung eine Stellungnahme ‚verfasst‘, die Wort für Wort einem ursprünglich von der CSU-Fraktion erstellten Antragsentwurf entspricht? Mögen im Falle des Resolutionsinhalts politische Differenzen und Wahlkampftaktik als Erklärung gelten können, so entbehren diese Vorgänge jeglicher Rechtfertigung.



ES GIBT SO WAHNSINNIG VIEL

was ich nicht weiß, man möchte fast aus der Haut fahren, wenn man wüsste, wie das geht. Zum Beispiel ein Valentin Stüberl in Berlin. Wenn ich wüsste, dass man´s glauben kann, würde ich heute hingehen, wie ich auch eines Abends in München ins Werkstattkino ging, um mir die Show von Die Tödliche Doris anzusehen, was ich auch später nie bedauert habe, obwohl es schon viel zum Nachdenken gegeben hat:

„Konzert 3 x EX-DIE TÖDLICHE DORIS / Chris Dreier, Wolfgang Müller feat. Julia Zinnbauer / „Sprechpause Live“ / DJ Ansgar Wilken / am Do 19.7. im Valentin Stüberl, Donaustrasse 112, Berlin Neukölln Beginn: 19.00 und 20.00 / Einführung: Introduction: Simi Simon

Exakt 38 Jahre nach Gründung von Die Tödliche Doris begegnen sich Chris Dreier und Wolfgang Müller 2018 in ihrer neuen LP-Produktion: SPRECHPAUSE. Sie erscheint demnächst in 2. Auflage.

Ausgangsmaterial der SPRECHPAUSE ist ein mit „In der Pause“ beschriftetes Audiotape, welches der 1996 verstorbene Mitbegründer der Band Nikolaus Utermöhlen mit einem defekten Kassettengerät aufnahm. Das Tape von 1981 war für das gleichnamige Stück auf dem ersten Album der Tödlichen Doris 1982 bestimmt. Chris Dreier und Wolfgang Müller kreierten aus dem Fundstück fünf neue Pausenmusiken. Diese reichen von der klassischen Schweigeminute, über die ausgestorbene Sendepause, die gewöhnliche Ratenpause bis hin zur mysteriösen Acht-Jahres-Pause. Die SPRECHPAUSE ist auch Hommage und Erinnerung der beiden Künstler an Nikolaus Utermöhlen (1958 – 1996).

Zu www.fangbomb.com Auf dem schwedischen fangbomb-Label, bekannt für Noise-Musik, veröffentlichte Wolfgang Müller vor zehn Jahren, 2008 Séance Vocibus Avium, ein Buch plus CD/7inch mit den rekonstruierten Stimmen ausgestorbener Vogelarten aus dem mit dem Karl-Sczuka-Preis 2009 ausgezeichneten gleichnamigen Hörspiel. Aktuell ausgehend von seinem letzten BR-2-Hörspiel „Intervallum – Hommage an die Pause“ von 2016, eine Hommage an die Tänzerin Valeska Gert, die 1919 die „Pause“ tanzte, erweitert Wolfgang Müller den Pausenraum mit ausgestorbenen Pausensignalen von Radiosendern. Chris Dreier verwandelt die Pausenmusiken durch elektronische Geräte in neue Pausen und vervielfacht sie auf diese Weise. Aus „In der Pause“ werden so fünf neue Pausen / Aus Vergangenheit und Gegenwart bildet sich eine neue Pause.

Homepages: http://chrisdreier.de www.wolfgangmuellerrr.de 2 x SPRECHPAUSE Ort: Valentinsstüberl, Donaustraße 112, 12043 Berlin-Neukölln Am 19. Juli jeweils um 19.00 Uhr und um 20.00 Uhr. (Eintritt 5 Euro, 45 Minuten) Postkarten-Multiple & Butterstulle inklusive. Mehr anzeigen

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SPITZENSATZ (38)

>Die 40-50 „V-Leute“ des Verfassungsschutzes, die um das NSU-Kerntrio herumscharwenzelten, sind entweder verblüffend früh verstorben oder aber unbekannt und frei.<

(Sebastian Carlens, junge Welt 19.7.2018)



NICO

die deutsche Sängerin bei den startenden Velvet Underground, starb heute vor dreißig Jahren. Mit der Band Das Hobos habe ich vor drei Jahren während einer langen Session am Bahnhof in Buchloe mein Nico-Gedicht aus Ich fühlte mich stark wie die Braut im Rosa Luxemburg T-Shirt vertont, das demnächst auf einer Split-Single bei Gutfeeling-Records erscheint. Die Details folgen, auch zur Nico-Ausstellung in Nürnberg, die das Vinyl sozusagen angeschoben hat … here she comes:

Bildergebnis für nico album cover Bildergebnis für nico album cover

VERHÄNGNISSVOLLE FRAU

Ich habe Nico in einem ihrer letzten Konzerte gesehen.

Sie hatte ein langes weißes Kleid an.

Sie saß auf einem Stuhl und sang ihre Lieder.

Sie war nicht mehr so schön. Sie war immer noch schön. Sie war so schön.

Sie war immer noch die Frau mit der Stimme. Da war diese Stimme.

Ein Mann aus dem Publikum rief ihr irgendwann zu

sie solle Femme Fatale singen.

Er rief immer wieder dazwischen: Spiel verhängnisvolle Frau!

Immer wieder: Femme Fatale! Verhängnisvolle Frau!

Dieser volle Idiot! Femme Fatale! Verhängnisvolle Frau!

Nico lächelte schließlich sehr müde und sehr gelangweilt

und sagte leise: ganz sicher nicht.



MÜNCHEN 22.7. GEGEN DIE HETZER

Bild könnte enthalten: 19 Personen, Personen, die lachen, Personen, die stehen und im Freien

https://www.facebook.com/events/452738361839540/

 

 



VIELLEICHT IN HAMBURG

ist ein neuer Song mit Video von Die Regierung alias Tilman Rossmy, der große Singer-Songwriter, der schon lange very special für mich ist (in meinem Buch Sprung aus den Wolken (1996) habe ich zum ersten mal darüber geschrieben, auf meinen Trikont-Compilations ist er solo und mit Band dabei, auf der Cash-Compilation mit einem exklusiven Cover von „Orange Blossom Special“, und viele Jahre später taucht sein Song „1975“ in meinem Roman Ein Schlag ins Gesicht auf) – also was wollte ich sagen? Die Tourdaten für Ende August beim Video:

Bildergebnis für tilman rossmy die regierung Raus (Staatsakt, 2017)



EIN GESCHENK GIBT ES

anlässlich des 115. Geburtstags von Fritz Bauer, Generalstaatsanwalt im sog. Frankfurter Auschwitzprozess, von der Firma CV Films mit diesem Schreiben: „… möchte unsere Firma CV Films auf youtube an ihn erinnern, indem dort unser Film Fritz Bauer – TOD AUF RATEN (Weltpremiere im Panorame der BERLINALE, 2010) ab heute Mitternacht (vom 15./16.6.18) bis zur kommenden Sonntag-Nacht FOR FREE zu sehen ist. Bitte klicken Sie dazu den folgenden Link:
https://www.youtube.com/channel/UC1t3kuGEnXBFdgbwvr-v3ag?feature=em-share_video_user

DEN LINK GERNE STREUEN, denn wir meinen, dass Fritz Bauer immer noch nicht in der Weise bekannt ist wie es ihm gebührt. Das ERSTE hat die Ausstrahlung unseres Films aus absurden Gründen bislang abgelehnt. Auf 3SAT, PHOENIX und SWR war er aber einige Male mit guten Quoten zu sehen, natürlich auch auf vielen internationalen Festivals und TV-Sendern. Und das Interesse wächst, obwohl der Film nun über 8 Jahre in Deutschland und um die Welt tourt …“ *** www.fritz-bauer-film.de



EIN SCHLAG INS GESICHT (22)

Schon eine tolle Sache, wenn man mit dem Taschenbuch in die seltene SZ-Rubrik „Neue Taschenbücher“ reinkommt. Man habe den Roman „als Hommage an die Siebzigerjahre zu lesen. An Exploitation, Bahnhofs- und Autorenkino.“ Da ist was dran.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/neue-taschenbuecher-thomas-hardings-sommerhaus-am-see-1.4048205