VERLIERER DEMOKRATIE
Von Franz Dobler | 29. Mai 2013 | Kategorie: Bildung | Kommentare deaktiviert für VERLIERER DEMOKRATIEImmer wieder verliert die Demokratie. Das macht uns seit vielen Jahren betroffen und die Frage hat uns schon fast zermürbt: Wer ist schuld daran? Man könnte es sich einfach machen und denken, das sind doch die … also diese Dings, gegen die jetzt dieses Dings! Oder diese Einenda, wo jetzt immer mehr … also mit ihrem Zeugs und so!
Wir kommen da nie weiter, alles Blödsinn. Endlich kommt jedoch Frau Charlotte Frank und macht mal Klartext zu diesem Thema, das alle betrifft. Ihre Erkenntnis kam nach der schleswig-holsteinischen Kommunalwahl: „Gerade mal 46,7% der Wähler haben sich die Mühe gemacht, zur Urne zu gehen“ und so kommt´s, „dass es bei dieser Wahl nur einen klaren Verlierer gibt: die Demokratie.“ (Süddeutsche, 28.5.)
Ihre Kritik trifft natürlich auch den Die Partei-Kandidaten Bastian Langbehn, der mit 1,3% der Stimmen einen Sitz in Lübeck errungen hat: „Im Wahlkampf hat er vor dem Holstentor um Stimmen geworben, als Goldhamster verkleidet unter dem Reim <Wege aus der Krise? Wir zeigen Ihnen diese.>“ Die Nichtwähler wollten also offensichtlich die Demokratie auf die Verliererstraße bringen, und das Volk der Wähler interpretierte das Recht, „an der politischen Willensbildung des Volkes“ (Grundgesetz) mitzuarbeiten, ähnlich gedankenlos: „In Lübeck wollte es einen reimenden Goldhamster, das spricht für sich.“
Dennoch stirbt auch in diesem Fall – und diese Erkenntnis spricht nicht nur für mich – die Hoffnung zuletzt: Die mit den restlichen 98,7% der Stimmen gewählten Lübecker Politiker sollten es schaffen, Herrn Langbehn in Schach zu halten. Das ist auch nötig. Denn das oberste Ziel seiner Partei lautet: „Die endgültige Teilung Deutschlands – das ist unser Auftrag.“
Sage also keiner, er habe nichts gewusst. In Lübeck hat´s angefangen.
KINKY FRIEDMAN (2)
Von Franz Dobler | 27. Mai 2013 | Kategorie: Unterhaltung | Kommentare deaktiviert für KINKY FRIEDMAN (2)Hier ist er, der große Entertainer und „einer meiner Lieblingsautoren“ (Denis Scheck), für ein paar schöne Minuten im deutschen Fernsehen, mit „They ain´t makin Jews like Jesus anymore“ – wir verweisen auch auf die deutsche Version von Danny Dziuk, „Sie stellen keine Juden wie Jesus heut´ mehr her“ von seinem Album „Gebet & Revolver“ – und einer überraschenden Ankündigung, die einen jedes Wetter vergessen lässt…
DER NEUE
Von Franz Dobler | 26. Mai 2013 | Kategorie: Allgemein | Kommentare deaktiviert für DER NEUEHausmeister unseres Blocks ist das, was man einen ausgeschlafenen Jungen nennt.
Quellen: http://bittercinema.tumblr.com/ und http://www.flickr.com/photos/craptoy/8744668417/
BUCH DES JAHRES
Von Franz Dobler | 25. Mai 2013 | Kategorie: Literatur | Kommentare deaktiviert für BUCH DES JAHRESmöglicherweise. Obwohl es nicht neu ist. Aber erstmals auf deutsch. Hier der Trailer zu The Brave von Gregory McDonald:
http://www.youtube.com/watch?v=npB_Xm4NN1k
Es war auch die erste Regiearbeit von Johnny Depp, so großartig wie erfolglos, mit einem sensationellen, späten Marlon Brando. Hier ein Trailer dazu aus Italien (!):
http://www.youtube.com/watch?v=t2J1tGldkpI&list=PL0E8EEA1D5297B98B
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MÄNNER HUT MODE
Von Franz Dobler | 24. Mai 2013 | Kategorie: Lifestyle, Produktion | Kommentare deaktiviert für MÄNNER HUT MODEWenige Minuten vor Einfahrt des ICE war er eingekeilt im Gedränge. Hatte ihm noch nie gepasst, und jetzt konnte er es nicht mehr ertragen, die erste Stufe von Folter. Damit hatte er an einem Dienstagmittag nicht gerechnet.
Was wollten die alle in Berlin? War´s ein Feiertag, den er vergessen hatte? Fielen Pendler an einem Dienstag schon mittags über einen großen Zug her, flankiert von Frühbucherhorden? War das irgendwo hinter ihm nicht die Stimme seiner Ärztin? Und neben ihm eine junge Frau, die lautlos weinte. Er musste hier raus, ans Ende der wartenden Masse. Und neben der traurigen jungen Frau stand, mit dem Rücken zu ihm, anscheinend ihr Freund.
Er trug einen dieser Hüte, die eigentlich nur zu alten oder altmodischen Männern gehörten, in den letzten Jahren jedoch von besonders schlauen Popjungs auch auf den Köpfen osteuropäischer Emigranten entdeckt und dann auf die eigenen gepflanzt worden waren – sollte er nicht doch besser nach Hamburg als nach Berlin fahren? – und das sah nun wahnsinnig witzig aus und sollte wohl auch eine problematische Flüchtlingsexistenz vortäuschen.
Gebildete junge weiße Männer hatten bekanntlich gern eine Sehnsucht nach schwierigen Erfahrungen, die man sich mit einfachen Symbolen kaufen konnte, und sie glaubten, dass jeder Bulle nicht ganz dicht war und von den Dingen, die um ihre Hüte kreisten, keine Ahnung hatte.
MÄNNER!
Von Franz Dobler | 24. Mai 2013 | Kategorie: Bildung, Musik | Kommentare deaktiviert für MÄNNER!„Als ihr Mentor, der Songschreiber, Sänger und Mitbesitzer von Capitol Records, Johnny Mercer, zu ihr sagte, dass ein bestimmter Song, den sie aufnehmen wollte, nicht ‚ihre typische Art‘ von Song wäre, gab ihm die frustrierte Ella Mae Morse mit dem für sie typischen Mumm ´ne Antwort. <Was ist denn meine typische Art Song? Cliffie Stone hat gesagt: ‚Du bist eine Country-Sängerin.‘ Und Benny Carter hat gesagt: ‚Du bist eine Jazz-Sängerin.‘ T-Bone Walker hat gesagt: ‚Du bist eine Rock´n´Roll-, schwarze Blues-Sängerin, genau das bist du.‘>“
Liner-Notes von Kevin Coffey zu Ella Mae Morse/Rocks, Bear Family Rec
MR TRIKONT 70
Von Franz Dobler | 18. Mai 2013 | Kategorie: Lifestyle, Musik | Kommentare deaktiviert für MR TRIKONT 70Der seit vielen Jahren beste der Good Cops im deutschen Musikgeschäft, Trikont-Gründer und -Motor Achim Bergmann, ist vor wenigen Stunden 70 geworden. Die Reihe der gratulierenden Künstler und Fans, die ihm eine Menge verdanken, ist länger als der Weg zur Hölle.
Hier die Laudatio von Christoph Wagner: http://christophwagnermusic.blogspot.de/
DIE PARTEI INFORMIERT
Von Franz Dobler | 11. Mai 2013 | Kategorie: Allgemein | Kommentare deaktiviert für DIE PARTEI INFORMIERTHier nur in Auszügen:
| Berlin, den 11. Mai 2013 | ||
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VATERTAG IM SPORTHEIM
Von Franz Dobler | 9. Mai 2013 | Kategorie: Produktion, Unterhaltung | Kommentare deaktiviert für VATERTAG IM SPORTHEIMist der Titel eines Gedichts aus meinem Band „Ich fühlte mich stark wie die Braut im Rosa Luxemburg T-Shirt“ (Songdog Verlag, 2009), das ich hiermit nach Download verbanne:
Es war nichts los
an diesem Sonntagnachmittag im Sportheim
die Mannschaft kämpfte auswärts
um den Aufstieg in die B-Klasse.
Zwei Männer an einem Tisch
in einer müden Stimmung
und nur weil einer sagte
dass früher mehr los war am Vatertag
bekam ich mit, heut war Vatertag!
Und war genauso betroffen.
Ich weiß auch nicht, sagte der Ältere
soll ich dieses blöde Haus renovieren
oder soll ich´s abreißen?
Ich kann mich einfach nicht entscheiden
und so geht das seit vier Wochen
es ist zum Wahnsinnigwerden
aber mit dem Alter wirst du immer schwuler
da kannst du nichts machen.
Die junge Bedienung ging durch den Raum
in einem engen Oberteil mit Tigermuster
auf dem geschrieben stand
! MISS WET T-SHIRT !
Das sah glaubwürdig aus und
alle Augen stimmten für sie.
Was meinst du denn damit?
fragte der Jüngere und lachte unsicher
soll ich vielleicht immer schwuler werden!?
Sollen nicht, aber sehen
wirst du es schon noch, sagte der Ältere
ich lasse mir immer mehr sagen
der sagt was und der sagt was
der eine sagt renovieren, der andere sagt abreißen
als ich so alt war wie du – mit 25 habe ich mir doch
von keinem was sagen lassen!
Ich zahlte und ging und war traurig gestimmt
weil es früher am Vatertag besser war
als alle schnell so besoffen waren
dass keiner mehr wusste
wo ist hinten, was ist vorn.
Reiß doch dein Scheißhaus ab, sagte ich im Rausgehen
aber mach´s mit einer Ladung Dynamit
sonst heißt es noch: du bist schwul.

