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ZWEI MAGAZINE

die mir sehr am Herzen liegen, haben grade ihre neusten Ausgaben rausgebracht: Kaufense das — oder Sie müssen zur Strafe live im iranischen Lokalfernsehen mit Gunther Grass und Achmadinitschat über den Weltfrieden diskutieren und außerdem ein Jahr lang die Tauben der deutschen Friedensbewegung füttern.

SUPERBASTARD – Hrsg. von Benedikt Maria Kramer. 64 S., 3.- Bestellung: www.superbastard.de und in Österreich bei songdog.at — Mit Dokumenten, Stories und Gedichten von Urs Böke, Florian Günther, Andreas Niedermann, Gudrun Völk, Chrissie Wilholm, Clemens Schittko, Kai Pohl u.a. (und von mir ist das Gedicht „Dresden“ aus meinem Band „Ich fühlte mich stark wie die Braut im Rosa Luxemburg T-Shirt“ drin).

DRECKSACK – Hrsg. von Florian Günther. 12 S. (großes Zeitungsformat), 2.- Bestellung: email hidden; JavaScript is required (www.edition-luekk-noesens.de). — Mit einem 2-Seiten-Special zum Tod von Carl Weissner, und Beiträgen aller Art u.a. von Lydia Lunch, Jerk Götterwind, Matthias Penzel, William Cody Maher, Signe Maehler, Jan Herman, Florian Vetsch, Jürgen Ploog, Andreas Niedermann, Anna Böger, Anna Rheinsberg,Roland Adelmann, Urs Böke, Axel Monte. Von mir eine kurze Erinnerung an Carl Weissner.



R.I.P. HARRY CREWS

Der amerikanische Autor Harry Crews starb am 28. März im Alter von 76 Jahren. „The cause was complications of neuropathy, his former wife, Sally Crews, said“ (New York Times).

Drei deutsche Ausgaben seiner großartigen Bücher bei Mox & Maritz. Zwei Artikel über ihn weiter unten in diesem Block.



PRÄESIDENT

Mein Talent zum Seher, meine Qualitäten als Prophet sind mir langsam unheimlich; zum Glück bin ich nicht religiös und mein Ehrgeiz, was dieses Business betrifft, geht gegen Null – (aber vielleicht auch nur n o c h gegen Null, daher etwas unheimlich…). Im Grunde ist es mir also ein Rätsel, warum ich schon am 4. Juni 2010, als der vorige Präsident grade der neuste war, schon alles zum nächsten, jetzt also neusten gesagt habe. Sowas kann man eben nicht lernen, und ich schätze mal, das stand in keinem Leit- oder Hintergrundleitartikel. Ich will damit keineswegs angeben, jage nicht nach 18xDaumenhoch o.ä., führe eigentlich nur ein Selbstgespräch. – Suche per Datum oder Stichwortsuche „Präsident“.

Was z.B. im Aprilheft von Konkret zum neusten Präsident kommt, macht einen schon etwas nachdenklich, selbst wenn man nur die Hälfte glauben möchte. Besonders schön (oder auch schockierend für Sensiblere) der Schluss von Florian Sendtners Artikel, wo er schildert, wie Stoiber am 22.2.2012 den Präsidentkandidaten „4.000 betrunkenen Dumpfbacken“ im Bierzelt Passau zu verkaufen versucht, aber ein Argument nach dem andern kommt bei den CSUlern nicht an bzw. „die Bedudelten checken´s immer noch nicht“, bis Stoiber schließlich das sie überzeugende Argument final bei ihnen einschlagen lässt: „Einer, der für Thilo Sarrazin auch ein gutes Wort gefunden hat!“ Und da endlich jubelt die Gemeinde.



IMMER WIEDER WERDE

ich gefragt, ob es stimmt, und das geht mir langsam schon etwas auf die Nerven, was ich am Samstag in der (inzwischen auch schon wieder ehemaligen) Gebrueder-Galerie in München von der Bühne runter (von wo sonst, von oben runter vielleicht?!, soweit kommt´s noch) gesagt habe, als ich Die Damenkapelle ankündigte (nachdem ich nicht lange zuvor noch in Ruhe im Wirtshaus Schwalbe ein Biergulasch mit einer Halben gegessen hatte), dass mich dieselbe nämlich eines Tages als den einzigen Mann jemals gefragt hätte, ob ich nicht in ihre „Rockgruppe“ einsteigen wollte, worauf ich dann geantwortet hätte, ich wollte nicht. Warum soll das denn nicht stimmen? Das sind doch nicht die Sachen, die man erfindet. Und wir sind ja auch trotzdem immer noch Freunde. Meine Gründe der Ablehnung sind nicht schwierig zum Nachvollziehen, denn die Bedingungen lauteten, „du musst aber gescheit mitmachen“ und „du bleibst aber schön hinten und hältst dich zurück“. Welcher auch nur halbwegs anständige Künstler möchte sich denn dermaßen einengen lassen?! Was dabei für mich herausgekommen wäre, kann man sich an diesem Video gut ansehen, was wohl nicht übertrieben ist: http://www.youtube.com/watch?v=c1hMAflHgfs&context=C4234ca0ADvjVQa1PpcFPgSf8D7Mcg8FXNAlKYVaMkp5wxt1tQiAs= / Dass diese Die Damenkapelle jetzt eine Schallplatte bei der Echokammer gemacht hat, konnte ich damals natürlich nicht wissen. Aber ich bin mit meinem Nummer-1-Hobby (der Literatur) eh ganz zufrieden. Immerhin haben wir uns an einem Abend getroffen für eine Besprechung, und so kam es, dass ich auf einem Foto dabei war, obwohl dann nichts daraus wurde. Wie heißt es so schön: Je ne regresse rien!

damenkapelle

 



RY COODER (3)

Sein Buch „In den Straßen von Los Angeles“ geht im Moment in die Läden; Edition Tiamat, 288 S. Wir bleiben damit wie angekündigt beim Thema „Geschlecht und Mobilität“: In der Erzählung „Töten Sie mich, bitte“ geht´s vor allem auch um Billy Tipton, eine Musikerin, die als Mann auftritt und lebt (und in einer anderen Erzählung einen kurzen Auftritt als Geist bzw. Fake-Geist hat). Die Person hat Ry Cooder nicht erfunden, und ich bin im Glossar, das ich für das Buch geschrieben habe, darauf eingegangen:

„S. 102 Billy Tipton war kein Geist, sie wurde 1914 als Dorothy Lucille Tipton  geboren, begann mit etwa zwanzig als Mann aufzutreten und zu leben, und starb 1989 in jenem Spokane, Washington, zu dem er am Ende dieser Story aufbricht.  Zu Lebzeiten kannten ihre Geschichte wenige, nach dem Tod ging die Story durch die halbe Welt. „Billy wurde buchstäblich zum Aushängeschild eines neuen, zwischen Sex (biologisch) und Gender (gesellschaftlich) differenzierenden Bewusstseins, als er kurz nach seinem Tod auf dem Cover eines Ratgebers für Transvestiten und Transsexuelle erschien“, schreibt  Biografin Diane W. Middlebrook in Er war eine Frau (München, 1999). Was nichtmal alle seine fünf Ehefrauen wussten, von denen eine ein unerfahrener Teenager, eine andere jedoch ein Callgirl war. Keine hatte den Eindruck, eine Lesbe geheiratet zu haben, weil Tipton eben keine war, sondern ein „Nachahmungstalent“ und „geniale Illusionistin“, die nicht nur das Talent, sondern sozusagen die Aufgabe hatte, „sowohl die Rolle wie auch den Schauspieler, der sie spielte“, zu spielen. Tipton selbst hat keine Bekennerschreiben, nur Spuren hinterlassen. Unter den vielen, nie ganz greifenden Erklärungen, die sich um diesen Fall von „gender blending“ ranken, ist auch diese sicher nicht falsch: Was sollte ein weißes Mittelschichtmädchen sonst tun, wenn es in einer Jazzband spielen wollte? In dem einen Moment, als aus einer jenseits der Musikzentren sehr gut beschäftigten Band vielleicht eine bekannte hätte werden können, zog sich Tipton in die Provinz zurück und verlagerte seine Arbeit in eine Musikagentur. Er hatte Angst vor Popularität, sie hätte die Gefahr gesteigert, dass ihn jemand aus seinen Mädchentagen erkannte. Billy Tipton starb verarmt in seinem Wohnwagen, in den Armen des jüngsten seiner drei Adoptivsöhne. Der nach der Enttarnung bekannte, für ihn würde diese Frau immer sein Dad bleiben.“



PSYCHOFERNSEHEN

Der neue Burroughs-Dokumentarfilm von Yony Leiser ist allein schon wegen dem Auftritt von Genesis Breyser P-Orridge (Psychic TV/Throbbing Gristle) sehr zu empfehlen. Seine Kommentare sind die besten, gehaltvollsten, ernsthaftesten. Wohl auch, weil er mit seinen Arbeiten den Techniken von Burroughs am nächsten war, d.h. sie waren/sind für ihn tatsächlich wichtig (dagegen faseln Iggy Pop oder Patty Smith nur sinnloses Zeugs).

Und hier, nur noch paar Tage zu sehen, das großartige Portrait „The Ballad of Genesis and Lady Jaye“ von Marie Losier.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/sendung-verpasst#/beitrag/video/1565640/The-Ballad-of-Genesis-and-Lady-Jaye

Weiterführende Literatur zum Background: Rock Session 6, Hamburg 1982. Mit: Reinhold Brunner: Lähmende Begegnung mit der Gewalt – Throbbing Gristle am 10.11.80 im Frankfurter Städel; Walter Hartmann: Show me thee bunker darling… (Artikel und P-Orridge-Interview).

Genesis: „Damals, 76, bevor die Pistols Platten machten, haben unsere Songs den Punks da im ICA noch einen ziemlichen Schrecken eingejagt.“

Mehr zum Thema „Geschlecht und Mobilität“ gleich hier nach der Werbung!



HACK MACK JACKSON

waren ebenfalls wieder an der Arbeit, was uns zur Zeit, und bei dem Wetter besonders, auf den Gedanken bringt: wer solche Freunde hat, braucht selbst nicht mehr zu arbeiten… Hier ihr Heimatfilm zu „Country Heroes“ mit Andrew Jackson als Hank IV.

http://www.youtube.com/watch?v=-pzeMvmBcaU

 

 

 



DIE AERONAUTEN

sind nach 20 Jahren besser denn je, obwohl sie schon immer so gut waren. Wie uns Olifr M. Guz beim Konzert in Schrobenhausen (Name geändert) versicherte: „Wenn das Netz kaputt geht, machen wir wieder Cassetten.“

In dieser ungebrochen intelligent-intellektuellen Haltung spielten sie auch eine dumpfe, im übelsten Police-Style aufgetakelte Version des alten Hits „Freundin“. Das Format zum Jubiläum angemessen groß: Doppel-LP, Doppel-Single-CD, Doppel-Mp33/45 (Namen geändert) und was sonst noch geht! Hier noch ein Bild aus ihrer Jugend:



R.I.P. CARL WEISSNER

Er wurde am 24.1. tot in seiner Wohnung aufgefunden. Mein Nachruf „Blues für Carl-le-Nègre alias The Burning Boche“ heute in der Jungen Welt.

http://www.jungewelt.de/2012/01-27/012.php

 



WIR MACHEN HIER

ja keine Werbung, sondern Informatrainment oder sogar Itsmetainment, doch wenn einer unserer ersten Abonnenten, The Badgeman Hias Schaschko auch mal was Sinnvolles macht, wollen wir nicht nachstehen. Werbung mit, natürlich, Musik, und, warum nicht, Lionel Ri äh Messi!

http://www.youtube.com/watch?v=jvcanYtpZHc&feature=youtu.be