Spitzensatz

Es müsste eine Kulturbehörde geben – geleitet von Steffi zu Guttenberg, wenn’s sein muss, mit dem „Journalisten“ Günter Jauch im Beratungsgremium, drunter wird’s kaum gehn – die einem einen Finderlohn zahlt, wenn man im Netz Spitzensätze findet und weitergibt, und hierfür den Höchstsatz:

„Er sieht aus wie 74, macht auf 30, ist aber 45 und seit 3 Jahren in Pension, und ich folge ihm in Gedanken in seine Schweinsbraten durchfurzte Wohnung, wo er zusammen mit Hundi lebt, den er als einzigen auf der Welt lieb hat, weil der ihn nie betrügt und immer so dankbar schaut, wenn er ihm eine neue Dose gegrillten Neger aufmacht.“ (Andreas Niedermann)

Den großartigen Block meines Freundkollegen Andreas Niedermann muss man lesen (Verbindung s. rechte Spalte). Und sein neues Buch, den kurzen Roman „Die Katzen von Kapsali“. Den man bei seinem beachtenswerten Songdog Verlag bestellen kann („unbedingt“, wie Friedrich Ani zu sagen pflegt). Ein Buch über Arbeiten, Jobs, Ein- und Ausstellung.

„Ich entstamme einem Milieu, in dem Arbeiten gleichgesetzt war mit Leben. Ich fing auch schon sehr früh damit an und hatte meinen ersten, regelmäßigen Job mit 10“, sagt der Autor in einem kurzen Interview im Anhang, und: „beinahe alle Schriftsteller in der Schweiz waren Lehrer. Bis auf einige, großartige Ausnahmen. Man bezog ein gutes Lehrergehalt und erledigte das Bücherschreiben in den Ferien. Für mich war und ist Schriftstellersein eher eine Art zu leben…“

Zugabe aus dem Buch: „Die ganze Nacht über Vibration und Gebrumm. Ich versuchte etwas Schlaf zu finden. In einem Pullman-Sessel. Inmitten all der Deutschen, die gleich eine Art Camp errichtet hatten. Mit Schlafsäcken, Decken, Rucksäcken, Kulturbeuteln und Plastikflaschen. Die paar Griechen, die es hier ebenfalls gab, hatten sich in die Sessel gefläzt und losgeschnarcht. Das können die. Ich dagegen kriegte kaum ein Auge zu.“

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