DEN GEIST VON ALBERT AYLER

habe ich dann vielleicht im Haus gegenüber entdeckt. Das so kaputt aussieht von außen, als ginge nichts mehr. Aber falsch. Im durchaus eleganten ersten Stock die Jazzband, sechs junge Männer, überwiegend in kurzen Hosen.  Wenn ich irgendwas ablehne, dann Musiker in kurzen Hosen. Aber sie sind echt gut. Als hätten sie diese Art Jazz erfunden, funky und mit Saxophon etc drüber über der stabilen Contrabass/Schlagzeug-Basis, wie Albert Ayler, wahnsinnig energievoll, Standards spielend und zerlegend. Ich erinnerte mich an die unglaublichen Konzerte von Shannon Jackson und James Blood Ulmer anfangs der 80er-Jahre, die alles weggeballert haben. Das Publikum jetzt so 50 Leute, ziemlich jung, ich und noch eine Oma waren sicher die ältesten. Aber die Kinder kennen wahrscheinlich keinen James Blood. So what, wie schon Miles gesagt hat. Man muss gar nichts wissen, um gute Musiker zu erkennen. Also, fuckin great. Und weiterhin ein Rätsel, warum Belgrad Jazz City ist. Wir bleiben dran!

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