SCHOCK / HANS FRICK (7)

„Am 22. März 1944, während eines schweren Luftangriffs, erfuhr ich, was ich schon lange geahnt hatte, nämlich, daß er Jude und ich somit Halbjude war. Während die Flak schoß, in der Nähe Bomben einschlugen und Häuser einstürzten, sprachen wir im Luftschutzkeller über meinen Vater. Meine blinde und krebskranke Großmutter lag, am ganzen Körper zitternd, auf einem Strohsack, die Hausbewohner schrien. Manche knieten und beteten. Meine Mutter aber war ganz ruhig, das Inferno schien sie nicht zu berühren. Ich nahm es wahr, aber mehr wie Hintergrundgeräusche. Der Schock, den die Gewißheit, Halbjude zu sein, in mir ausgelöst hatte, war viel größer als die Angst.“ – Hans Frick (*3.8.1930), Die blaue Stunde, 1979

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HANS FRICK

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