KARRIERE MIT IDENTITÄT

Ein neuer Fall von Identitätsdiebstahl oder auch „Märchenjournalismus“: der Fall Fabian Wolff oder wie aus einem Lehrer ein gefeierter Zeit-Essayist wird und auch ein so perfides wie irres Beispiel dafür, was man alles unternehmen kann und muss, wenn man richtig Karriere machen will.

Hier die ausführliche Zerlegung von Thomas Wessel:

https://www.ruhrbarone.de/fabian-wolff-claas-relotius-sascha-arschloch

Auszug: „Spätestens seit 2002  –  damals erschien „Opa war kein Nazi“  –  weiß jeder, der von sich behauptet, er wisse, was es bedeute, jüdisch zu sein in Deutschland, dass sich die eigene Familiengeschichte anders ausnehmen könnte als am Küchentisch erzählt. Das Familiengedächtnis bildet sich auf andere Weise als das kulturelle, nämlich so, als spiele man „Stille Post“: Aus dem Satz Oma war Chefsekretärin im KZ wird Oma war im KZ wird Oma hat im KZ den Widerstand organisiert, so etwa läuft das durch die Generationen. Die Studie hat damals auch die ost- und westdeutsche Tradierung vergleichend berücksichtigt. Wer immer sich mit dem „Abgrund“ befasst, auf den Fabian Wolff zu reflektieren meint, weiß aus dem Effeff, dass nicht immer alles stimmt, was man sich in deutschen Küchen erzählt. Aus „Opa war kein Nazi“ macht Fabian Wolff „Oma war Jüdin“.“

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