A MILLION MERCIES MEET NANCY & LEE PERFORMING „NANCY & LEE #3“

Nicht nur ein neuer Song von A Million Mercies (aka Wolfgang Petters), sondern totalneu die Version Nr.3 von „Nancy & Lee“: ein Handwerker-Song und das in mehrfacher Hinsicht. Und eine ebenso großartige Lektion über das Handwerk der Interpretation: weite Wege von Version 1 bis 3.

„Nancy&Lee #3“ eingespielt vom aktuellen AMM-Quartett: Claudia Kaiser (Bossa-Gitarre, Gesang) Martin Lickleder (Vibraphon) Ralf Nickolaus (Schlagwerk, Banjo) Wolfgang Petters (Gitarre, Bass, Glockenspiel, Gesang) – diese phantastische Band wird mit einem Konzert meiner Buchpremiere am 14.3. in München bei Heppel&Ettlich besonderen Glanz verleihen und ich sage jetzt schon mit Cannonball Adderley „merci merci merci“.

Alle weiteren Videos von A Million Mercies findet Ihr im Hausmusik-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UC7WJ…

Hier das neuste 2-LP-Album „A Million Mercies : Unten im S​ü​den – Westerngedichte & Weg zur H​ö​lle“ (2023), auf dem „Hausmusik“-Gründer Wolfgang Petters 22 Gedichte von mir vertont hat:

https://amillionmercies.bandcamp.com/album/a-million-mercies-unten-im-s-den-westerngedichte-weg-zur-h-lle

Für das Album haben wir beide Liner-Notes geschrieben, meine gehn so unter dem Titel WIR WAREN, SIND, BLEIBEN UND WERDEN ELEKTRISCH GEBLIEBEN SEIN

A Million Mercies! Mehr kann ich dazu nicht sagen, dass Wolfgang Petters 22 Gedichte von mir vertont hat. Ich bin sprachlos, das haut mich um (und macht mich stumm). Allerdings bin ich seit vierzig Jahren mit dieser Sprachlosigkeit beschäftigt, die der Schatten des Schreibens ist, und kann auch schreiben, wenn ich sprachlos bin: wenn es sein muss. Der Trick dabei ist, sich an die Fakten zu halten, wenn du emotional so überwältigt bist, dass dir nichts mehr einfällt.

„Die seltsamen Tage nehmen einfach kein Ende“, schrieb mir Wolfgang am 6. Februar 2021, „aber ich nehme zumindest ziemlich oft meine Gitarre zur Hand und habe jetzt mal einer etwa 25 Jahre alten Idee etwas an die Hütte geklopft. Aufgrund Deines neuen grandiosen Gedichtbands, den ich schließlich doch noch unter der Ladentüre hindurch geschoben bekam, kam auch diese alte Idee wieder hoch mit den Westerngedichten und der Vertonung.“ Sogar intime Details wie „meine ersten Mundharmonikaversuche bei einer Aufnahme“ teilte er mir mit.

An dem Tag hätte ich nie zu hoffen gewagt und er ahnte es ja selbst nicht, dass er damit weitermachen würde, bis aus einem geplanten Song dieses Doppelalbum wurde. Für das er nicht nur Gedichte aus meinem 1991 publizierten Band Jesse James und andere Westerngedichte (der dann in Ich will doch immer nur kriegen was ich haben will als Bonustrack wiederveröffentlicht wurde) vertont hat. Auf seine inzwischen „alte Idee“ war er damals gekommen, als wir uns bei gemeinsamen Veranstaltungen von Hausmusik-Label und Trash-Magazin kennenlernten (dessen Herausgeber Peter Bommas auch meine Westerngedichte verlegte). Die Liste unserer Kollaborationen seitdem ist fast so lang wie der Weg zur Hölle, darunter ein gemeinsamer Auftritt bei einer Johnny-Cash-Ausstellung 2016 in der Hausmusik-Geburtsstadt Landsberg, bei dem wir mit einigen dieser Gedichte improvisierten, ohne zu wissen, wie es weitergeht.

In den Liner Notes zum Mercies-Album Wir sind elektrisch (2011) zitierte ich aus dem Titelsong: „Wir tranken auf die Menschen, die wir einst verloren, und auf den Tag, an dem unsere Kinder geboren, und auch auf das, was uns alles noch passiert.“ In seiner Youtube-Serie hat Wolfgang kürzlich eine Fortsetzung des Songs veröffentlicht, der Titel ist Programm: „Wir bleiben elektrisch“. Und genau das ist es, was wir tun. Sage ich vollkommen sprachlos, weil ich eine Auszeichnung bekomme, die größer nicht sein könnte.

Tags: