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RUMBLE (3)

in the Jungle“ von Bill Cardoso in meiner Übersetzung jetzt auch als ebook! Alle Formate nur 7,99!

http://www.fuego.de/book/?isbn=9783862871445

 



EINE BULLE IM ZUG (3)

Erste Stimmen: „grandioser Showdown á la Peckinpah“ (Freitag/Community) +++ „Dobler gelingt eine lesenswerte und sehr persönliche Auseinandersetzung mit Schuld und deren Folgen“ (Augsburger Allgemeine) +++ „Eigensinn und

Buchdeckel „978-3-608-50125-4 Antifaschismus“ (Faustkultur.de) +++ „(er) hat Rhythmus, er hat Stil, er hat Witz“ (a3Kultur).

Die ersten Sprechstunden: 18.9. München/Glatteis, 24.9. Sulzbach-Rosenberg/Literaturhaus, 25.9. Augsburg/Golden Glimmer Bar, 9.10. Frankfurt/Feinstaub



SCHREIBEN IST KAMPFSPORT

und vom Rest kann man eine ganze Menge vergessen. Zwei neue Bücher an der Schnittstelle Literatur-Reportage-Sport-Autobiographie: von Andreas Niedermann und Bill Cardoso. Mit Verbindungen, obwohl Jahre und Meere dazwischen liegen: Boxen. Mit Politik und Gesellschaft als Sparringspartner. Beide Bücher schlank, 100 Seiten. Großartig geschrieben – Niedermann eher lakonisch, Cardoso exzessiv und buchstäblich

Edition TiamatVon Viktor zu HartmannSongdog Verlag

(selbst und den Stoff) durchdrehend. Beide – als würde es die Thematik erfordern oder dazu führen – mit einer brillianten Schlusssequenz, in der alles Vorherige nochmal aufblitzt und die hochgeht wie eine Leuchtrakete. – Davon abgesehen haben beide einen speziellen Platz bei mir: den Rummel habe ich übersetzt, die Hanteln sind von meinem langjährigen Freund und geschätzten Kollegen. Wer glaubt, schreiben zu müssen, sollte sich daran orientieren, und wer glaubt, schreiben zu können, sollte sich daran orientieren. 



EIN BULLE IM ZUG (2)

Ab heute im Handel, analog 350 S./21,95, digital 17,99

Buchdeckel „978-3-608-50125-4  Die wichtigste Frage zuerst: Ist es ein Heimatkrimi? Nein, es ist das Gegenteil davon, es fährt den Mist über den Haufen. Nicht weniger wichtig natürlich die Frage, ob es gut ausgeht. Ja – es gibt am Ende nicht mehr Tote als am Anfang. Vielleicht sogar noch wichtiger die Frage: Warum liegt der Barcode vorn?! Weil er bei Tropen immer vorn liegt.



HAUSMUSIK „hm79“

 

ist die Label-Registrierung der LP/CD Sample & Hold der Band/Künstler-Kollaboration A MILLION MERCIES & BROKEN RADIO, hinter der die Hausmusik-Männer seit Gründung des Labels, Wolfgang Petters und Klaus Patzak stehen.

Betone ich deshalb, weil es Punkt Eins das Label bekanntlich e i g e n t l i c h längst nicht mehr gibt, die beiden Gründer aber weiter darunter veröffentlichen (hm77 war A Million Mercies/Wir sind elektrisch, dessen Liner Notes von mir irgendwo hier im Block vergraben sind, hm78 war letztes Jahr Broken Radio/It´s Only Fool´s Gold), und weil Punkt Zwei das Label eines der bedeutendsten und am stärksten auf viele Musiker ausstrahlenden Labels in Krautrock-Deutschland war (und ist), da können so Figuren wie Berlins Kulturpopperminister Shitnstuff erzählen wie sie wollen. Million Petters & Radio Patzak haben schon oft in Bands

SAMPLE & HOLD by A Million Mercies and Broken Radio hm79  It's Only Fool's Gold hm78

oder für einzelne Songs zusammen-, aber bisher nie ein gemeinsames Album eingespielt. Ich bin fast sauer, dass sie anscheinend immer was Besseres zu tun hatten; andererseits gehen gewisse Dinge nicht ohne die nötigen Reifungsprozesse, hat mir mein persönlicher Weisheitsberater gesteckt. hm79 mit mehr Überraschungen als man erwartet hätte – obwohl man die stilsicheren Wanderungen durch Elektronik-Country-Pop-Soul-Gebiete, die sich kaum jemand zu betreten wagt, schon erwarten konnte. Bessere Nachrichten können wir aus dem 13. Stock unseres Blockhauses im Moment nicht erkennen.

Hier die Setlist und „Highway Love Affair“ mit reizenden Bildern: http://www.brokenradio.de/



FÜR DIE MUENCHISCHEN FREUNDE

elvis 8/2014  Ja, ich hätte schon immer gewettet, dass er seitdem genau dort lebt, genauer gesagt in Gröbenzell oder Gauting oder sowas …



FÜR DIE JAPANISCHEN FREUNDE

   



FÜR DIE KANADISCHEN FREUNDE

canadian tour poster


DER LAUFENDE MOTOR

Im Sommer ist es mir immer am langweiligsten. Das ist schon komisch, weil es bei den meisten Leuten genau andersrum ist. Aber ich bin auch bei vielen anderen Sachen genau andersrum. Wahrscheinlich kommt das von der Sonne. Ich renne durch die Gegend und suche mir immer was zu tun. Zum Beispiel mache ich Berge von Geschirr sauber, und wenn keiner mehr da ist, besorge ich mir sofort den nächsten. Vielleicht habe ich einen Sprung in der Schüssel, aber dann habe ich damit immerhin Spaß.

Ich habe mich gerade vollkommen leergeschrieben, wie wir das in der Fachsprache nennen, aber was tue ich dann, und auch noch in der sogenannten Ferienzeit? Ich fange sofort das nächste an. Und es ist kein kleines Gedicht über Geschirrberge, das es zweifellos wert wäre, aufgeschrieben zu werden, denn wer von den Lyrikern schreibt denn heute noch über Geschirrberge – nein, es sieht mir verdammt nach dem Beginn von 584 Seiten aus. Das ist kein Wunder, weil es seit einiger Zeit geradezu Pflicht für jeden ist, der in dieser Branche irgendwo geparkt hat, aus jedem noch so kleinen Einfall einen Ziegel zu machen, mit dem man sein Kind erschlagen kann, wenn es wieder einmal beim Dichten stört. Diese Pflicht ist die, die mir zuerst an meinem tätowierten rechten Oberarm vorbeigeht; mein Problem ist, dass ich allzu leicht außer Kontrolle gerate, wenn die Pflicht mal wieder ruft. Dann geht´s also dahin, obwohl ich ja leergeschrieben bin.

Die ersten Zeilen habe ich gleich, wie es oft meine Art ist, aus der Zeitung genommen, ohne allzuviel zu verändern. Ich finde das in Ordnung, denn wenn man einen guten Satz liest, ist es egal, woher der kommt. Geht so: „Die Ministerin verließ die Kabinettsitzung in Berlin am Dienstag durch die Hintertür. Dort wartete bereits ein Auto mit laufendem Motor.“ signet_getawayc dontry.fi

Dann habe ich sofort meinen Anwalt angerufen. Das macht man heute so, das lernen sie heute schon am ersten Tag in der Dichtungsschule. Nur ein Dummkopf schreibt 584 Seiten voll und geht dann damit zu seinem Anwalt. Hat aber auch Nachteile. Mein Anwalt hat gesagt, ich hätte mehr als nur einen Sprung in der Schüssel, wenn meine Hauptperson Christa Haderthaler heißen soll. Dann habe ich zu ihm gesagt: „Okeh, dann mit K und ohne h hinter dem t.“ Dann hat er gelacht und gesagt: „Und was passiert mit ihr?“ Dann ich: „Wahrscheinlich weniger schlimme Sachen als in meinem letzten Buch.“ Dann er: „In aller Freundschaft, streich die Hälfte von dem Zeug schon jetzt.“

Soviel zu Anwälten.



ICH WIEDERHOLE MICH

T-Shirt mit Israel-Flagge