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CATWALK SMALLTALK (4)

– Logischerweise disqualifiziert der Vorwurf, etwas sei >dumm<, augenblicklich denjenigen, der ihn macht, weil das ein Angriff auf nicht verstandene Inhalte ist, ohne jedes Interesse daran, herauszufinden, was man an der jeweiligen Betrachtungsweise erweitern könnte.

– Glaub ich nicht.

– Was kamma´n dir einglich schon vorlesen?

– Schau ma, die Tante, wass´n das bitteschön?

– Alexander McQueen-Kleid.

– Würd ich mich tausendmal lieber von Steve McQueen überfahren lassen.

– Wenn er noch leben würde.

– Was man an der jeweiligen Betrachtungsweise erweitern könnte.

– Wenn was dumm ist.

– Ach, wenn er doch noch leben würde.

– Gibt´s ´n gescheites Leben in einem dummen?

– Lecko mio.

– Kommt aber noch´n Satz.

– In dei´m Facebook vielleicht.



GEGEN TITANIC

hat sich auch unser ollaliabsta Lieblingspolitiker wieder positioniert. Danke Titanic, dass du den einmaligen und ehemaligen bayrischen Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel einmal wieder aus dem Loch hast locken können, denn damit hast du (resp. hat er) ein wenig Fröhlichkeit in unsere doch etwas allzu dunkle Welt gebracht.

„Auch außerhalb des Vatikans sind die Bilder vom Papst auf Widerspruch gestoßen“, heißt es in der FAZ v. 12.7. „Der CSU-Landtagsabgeordnete Thomas Goppel,“ – den Dr. nicht vergessen! – „Sprecher der christsozialen Katholiken, sagte, man dürfe mit einem Menschen, und erst Recht mit dem Papst, so nicht umgehen. Er würde Leo Fischer >die Lizenz zum Schreiben entziehen<.“

Nicht zuletzt ist es ja die subtile Ironie, die uns schon lange für Dr. Goppel einnehmen ließ. Aber, fragen wir uns dennoch, was wäre dann erst Recht los, wenn es sich um Bilder handelte? Auf meiner Lizenz zum Schreiben, welche mir kurz nach dem Kriege von der US-Nachrichtenkontrolle ausgestellt wurde, kann ich trotz abermaliger, mehrmaliger und sorgfältiger Durchsicht nichts von Bildern entdecken und erst Recht nichts von sog. Papstbildern, die meine Lizenz zum Schreiben gefährden könnten. Auf meiner Lizenz steht im Grunde nicht viel mehr als YOU ARE NOT ALLOWED TO WRITE ANY BULLSHIT!

Dieser Block unterstützt jeden bayrischen Landtagsausschuss, der sich in diese Grauzone hineinbegibt, erst Recht unter einem Vorsitzenden, wenn er Dr. Thomas Goppel geheißen wird!



JOHN LYDONS HALTUNG

bezüglich der Boykottiert-Israel-Bewegung (deren Schwachsinn und miesen Methoden er keinen Fußbreit nachgab), von der hier zwei Eintragungen zuvor am 3.6. die Rede war, kann durch eine Eintragung auf Perlentaucher.de vom 6.6. in der Rubrik „Aus den Feuilletons“ ergänzt werden:

<Aus den Blogs, 06.06.2012 – Judith Butler, die den Adorno-Preis der Stadt Frankfurt erhalten soll, ist Anhängerin der Boykott-Israel-Bewegung (mehr dazu auch hier), schreibt Thomas Osten-Sacken im Blog der Jungle World: „Innerhalb dieser Kampagne ruft sie ganz spezifisch zu einem Boykott der akademischen und kulturellen Institutionen des jüdischen Staates auf. Diese Forderungen klingen im Original so: (1) Refrain from participation in any form of academic and cultural cooperation, collaboration or joint projects with Israeli institutions that do not vocally oppose Israeli state policies against Palestine…“ Osten-Sacken findet: „Minimalster moralischer Anstand, nicht einmal tieferes Verständnis, was Auschwitz eigentlich gewesen ist, gebietet es, dass in Deutschland Aufrufe zum Boykott jüdischer Akademiker nicht mit Adorno-Preisen honoriert werden!“>

Hier die Beiträge – (mit Nennung weiterer Forderungen der Boykottiert-Israel-Truppe) –  von Thomas von der Osten-Sacken (von denen einer eine Replik auf Micha Brumlik in der taz ist):

http://jungle-world.com/jungleblog/1706/



FREIZEIT 81

war in München eine Möglichkeit… Am 12. Juni 2012 ab 22h bietet sich ebendort in der Favorit Bar diese Möglichkeit zur sinnvollen Freizeitgestaltung:

(eingefügte Abb. will nicht…)

Auf meiner Playliste auf jeden Fall die letzten Top-Hits von Off Label Records

 

und ihre kommende Top-10-Kapelle (noch nicht im Bild) Salty Pajamas. Rauf und runter gespielt wird natürlich auch das Debutalbum von



FÜR DIE QUEEN

hatte John Lydon schon zum 50. Thronjubiläum seine alte Truppe (fast in Originalbesetzung) um sich geschart, um ein Konzert mit den alten Hits wie „God Save The Queen“ zu bestreiten. Während Prof. Vivienne Westwood die Haltung aus alten Sex Pistols-Tagen längst mehrfach übertüncht hat und die Queen sehr liebt.

Chefpistole Rotten/Lydon hat sich immer wieder geweigert, seine Intelligenz und Position altersgemäß einzudampfen. 2006 Ablehnung der Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame. Als er 2010 wegen geplanten Konzerten in Israel angegriffen wird, lässt er sich, im Gegensatz zu Elvis Costello nicht davon einschüchtern:

„I´ve got this bizarre situation wrapped around me, with these student union groups, or student hippie bodies, or whatever they are, claiming that if I go now and play in Israel, I am supporting apartheid, which is the most nonsensical point of view. I´ve been accused of many things in my life, but that now tops it.“

Auf den Seiten 210 ff. von Rock´n´Roll Fever haben Guido Sieber und ich einiges von dem versammelt, was „Dame Commander of the British Empire“ Westwood u.a. auf der Queenparty wohl nicht hören möchten.

Breaking the News!!! Guido Sieber meldet sich grade live aus London:

 



FÜR KATZEN

liebhaber und -hasser gleichermaßen: im Milena Verlag eine Neuausgabe von einem der besten Krimis von Kinky Friedman: Wenn die Katze weg ist. Mit einem Nachwort von mir, das auch

Wenn die Katze weg ist ...

von den allerneusten Politabenteuern des (eher ehemaligen) Countrysängers berichtet. Und so anfängt:

„1. Sie werden von Führungspersönlichkeiten geschätzt. 2. Hauptperson hat Katze im Haushalt und quasselt sie voll. 3. Parodien, besonders Krimiparodien, schon die Abkürzung Krimi stößt mich ab. 4. Autor will in politisches Amt oder ist Mitglied einer Partei. 5. Mehr als 374 Seiten, nur damit auch noch der dümmste Idiot der Familie breit ausgemalt werden kann.

War meine Antwort auf die Frage, welche Merkmale Literaturbücher haben, die mich abschrecken. Weil ich nicht unterbelichtet rüberkommen wollte, hatte ich schlecht geschrieben weggelassen.“



CURTIS MAYFIELD

wäre am Sonntag, 3.6.2012, 70 geworden. Netz-Radio Byte.fm würdigt das nicht nur so´n bisschen, sondern so:

15h Curtis Mayfield – Tanzen mit Botschaft/mit Oliver Stangl. 17h Mayfields Movies/mit Alexandra Friedrich. 20h Searching for the Young Soul Teachers – Die Erben des C.M./mit Klaus Walter. Dauer jeweils 120 Min.

SISTERS! NIGGERS! WHITEYS! JEWS! CRACKERS!

DON’T WORRY

IF THERE’S A HELL BELOW

WE’RE ALL GONNA GO

sang Mayfield 1970. Und war laut David Nathan der erste, der die Beschimpfung Nigger den Weißen wegnahm und für sich und die Seinen stolz okkupierte. Und seine Botschaft kam an. Aber, hat man den Eindruck, nicht bei vielen.

1994 besuchte Klaus Walter Mayfield, und ich griff seinen Bericht für Rock’n’Roll Fever auf, Guido Siebers Abb. 307 ergänzend: Mayfield „war seit vier Jahren zu Hause an Bett, Schläuche, Apparate gefesselt, vom Hals abwärts gelähmt (…) Der Radiodiskjockey ist vom Bild des Elends schockiert, doch Mayfield lenkt ihn schnell davon ab, mit seiner <unpfäffischen Mischung aus Güte und Milde einerseits und politischer Hartnäckigkeit, Kampf- und Widerstandsgeist.>“ Sein Leben „war immer noch von der permanenten Suche nach Food for Thought bestimmt (…) Er musste nicht Boris Vian gelesen haben, um zu wissen, dass das Gehirn das einzige Organ ist, das sich bis zum Tod weiterentwickeln kann.“



IN MEMORIAM HEINER LINK

Tot ist der Tote nur unter den Toten – Heiner-Link-Medley.

Import/Export: Goethestr. 30, 80336 München, Mittwoch 30. Mai 2012 20 Uhr

   Foto: Galrev.com

„Erfolg macht sexy. Und sexy will jeder sein. Noch besser ist natürlich der internationale Erfolg, der macht international sexy. Erst der internationale Erfolg hat was wirklich Verruchtes. Da bin ich natürlich dabei.“ Heiner Link.

„Vor zehn Jahren starb der Münchner Ausnahmeschriftsteller Heiner Link. Mit ihm befreundete Autoren lesen aus seinen Texten. Mit: Ralf Bönt, Julia Franck, Arno Geiger, Andreas Neumeister Norbert Niemann, Georg M. Oswald

Heiner Link wuchs als Sohn eines Kraftfahrers in Eichenau bei München auf, bevor er Schriftsteller wurde. Am 30. Mai 2002 starb er zweiundvierzigjährig bei einem Motorradunfall. Zu Lebzeiten wurden er und seine Bücher (wie etwa der „Hungerleider“) von der literarischen Kritik wenig wahrgenommen. Von den Schriftstellern seiner Generation umso mehr. Posthum wurde er mit dem Roman „Frl. Ursula“ aber doch noch zum Spiegel-Bestseller-Autor und hätte darüber vermutlich selbst am meisten gelacht.“



DER ERSTE

Eindruck von der ersten Platte, die Steve Train and His Bad Habits eingespielt haben, The Lost Jack Rhodes Tapes. Meine Liner Notes zum Album demnächst hier im Block – http://www.youtube.com/watch?v=gd5-OhxXJHw

(Hier der nachdenkliche Steve mit Gitarrist/Bassist Howlin Max Messer)

Ein neues Video auch von unseren Freunden The Leadbelly Project: http://www.youtube.com/watch?v=zXBQ82noxj4

Und Sequoia Crosswhite hat nicht daheim in Rapid City, sondern live in Konstanz – dem schon Jon Langford einen Song gewidmet hat – mit meinem spirituellen Kontrollmanager Hubl G. den Folsom Prison Blues eingespielt (von dem manche immer noch glauben, Johnny Cash hätte ihn nicht geklaut): http://www.youtube.com/watch?v=P5UPq4OTUPY

(Ende der Liveschaltung am International Noise Awareness Day aus Ihrem Wellness Record Shop)



SPITZENSATZ (4)

wurde von einer der beiden renommiertesten deutschen Tageszeitungen abgeworfen, und aus einem Artikel, der einem Autor sprachliche Mängel vorwirft:

„Die Sprachbilder sind mitunter etwas schief (…), dafür ist der Ton locker.“

Hab ich da etwa Mitleid mit dem Autor, der von diesem unbarmherzigen Urteil des Rezensenten niedergestreckt wird? Aber absolut. Denn ich kenne den Zustand. Auch ich bin mitunter etwas unten, dafür drei Straßen weiter.

Ich versuche mich dann, mit Rockmusik wieder etwas zu lockern. Obwohl sie dafür erfunden wurde, gelingt das deshalb nicht notwendigerweise. Wie die Leute im Schaugeschäft sagen: Runter kommen sie immer.