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ENDLICH WURDE AUFGEDECKT

was bei diesem sog. Impfen nämlich wirklich passiert! (Das Foto ist beweiskräftig genug, um beim Bundesverfassungsgericht eingereicht zu werden!)

Howard Hastings - Original Pulp Magazine Cover Art (1920-1930). | Lot #2135  | Heritage Auctions



ICH MÖCHTE BEIM KÖLN-KONZERT DABEI SEIN

klingt schon sehr seltsam, aber ich meine das ernst: weil ich dieses vor einem Jahr erschienene Album, das jetzt endlich am 10.11. mit einem Konzert gefeiert wird, „Seifenblasenmaschine“ von Krazy mit Danny Dziuk als Produzent und Sideman, in diesem Jahr so oft gehört habe wie nur wenige andere Alben (z.B. Tony-Allen-Hugh-Masekelas „Rejoice“, um hier den Maßstab zu markieren):

Songster – Konzert mit Krazy & Danny Dziuk  
zur Feier des neuen Krazy-Albums Seifenblasenmaschine

10.11. Artheater 20 Uhr

„Krazy ist in Köln bekannt als Sängerin und Songautorin, die in zahlreiche Kultur-Abenteuer involviert war (Zusammenarbeit u.a. mit Peter Sarach, Matthias Keul, Cowboys on Dope). Mit ihren eigenen Songs, die besonders durch geistreiche, sprachgenaue Texte auffallen, war sie auf zahlreichen Kleinkunst-, Lese- und Liederbühnen zu Gast.
Danny Dziuk ist in Fachkreisen bekannt als Autor einiger hochkarätiger Lieder im Programm von Stoppok, Annett Lousian u.A. Er war ausgiebig mit Wiglaf Droste auf Tour und schrieb einige Filmmusik, wird aber von Experten vor allem für seinen eigenen Auftritt geschätzt. Mit seiner Band Dziuks Küche wie als Solo-Künstler produzierte er zahlreiche Alben, für die er verschiedene Auszeichnungen bekam (Deutscher Kleinkunstpreis, Preis der Liederbestenliste, Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Deutscher Musikautorenpreis).
2018 trafen sich diese zwei Songster und überzeugten sich gegenseitig mühelos – aus der glücklichen Begegnung wurde eine sporadische Zusammenarbeit; aus dem Experiment, ein Lied zusammen zu schreiben, wurde schließlich Krazys neues Album – begleitet, arrangiert und produziert von Danny Dziuk.

„Seifenblasenmaschine“ erschien 2020 bei timezone records. Ein neues Danny Dziuk -Album ist auf dem Weg. Nun stellen beide zusammen ihre Songs vor.“

https://artheater.de/?fbclid=IwAR1gz03ARr_144tJJntIS10HYl1l8Ip2mxifwuUXxnba7IWp5XJx99vymUE
www.facebook.com/KrazyRockt

 



GUTES IN DORTMUND

9.11. 20h: „Das LesArt Literaturfestival ist wieder zur Gast im domicil!

Ein Abend für Wiglaf Droste.
Mit: Fritz Eckenga, Danny Dziuk, Klaus Bittermann, Hartmut El Kurdi, Ralf Sotscheck und Rayk Wieland.

Höchste Präzision in sprachlich stilistischer Brillanz und Tiefenschärfe zeichneten sein Schreiben aus. Die Süddeutsche adelte ihn zum ‚Tucholsky unserer Tage‘, auch weil er in seinen Texten nicht zwischen Journalismus und Literatur unterschied: Wiglaf Droste, der seit Mai 2019 schmerzlich vermisste Feinsinns-Poet, der scharfsinnige Meister pointierter Zuspitzung und zugleich der Berserker der Polemik dort, wo ihm etwas nicht gefiel.“



DAS GLAUBE ICH ABER SOFORT

„Auf den Listen der 100 besten deutschen Filme, erstellt vom Deutschen Kinemathekverbund oder vom NDR, die solche Titel enthalten wie Die Supernasen, Manta Manta, Die Mädels vom Immenhof, Wenn der Vater mit dem Sohne, Schulmädchenreport oder Das Boot, taucht der Name Brasch – man glaubt es kaum – nicht auf.“ (Thomas Rothschild)

https://www.kultura-extra.de/film/feuilleton/DVD_ThomasBrasch_filmeditionsuhrkamp.php

Vielleicht hätte ich besser abwarten sollen, was Elke Heidenreich dazu veräußert, aber ich dachte, ich riskiere das mal, wir leben ja schließlich in einer freiheitlichen Kreativwirtschaft.

U1 zu Engel aus Eisen



EINE COURAGIERTE KRITIK

liegt vor, wenn jemand mit klarem Blick das eigene oder nähere Umfeld analysiert und keinen Bonus gewährt: Doris Akraps taz-Kommentar zu den Ereignissen btr. Frankfurter Buchmesse 2021 ist eine selten couragierte Kritik gegen diesen letztlich blinden Aktionismus (den sie „Schnappatmungsaktivismus“ nennt), der nur schnelle Zustimmung aus den eigenen Reihen erreichen will:

Auszug: „Der Boykottaufruf in diesem Jahr wegen der Anwesenheit rechter Verlage traf übrigens mangels Rechter – es gab nur einen Stand, den die Polizei dorthin platziert hatte, wo sie ihn am besten überwachen konnte – übrigens vor allem genau jene Verlage, die die Bücher der größten Empörungsaktivisten veröffentlichen. Aber ach, das bisschen Widerspruch wird einfach überbrüllt: Ihr habt keine Empathie. Ihr interessiert euch nur für Weißwein (…) Die Nazis hingegen haben die Provonummer auf der Messe offenbar ausgespielt und sich längst auf einen anderen, ihnen viel mehr Aufmerksamkeit bringenden Weg gemacht – an die polnische Grenze. Um den dort strandenden Flüchtlingen ohne Buchvertrag, ohne Kolumnenplatz und ohne Talkshowprominenz zu sagen: Ihr seid hier nicht willkommen. Klar, es ist nicht ausgeschlossen, dass Schwarze auf der Buchmesse genauso wie überall anders im Land von Rassisten angepöbelt, bedroht oder gar tätlich angegriffen werden. Aber würden in einer deutschen Stadt so viel sicht- und unsichtbare private wie staatliche Sicherheitsdienste wie auf den Frankfurter Messegängen patrouillieren, würde man mit Recht von Überwachungsstaat sprechen.

Nun aber haftet ihr [der Buchmesse] dank des Schnappatmungsaktivismus das Bild an, dass ihre Stände und Bühnen bloß noch Tarnung seien, hinter denen Nazis ihren Provokationen und Mordfantasien an Schwarzen ungehindert nachgehen können. Wo aber bleibt eigentlich die Empathie der Schnappatmungsaktivisten mit all den Journalisten und Schriftstellerinnen wie Can Dündar oder Aslı Erdoğan, die von einem ganzen Regime verfolgt werden und für die ein Auftritt auf der Buchmesse eine Gelegenheit ist, überhaupt öffentlich zu sprechen? Alle diese Autoren und Autorinnen waren durch den gratismutigen Boykottaufruf dazu genötigt, ihre Anwesenheit auf der Frankfurter Buchmesse zu rechtfertigen. Für solche Feinheiten aber reicht die Empathie des Empörungsaktivismus nicht. Man müsste dazu halt kurz mal den Blick vom eigenen Bauchnabel abwenden (…)“

https://taz.de/Debatte-um-die-Frankfurter-Buchmesse/!5808581/



THOMAS BRASCH

„Am 3. November 2001 verstarb mit 56 Jahren der Dichter Thomas Brasch. Zuerst widersetzte er sich der staatstragenden Vätergeneration in der DDR und dann, im anderen Teil Deutschlands, jeder Form von Autorität. „Künstler oder Krimineller“, das war seine Devise.“

Der großartige Dokumentarfilm von Christoph Rüter (2011, 93′), der mit Brasch befreundet war und ihn oft mit der Kamera begleitete:

https://www.arte.tv/de/videos/099737-000-A/brasch-das-wuenschen-und-das-fuerchten/

„Und doch, was weiß man über ein Leben, wenn man bloß seine Stationen kennt? Nicht viel, weiß Christoph Rüter, dessen eindringliches Porträt „BRASCH – Das Wünschen und das Fürchten“ nun ins Kino kommt. „Der Konflikt war sein Leben, der Schmerz sein Auge, die Wunde der Kontakt zur Außenwelt“, sagt Rüter. Und alldem – der ungemilderten Existenzform Brasch also – setzt der Film uns aus. Nichts von den üblichen Vergangenheitsvergewisserungen, schon gar keine Gespräche mit Zeitzeugen. Hier redet nur einer, sagt Rüter, und das ist Brasch selbst.“  (Der Tagesspiegel, Kerstin Decker)



LIEFERKETTEN

„Unterdessen zeigte sich eine ranghohe Richterin wenig überrascht von dem Fall. Der Anteil von Menschen, die Querdenkern und anderen verschwörungstheoretischen Gruppen näher stünden, sei in der Justiz nicht kleiner als im Rest der Gesellschaft, sagte die Richterin.

Sie erinnerte an einen Fall aus dem vergangenen November, in dem eine Staatsanwältin an mitunter gewalttätigen Protesten der Querdenken-Bewegung teilgenommen und im Netz Verschwörungstheorien verbreitet hatte. Der Tagesspiegel hatte seinerzeit exklusiv über die Personalie berichtet (…) Die ehemalige Justizmitarbeiterin M. wollte den Recherchen zufolge zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen.“

https://www.tagesspiegel.de/berlin/verschwoerungsideologe-mit-infos-versorgt-berliner-justiz-enttarnt-spitzel-im-fall-hildmann



SOLL MAN DARÜBER LACHEN ODER

mal nachfragen, ob von den Beteiligten jemand auch nur eine Tasse im Schrank hat?



NILS KOPPRUCH (25)

Vor drei Tagen hätten wir seinen 56. gefeiert, am 26.10.2012 mussten wir ihn begraben. In meinem letzten Buch ist er dabei:

HAMBURG OHNE NILS KOPPRUCH, 6. AUGUST 2013

Über die Elbe fahren

von der belebten zur weniger belebten Seite

so 40 Minuten in einem Oldsmobile Toronado

durch die Industrie und so Anlagen

wo nichts ist oder irgendwas (wie immer).

Da ist kein Sound – nur die Stimme im Kopf.

What shall we do with a drunken sailor

dem sie ihn die Reifen schießen können

aber der vielleicht mal Glück hat

(wenn sie Pech haben).

So machen wir weiter (was sonst)

so geht das schon – es geht schon so.

Wir essen jetzt mal ´n Eis.

Ja, so geht’s

so geht´s doch irgendwie

man muss ja sowieso

von irgendwie nach irgendwo.



HART AUF HART

Kollege Hartmut El Kurdi schreibt in der taz über das, was in einer „lose-lose-Situation“ passieren kann. Er meint damit nicht nur die Buchmesse Frankfurt und widerspricht auch dem „Freiheit-des-Worts“-Statement des neuen PEN-Club-Präsidenten Deniz Yücel: „Toleranz gegenüber Nazis können sich nur Leute leisten, die sich ihnen – kommt es hart auf hart – andienen können.“

https://taz.de/Die-Wahrheit/!5806575/