Allgemein

NOTFALLBERATUNG

Unser langjähriger Wien-Korrespondent, der Autor Andreas Niedermann, ist auch ein bewährter juristischer Berater für gewisse Fälle. Hier widmet er sich auf seiner Homepage niedermann.at nicht ganz zufällig einem aktuellen Problem mit dem Titel „Notwehr“:

<„Mal angenommen“, sagte er, „ich gehöre zu einer Risikogruppe – was ich tatsächlich tue – und so’n Covidiot und/oder Coronazi rückt mir ohne Maske auf die Pelle, und will auch nicht weichen oder sich eine Maske überziehen nachdem ich ihn aufgefordert habe, dann ist doch eigentlich mein Leben bedroht, und ich habe das Recht auf Notwehrmaßnahmen. Oder? – Und wenn ich ihm dann einen Hammer auf seine Coronazi-Fresse und Covidiotnase gebe, so, dass richtig Blut fließt, damit erstens der Virenausstoß gebremst ist, und er zweitens bestimmt einen Lappen auf Nase und Fresse drücken wird, dann, so finde ich, muss mich das Gesetz in Ruhe lassen. Denn es ist eindeutig eine Notwehrsituation. Stimmt’s?“ „Stimmt“, stimmte ich zu.>

Finde ich auch, stimmte ich den beiden zu.

Seinen gerade erschienenen neuen Roman wird das Literaturkommando dieses Blocks demnächst in die Mangel nehmen:



DER NÄCHSTE SKANDAL

In einer freiheitlichen Demokratie darf ein von Finanzsorgen bedrohter Pensionist nicht die neuen Tätigkeiten seiner Wahl ausüben?!

„Das Kanzleramt hat dem früheren Koordinator der Nachrichtendienste, Klaus-Dieter Fritsche untersagt, für die Rüstungsfirma Heckler&Koch (HK) als Aufsichtsrat zu arbeiten … Fritsche … hatte sich nach seiner Pensionierung im Jahre 2018 um neue, lukrative Tätigkeiten bemüht“, meldete die FAZ am 24.10.

„Unter anderem war er als Berater im österreichischen Innenministerium tätig, das seinerzeit von der rechtspopulistischen FPÖ geführt wurde. Diese Tätigkeit war ihm genehmigt worden. Ebenso konnte Fritsche für die Firma Wirecard arbeiten, die inzwischen in eine Milliarden-Affäre um mutmaßlich verschobene Gelder, Geheimdienstoperationen und Betrug verwickelt ist. Fritsche hatte Wirecard-Managern Termine im Kanzleramt besorgt. So war er gemeinsam mit dem damaligen Wirecard-Finanzvorstand am 19. September im Kanzleramt beim Wirtschaftsberater der Kanzlerin, Lars-Hendrik Röller.“

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/f-a-z-exklusiv-kanzleramt-verbot-klaus-dieter-fritsche-taetigkeit-bei-heckler-koch-17018474.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

 



BLUE NOTE AND VOTE

Maybe a good information for some of your US-Friends – easy and necessary:

http://www.bluenote.com/register-to-vote-with-headcount-blue-note/

Vote and listen: „Blue Note Records has released Just Coolin’, a never-before-released studio album by Art Blakey & The Jazz Messengers that was recorded on March 8, 1959 in Rudy Van Gelder’s living room studio in Hackensack, New Jersey. The session featured a short-lived line-up of The Jazz Messengers with drummer Art Blakey, trumpeter Lee Morgan, tenor saxophonist Hank Mobley, pianist Bobby Timmons, and bassist Jymie Merritt. The album is available now to stream, download, on CD, and all-analog 180g vinyl mastered by Kevin Gray.“

Art Blakey & The Jazz Messengers - Just Coolin'



AUCH DAS PROBLEM

bei der Süddeutschen Zeitung sieht nach einer umfangreichen Einzelfalle aus, die sich mit einem Kommentar zum jüdischen Pianisten Igor Levit aufgetan hat, und man kann davon ausgehen, dass ein Satz wie „was darf man denn überhaupt noch sagen?!“ häufiger durch die Fluren schleudert. Hier ein raumgreifender Kommentar:

https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/alles-einzelfaelle/?fbclid=IwAR13sGrTsY9zjjNWX3Zo-JhdE8DAj2nBtb7ZdtHAPg2acsDkFAcUsUyR_A4



MONIKA MARONIKA IST

nicht die Personika, die man mit lustigen Namenswortspielen abhaken kann, aber ich gebe da nichts drauf, sondern habe mich jetzt daran erinnert, dass ich über die Ex-DDR-Bürgerin Maron mal geschrieben habe, in der taz vom 19.1.1999 unter dem Titel „Nutzung für den neuen Planet“ (nachzulesen in meinem Buch Sterne und Straßen). Ich sehe weiterhin keinen Grund, mich für die so unglaublich ungerecht behandelte, von ihrem Verlag gefeuerte Autorin einzusetzen, oder sogar – wie sagt der studierte Literaturredakteur: – meine Stimme zu erheben, obwohl sie schon damals mit dem wundervollen Satz „Wir erleben einen anti-deutschen Rassismus“ brillierte.

“ … da fällt mir übrigens Monika Maron ein. Die (…) teilt kräftig aus und wird das, was sie kassieren wird, sicher leicht wegstecken, weil sie sowieso nichts Nennenswertes kassieren wird, jede Wette, ihr Verleger wird sie nicht feuern.

Dem französischen Magazin Le Point hat sie laut Süddeutsche Zeitung vom 10.1.1999 folgendes erzählt: <Alle Länder der Welt erlauben es sich, die Deutschen zu beleidigen, und ich frage mich manchmal, ob wir nicht völlig verrückt sind, dass wir uns nicht wehren (…) Ich finde es unerträglich, dass die Nachbarländer uns gegenüber stets eine Haltung des Misstrauens einnehmen. Wir erleben einen anti-deutschen Rassismus.> …“

Aus meiner Forderung, „Typen wie Monika Maron auf diesen gerade entdeckten <ersten erdähnlichen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems> zu verfrachten“, wurde natürlich wieder mal nichts.



MELY KIYAK SCHREIBT

für das Berliner Gorki Theater seit bald zehn Jahren eine politische Kolumne, gegen die die meisten antifaschistischen Kommentare etwas blass wirken, und wenn sie, wie auch in ihrer neusten Folge, so großartig schreibt, kann das nicht über die Verzweiflung wegtäuschen:

http://kolumne.gorki.de/kolumne-121/#

https://www.gorki.de/de/ensemble/mely-kiyak

„Ob man auf altbewährte Methoden des Wegmachens zurückgreifen wird, oder wird man sich etwas neues und innovatives ausdenken? Wird man uns vorher in Arbeitslager nach Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein deportieren, wo wir jahrelang Krabben pulen müssen? Wird man uns auf die Ostseeinseln bringen, wo wir die Windkrafträder mit eigener Körperkraft drehen müssen?“



KULTURPOLITIK SUPER WELTFREMD

Der Konzertveranstalter, Journalist und Autor Berthold Seliger analysiert die Unterstützungs- bzw. Nichtunterstützungsmaßnahmen für den Kulturbereich und seine Position im Vergleich zB zur Lufthansa:

„Wie wirklichkeitsfremd darf Kulturpolitik eigentlich noch sein?

Zur aktuellen Situation von Konzertveranstaltern, Kulturarbeitern, Clubs und Spielstätten in der Corona-Krise. Teil 2″

https://www.heise.de/tp/features/Wie-wirklichkeitsfremd-darf-Kulturpolitik-eigentlich-noch-sein-4922635.html?seite=all&fbclid=IwAR13gnZYemX-Ajs8Nwp4O7LoEnyVoLJv8lDgG8YQBdnWJ9uK9Vuuev0DUNs



DACHAU KULTURKAMPF HEUTE

Dachau: SPD knickt vor rechter Kampagne gegen Punkband ein:
Die Dachauer SPD unter Florian Hartmann – Oberbürgermeister für Dachauhat sich nun tatsächlich auf dem Rücken einer Punkband von AfD und Consorten durchs Dorf treiben lassen, es ist nicht zu fassen!
Kulturförderung in Dachau geht in Zukunft nur noch an Gruppen, die keine „Hassbotschaften“ verbreiten. Die „Hassbotschaften“, die diesen Beschluss ausgelöst haben, waren dabei keine rassistischen, antisemitischen oder sexistischen Parolen, sondern die Liedtexte unserer Genossen von der Dachauer Punk-Band Sabot Noir.
Deren polizei- und gesellschaftskritische Inhalte passten der örtlichen AfD nicht in den Kram und auf diesen bescheuerten Zug sprangen dann noch Freie Wähler, FDP und die CSU auf. Dieser reaktionäre Zirkus trieb dann offenbar die SPD Dachau dazu, auch zu finden, dass das zwangsweise Einschwören von Punkbands auf das Grundgesetz eine richtig gute Idee sei.
Wir finden es eine unglaubliche Unverschämtheit, dass sich Sozialdemokrat*innen ernsthaft vor einen Zug spannen lassen, der offensichtlich von nichts anderem geheizt wird als von reaktionärem Stumpfsinn und blankem Protofaschismus. Wir finden es unfassbar, dass man einen SPD-Bürgermeister daran erinnern muss, was Punk ist. Was Jugendkultur ist. Daran erinnern muss, dass in einigen der bekanntesten bayerischen Volkslieder härtere Polizeikritik geäußert wird als in den meisten zeitgenössischen Punktexten…“
meldete der Nachrichtendienst Königlich Bayerische Antifa gestern um 0051.
 


BAYERN WIRD IN BERLIN EINMARSCHIEREN

und zwar – das prophezeie ich als Spezialist für riskante Voraussagen – in den nächsten 5 Jahren. Das ist das Ergebnis meiner Analyse der starken Tirade von Heiko Werning (der inzwischen fast so viele Bücher über den Wedding bei Edition Tiamat veröffentlicht hat, wie dort Hiphop-Artisten auf dem Schoß ihrer Mama herumkrähen) mit der klaren Botschaft, dass die vielen Bayern in Berlin einen Haufen oft menschenverachtenden Blödsinn veranstalten und dass die Bayern in Bayern mit ihren Anführern Söder und Herrn Obersekretär Blume (den außerhalb von Deggendorf zurecht keine Sau kennt) sich um ihren eigenen Dreck kümmern sollen:

https://taz.de/Die-Wahrheit/!5715703/

Werning, Heiko – Edition Tiamatuva



ZUM GERMANSKI NATIONALFEUERTAG

könnte sich da ein ganz tolles Geschenk anbahnen, ehe bei der nächsten Fußballweltmeisterschaft die Gerechtigkeit wieder siegen muss: „Polish divers say they have found the wreck of a German second world war ship that may help solve a decades-old mystery about the whereabouts of the Amber Room, an ornate chamber that the Nazis looted from a tsarist palace in Russia. Decorated with amber and gold, the room was part of the Catherine Palace near St Petersburg. It was last seen in Königsberg, then a Baltic port city in Germany but now the Russian enclave of Kaliningrad“, meldete der Guardian gestern. Grüß Gott am 3. Oktober, dark clouds over my head … wenn die mal nicht symbolisch sind, gute Nacht.