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DAS PROBLEM DEIN PROBLEM

„Wir haben ein Problem. Dieses Problem ist eine rechte, rassistische, antisemitische, queerfeindliche und schlichtweg menschenverachtende Ideologie, die in Form einer Partei mittlerweile Wahlen auf kommunaler Ebene gewinnt, einen Landrat und einen Bürgermeister stellt. Wie weit der Hass, den die AfD auch im Bundestag salonfähig macht, führen kann, zeigt schmerzhaft ein Jahrestag morgen. Am 22. Juli 2023 jährt sich das rassistische und rechtsterroristische Attentat im Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München zum 7. Mal. Neun junge Menschen wurden damals ermordet.“ – Es gibt bei den Öffentlich-Rechtlichen nicht viele, die es so direkt auf den Punkt bringen, wie BR-Hörspiel-Mitarbeiterin Pauline Seiberlich (im BR-Kultur-newsletter, 21.7.)

Rückblick/Fakten: „Der OEZ-Täter hatte sich das Einkaufszentrum, das als Rückzugsort für Jugendliche mit Migrationsgeschichte gilt, gezielt ausgesucht. Das Datum seiner Tat orientiert sich am rassistischen Anschlag in Norwegen fünf Jahre zuvor, bei dem 77 Menschen ermordet wurden. Trotz dieser eindeutigen Motive und der rechten Vernetzung des Täters auf Gaming-Plattformen, mussten die Angehörigen und Überlebenden über drei Jahre um eine korrekte Einstufung der Tat als rassistisch kämpfen. Politische oder gesellschaftliche Solidarität bekamen sie nicht, der Anschlag wird bis heute viel zu oft vergessen, wenn über rechten Terror in Deutschland gesprochen wird. Ich empfehle Ihnen in den Podcast „Terror am OEZ – 5 Jahre nach dem Anschlag in München“ reinzuhören. Darin werden die Ereignisse vor 7 Jahren, die anschließende, schleppende Aufarbeitung und der große Kampf der Angehörigen um Aufklärung nachvollzogen.“



ARBEIT IST JA DESHALB

so saudumm, weil man zu nichts mehr kommt. Man schaut nur mal blöd in sein Blockhaus rein und hat nicht mehr den geringsten Antrieb, die mal geplante und viel lustigere Karriere als Blogo-Influenzar im Auge zu behalten und sagt nur noch wtf dazu. Arbeit, ehrliche, ist saudumm und macht auch noch blind. Umso schöner, wenn man entdeckt, dass man sich keinen Kopf machen muss, sondern den Kollegen Jan Off beklauen kann, der grade mal wieder seinen sanftmütigen Tag hatte:

„In der Sendung „Die ZDF-Hitparade“ (die Älteren werden sich erinnern) galt die Maxime, dass jeder Interpret mit einem Song höchstens zwei- oder dreimal vor die Kamera durfte („Liebe Zuschauer, bitte nicht mehr anrufen.“) Dieselbe Regel würde ich mir wünschen, was Talkshowauftritte von Politiker*innen angeht. Stegner, Kubicki, Kühnert etc. erinnern in der aktuellen Dauerschleife einfach zu sehr an „Das Cabinet des Dr. Caligari“. Dort war der Horror aber wenigstens gewollt.“


AN DER BRANDMAUER

zur AfD, die die CSU, wie immer ganz vorn im Kampf gegen Faschisten, dankenswerterweise aufbaut, wie sieht es da aus?

„Mit Andreas Scheuer (CSU) und seinem Parteifreund Alexander Radwan haben erstmals Abgeordnete der Unionsfraktion in einem Bundestagsausschuss mit der AfD gestimmt“ (BR24, 8.7.)

„<Mir war so, als hätte es sich um einen Antrag von uns gehandelt>, so Scheuer auf BR-Nachfrage.“

„Grüne-Bundestagsabgeordnete wie Julian Pahlke und Chantal Kopf hingegen unterstellen den CSU-Abgeordneten eine Lüge: <Ich war dabei – und es war sehr eindeutig, dass es um einen Absetzungsantrag der AfD ging>, twitterte Kopf. Pahlke schrieb, <CSU-MdB Radwan lügt>.“

Die ganze Nachricht: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/zustimmung-zu-afd-antrag-scheuer-spricht-von-durcheinander,TjPwFDC



BEI EINEM PREISAUSSCHREIBEN

des New Yorker habe ich endlich eine halbe Million gewonnen. Die Frage, die ich als einziger Mensch (ohne die Hilfe von Künstlicher Intelligenz, was streng kontrolliert wurde) beantworten konnte, lautete: „Which writer fictionalized his friends Neal Cassady and Allen Ginsberg as Dean Moriarty and Carlo Marx, respectively?“ Ich musste lachen wie der Teufel. Dann musste ich aber wieder damit aufhören. Trotzdem hat mir der Traum gut gefallen.



KEIN FUSSBREIT

DEN RECHTEN UND IHREN AIWANGERS:

Ist möglicherweise eine Grafik von Text



DIE WAHRHEIT ÜBER KILLERSATELLITEN

Längst erkannt, oft gedacht, nie verkündet, jetzt reicht´s:

ABER NICHT JEDER KILLERSATELLIT HAT EINEN SATELLITEN

DER GEKILLT WERDEN WILL!

Endlich angestoßen von einem weiteren erhellenden Artikel von Christof Meueler im neuen deutschland, das viel neuer ist als viele Tageszeitungen, die vergeblich Riesendinger abziehen, um nicht so alt auszusehen wie sie sind, und ich schwöre, dass das stimmt.

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1174441.geburtstag-von-cornelia-schleime-aufwachen-und-lachen.html



WIR BEFREIEN UNS SELBST

Mit diesem historischen Titel der ersten Trikont-LP der treffende taz-Artikel von Johanna Schmeller über die Trikont-Ausstellung im Münchner Haus der Kunst:

https://taz.de/Schau-ueber-Plattenfirma-Trikont/!5941511/



AUCH IM ABGRUNDTIEFSTEN SOMMERLOCH

gibt es eine neue konkret-Nummer: u.a. mit Heimatschland Die NPD heißt jetzt Die Heimat. Von Florian Sendtner + Titos Land Vor 80 Jahren entkam die jugoslawische Volksbefreiungsarmee der Vernichtung durch deutsche Truppen. Von Erich Später + Frau Mayer kommt herum Aus dem Leben der ältesten Krummnußbaumerin. Von Stefan Gärtner + Ein Mann mit Charakter Gerhard Henschel musste die Autobiografie des ehemaligen »Bild«-Chefredakteurs Kai Diekmann lesen + Unter Oberweltlern Jana Costas erzählt Geschichten von Reinigungskräften am Potsdamer Platz. Von Thomas Schaefer



SPRACHE IN DER SCHEINBAR

Das komplizierteste und unverstandenste Wort der deutschen Sprache ist nicht nur scheinbar, sondern ziemlich sicher „scheinbar“. Hätte manchmal harte Folgen, wenn es wie in diesem Fall tatsächlich so wäre, wie es jemand gesagt hat.

Stefan Meister, Leiter des Zentrums für Ordnung und Governance in Osteuropa, Russland und Zentralasien, sagte auf BR24: „Der russische Staat hat zeitweise sein Gewaltmonopol scheinbar verloren.“ Also nicht (wie von Herrn M. gemeint) anscheinend, wie es ein paar Stunden vielleicht ein bisschen so aussah, sondern scheinbar, und das heißt, dass das Gewaltmonopol eben nicht verloren war und dass sogar eine Inszenierung möglich wäre.

Nichts zu danken – mit korrekter Sprache helfen wir gern. Und denken Sie dabei wie wir auch an die freundlichen AfD-Freund*innen in Ihrer Nachbarschaft!



GASTARBEITER*INNEN STORIES FESTIVAL

Die großartige Münchner (Action-)Galerie Kullukcu-Gregorian mit einem großartigen Festival (Mitorganisator Bülent Kullukcu hat sich ja auch als Herausgeber der Trikont-Serie „Songs of Gastarbeiter“ vermutlich schon so’n bisschen in die Thematik eingearbeitet…):

Galerie Kullukcu-Gregorian präsentiert:
Gastarbeiter*innen Stories – Do.29.06.- So.01.07
im PATHOS Theater, München
Konzerte, Diskurs, Lectures, Film und Kochshow
„In einer Video- und Sound-Installation präsentieren Bülent Kullukcu & Karnik Gregorian das Leben von Migrant*innen, die sie für ihr dreijähriges Projekt „Gastarbeiter*innen-Stories – Zeitalter der Migration“ gefilmt haben. An vier Tagen finden dazu noch Diskurse – u.a. das Leben der Gastarbeiter*innen – Konzerte – der Koreanische Frauenchor München, BalkaNet, eine japanisch bayerische Musikperformance mit Toshio Kusaba und Andreas Koll sowie eine Kochperformance statt. Cem Kaya, Regisseur des mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilms „Ask, Mark ve Ölüm“, zeigt eine musikalisch begleitete Film-Lecture-Performance zum migrantischen Film in Deutschland. Auch sein Dokumentarfilm „Ask, Mark ve Ölüm“ wird in einer Matinee zu sehen sein.
Alle Veranstaltungen der Gastarbeiter*innen-Stories:
DO 29. Juni | 20 Uhr (Diskursabend & Musik Lecture)
FR 30. Juni | 19 Uhr (Diskurs, Konzert & Kochlabor)
SA 01. Juli | 20 Uhr (Film-Lecture-Performance)
SO 02. Juli | 11 Uhr (Film-Matinee) in Anwesenheit des Regisseurs
DO bis SA ist außerdem eine begehbare Installation ab 17 Uhr geöffnet!
Ort: PATHOS Theater, Dachauer Str. 110D, 80636 München
29. Juni bis 1. Juli ist die begehbare Installation ab 17 Uhr geöffnet! -Tickets: Kostenlos
Gastarbeiter*innen-Stories: Installation Begehbare Installation
“Gastarbeiter*innen-Stories – Zeitalter der Migrationen” ist eine Video- und Sound-Installation und dokumentiert die Biografien von Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1955 nach Deutschland gekommen sind: Gleichzeitig Labor und Plattform für einen generationenübergreifenden kulturellen Austausch, für gesellschaftliche Bildung und künstlerische Projekte über diese deutsche Geschichte. Denn als 1955 bis 1973 die sogenannten „Gastarbeiter*innen“ nach Deutschland (West und Ost) gekommen sind, wurden sie Teil dieser Gesellschaften; haben diese mitgestaltet, geprägt und erweitert. So entstand ein neues Deutschland. Auch heute entwickelt sich diese, unsere Gesellschaft durch Migration immer weiter; sie bleibt nicht stehen, auch wenn das manche immer noch nicht wahrhaben wollen. Das Projekt schließt auch die Menschen mit ein, die nach dem Anwerbestopp 1973 in den letzten Jahrzehnten nach Deutschland eingewandert sind und immer noch kommen.
Donnerstag 29.06 19 Uhr -Tickets: Kostenlos
Gastarbeiter*innen-Stories: Diskussion und Music Lecture mit Balkannet
Diskussion und Musiklecture
Migration nach Deutschland wird hauptsächlich in zwei Epochen beschrieben: Ende der 1950er und Anfang der 1960er das Kommen der Gastarbeiter*innen, aktuell die Flucht von Menschen ab den 2010er Jahren. Doch auch in den 1990er Jahren mussten viele Menschen in Europa ihre Heimat wegen der Kriege im ehemaligen Jugoslawien verlassen und kamen u.a. nach Deutschland. Sie trafen auf ein gewalttätiges Klima im wiedervereinigten Deutschland, in dem das Asylgesetz verschärft wurde und in dem Menschen bei Anschlägen starben oder angegriffen wurden – z.B. in Mölln, Solingen, Hoyerswerda – weil sie in den Augen der Täter*innen kein Teil dieser Gesellschaft sind. Was dies für die Menschen konkret bedeutet, welche Erfahrungen sie gemacht haben und welche Auswirkungen bis heute fortbestehen, zeigen Iris Springer und Asmir Sabic von BalkaNet. Anlässlich ihres 25jährigen Bestehen sprechen beide über Erinnerungskultur und Migration, und zeigen Ausschnitte aus ihren Projekten. Anschließend wird Asmir Sabic eine von ihm kuratierte Musiklecture-Performance über Pop und Rock im Ex-Jugoslawien der 70er bis 90er Jahre präsentieren. In Zusammenarbeit mit BalkaNet
Freitag 30.06 19 Uhr
Mit dem Koreanischen Frauenchor München, Sabber-Sabber (japanisch-bayerische Musikperformance mit Toshio Kusaba und Andreas Koll) – sowie einer Koch-Performance -Tickets: Kostenlos
Meistens stehen männliche Gastarbeiter im Fokus der historischen Betrachtung. Doch es kamen auch Gastarbeiterinnen nach Deutschland. Viele erst einmal allein, ohne Familie. Wie erging es diesen Frauen in Deutschland? Welche Erfahrungen haben sie gemacht? Die Mitglieder des Koreanischen Frauenchors in München erzählen.
Der Koreanische Frauenchor in München Die meisten Mitglieder des Koreanischen Frauenchors München kamen gegen Ende der 1960er- und Anfang der 70er- Jahre als Gastarbeiterinnen nach Deutschland, um hier als Krankenschwestern zu arbeiten. Heute ist München ihre Heimat, aber sie haben ihre koreanischen Wurzeln nicht vergessen.
Ab 1990 trafen sich einige Koreanerinnen, um gemeinsam moderne, lyrische Volkslieder aus der Heimat zu singen. Einige Gründungsmitglieder sind noch immer im Chor aktiv.
Sabber-Sabber Der Name ist weniger dem Programm als dem Alter geschuldet. Zwei ältere Herren denken an früher! Zwei beinahe jugendliche Helden träumen von morgen. Japanische Traditionen treffen auf bayerische Befindlichkeiten. Vergangenheit und Zukunft, das macht so keiner! Viel Vergnügen wünschen Toshio Kusaba (Gesang) und Andreas Koll (Piccola, Taschenklarinette, Schlauch, Wildschwein, Glocken, Mundharmonika und Wind). Neben dem musikalischen Programm wird Toshio Kusaba mit seiner Kochperformance frisch aufdecken.
Samstag 01.07 20 Uhr
Gastarbeiter*innen-Stories: Film-Lecture-Performance
Cem Kaya zeigt eine musikalisch begleitete Film-Lecture-Performance zum migrantischen Film in Deutschland.
Cem Kaya, Regisseur des mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilme Remake,“ Remix, Rip off“ und „Ask, Mark ve Ölüm“, präsentiert in einer von Bülent Kullukcu musikalisch begleiteten Film-Lecture-Performance die migrantische Film und Kinokultur in Deutschland. Viele Video und Kinofilme wurden in München produziert und gedreht. Bekannt sind nur wenige der Filme und Serien, die hier von Migrant*innen gedreht wurden, denn das Fernsehen und die Kinos zeigten sie selten. Dafür sind die Filme „Happy Birthday Türke“ „Yasemin” populär, obwohl sie von deutschen Regisseuren, nicht von Migrant*innen gemacht wurden. Das wird sich nach der Film-Lecture-Performance ändern.
Tickets: 5 € Mindestpreis12 € ermäßigt, 18 € Normalpreis, 30 € Support-Ticket
Sonntag 02.07 11Uhr
Gastarbeiter*innen-Stories: Film-Matinee
Dokumentarfilm „Ask, Mark ve Ölüm“ von Cem Kaya in Anwesenheit des Regisseurs
Anfang der 1960er-Jahre wurden die sogenannten Gastarbeiter*innen aus Anatolien und anderen Gegenden der Türkei von der Bundesrepublik Deutschland angeworben. Von Anfang an gab es etwas, das sie immer begleitet hat und Bestandteil ihrer Kultur war: ihre Musik – ein Stück Heimat in der Fremde. Über die Jahre entwickelten sich in Deutschland eigenständige musikalische Richtungen, die es in dieser Form im Mutterland nicht gab. Diese beispiellose Geschichte einer selbständigen Musikkultur der Einwanderer aus der Türkei, ihrer Kinder und Enkelkinder in Deutschland, erzählt der spannende Kino-Dokumentarfilm „Aşk, Mark ve Ölüm“ / LIEBE, D-MARK UND TOD von Cem Kaya unterhaltsam und vielschichtig mit noch nie gesehenem Archivmaterial.
Fern der Heimat, fremd im neuen Land, entstanden zu Beginn der Einwanderung melancholische Musikstile wie die Gurbetçi-Lieder (“Lieder aus der Fremde“); präsentiert von Künstler*innen wie Yüksel Özkasap, der Nachtigall von Köln, oder Aşık Metin Türköz („Mayestero“). Ihnen folgten jüngere Musiker*innen wie das Duo Derdiyoklar („Liebe Gabi“), Ozan Ata Canani („Deutsche Freunde“) oder Cem Karaca und die Kanaken („Mein Freund, der Deutsche“), die in ihren gesellschaftskritischen Liedern zum ersten Mal auch auf deutsch sangen und damit sowohl die migrantische als auch die deutsche Popkultur prägten. HipHop wurde zum Sprachrohr der zweiten und dritten Generation von Menschen, die in Deutschland aufgewachsen waren. Pioniere deutsch-türkischen HipHops wie Fresh Familee, King Size Terror oder Islamic Force waren Wegbereiter zeitgenössischer Popmusik in Deutschland.
Regie: Cem Kaya, Darsteller*innen: İsmet Topçu, Ömer Boral, Yüksel Ergin, İhsan Ergin, Metin Türköz, Adnan Türköz, Y. FSK 12, Produktionsland: Deutschland (2022)
Länge: 98 min Untertitel in Türkisch, Deutsch
Tickets: 5 € Mindestpreis12 € ermäßigt, 18 € Normalpreis, 30 € Support-Ticket
https://www.pathosmuenchen.de/
https://kullukcugregorian.com/
https://gastarbeiterstories.de/