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TRIKONT AT MUNICS HAUS DER KUNST

Das älteste Independent-Music-Label der Galaxie und auch noch Mutterschiff der bemerkenswerten Münchner Subkultur-Off-und-Top-Szene einmal mehr im Blickpunkt der informierten-interessierten Hochkultur bis zum 18.2.24:

Trikont-Chefin Eva Mair-Holmes dazu: „Wir starten am 30.06. um 19:00 Uhr, ab 17:00 Uhr gibt’s zum Aufwärmen schon mal ein Trikont-DJ-Set mit Kalle Laar. Dann: Kurze Begrüßung, anschließend eine kleine, feine Gesprächsrunde, es geht um alles, was Ihr schon immer über Trikont wissen wolltet, und ab 20:30 Uhr spielt INGA mit Band.
(In der offiziellen Haus-der-Kunst-Einladung unten findet Ihr die Details zum Ablauf. Das Foto dazu entstand 1972 vor den Toren von BMW-München bei einem „Gastarbeiter“-Streik. Und Trikont war mittendrin.) Erst im Februar 2024 packen wir dann den ganzen Trikont-Wahnsinn wieder zusammen und verabschieden uns vom Haus der Kunst, aber vorher lassen wir es nochmal richtig krachen mit einem ausufernden Trikont-Abend.
Eine kleine, aber feine Ausstellung wird das. Ein RundumTrip durch das Trikont-Universum, vom Buchverlag zum Musikverlag TRIKONT OUR OWN VOICE. Wir haben in zig Postkisten, in verwitterten Kartons, in unzähligen Ordnern und diversen Schubladen gekramt. Und glaubt mir, da kam Zeug zum Vorschein.. Mamma mia, damit könnten wir locker noch eine zweite und dritte Ausstellung bestücken. Und ich schwöre, es wäre keine Sekunde langweilig. Aber gut, jetzt fangen wir einfach mal an.
Sabine Brantl vom Haus der Kunst hatte die Idee, Trikont diese Bühne zu bieten, und diese tolle Ausstellung zu kuratieren. Sie fügte die Einzelteile zusammen und behielt bei all den immer wieder irgendwo aufploppenden Geschichten und Problemen den Überblick. Bei 55 Jahren „Musik, Krawall & anderen schönen Künsten“ eine Meisterleistung und ehrlicherweise auch immer wieder eine Geduldsprobe und Herausforderung. Dafür, liebe Sabine Brantl eine riesige Trikont-Verbeugung und maximum Respekt.
Kalle Laar, Trikont-Freund und -Compiler (u.a.La Paloma), dessen Trikont-Ausstellung im Valentin-Karlstadt-Musäum coronabedingt fast unsichtbar blieb, liefert einen spannenden Audio-Guide, mit allen möglichen Einsichten und Ansichten diverser Freunde, Unterstützer, Betroffener und Sympathisanten – ist richtig gut geworden. Dankeschön lieber Kalle.
Das Archiv 451 / Archiv der Münchner Arbeiterbewegung e.V. hat nicht nur die Trikont-Bücher archiviert, die zwischen 1967 und 1980 (bis zur Trennung von Buch- und Schallplattenverlag) erschienen sind, Michael Schwab, Ursula Brunner und Werner Steigemann stellen aus dieser Zeit Ihre gesammelten Exponate für die Ausstellung zur Verfügung. Herzlichen Dank.
Die Eva Mair-Holmes war beratend dabei und hat sich nicht nur einmal bei Achim Bergmann bedankt, diesem Chaoten und leidenschaftlichen Sammler ohne den es diesen Trikont gar nicht gäbe. Auch nicht diese Fülle an Trikont-Material, das wir für diese Ausstellung zumindest im Ansatz sortiert und gesichtet haben. Und nicht das erste Mal steh ich staunend vor diesem Wahnsinns-Trikont-Programm und glaub es selbst nicht, dass wir das alles gemacht haben. Immer mit totaler Begeisterung, und eigentlich nie mit der Frage nach finanziellem Erfolg. Nicht immer konnten wir unsere Lust und unseren Spaß vermitteln, was ich bis heut nicht verstehe, aber egal. By the way, vor Urzeiten wurde eine Trikont-Produktion (ich war noch nicht dabei, Ehrenwort) so besprochen:  „Diese Platte soll wieder zu Erdöl werden“…  Trikont ist eines der ältesten Independent-Label in Europa, wenn nicht gar weltweit. Also bitte! Aber das nur am Rande.
Herzlichen Dank an das Haus-der-Kunst-Team und alle die mitgeholfen haben, dies auf die Beine zu stellen. Dank natürlich an unsere Musikerinnen & Musiker, Herausgeberinnen & Herausgeber und vor allem auch an die, die Trikont all die Jahre unterstützen, die auf Trikont-Konzerte gehen, Platten & CDs kaufen und natürlich an die Menschen in den Feuilletons, Radios, Blogs, Social Media und und und.“



ANLAUFSTELLE ECHOKAMMER

„Bald werden also hundert Platten bei dem rührigen Münchner Indie-Label erschienen sein, dessen Gründer, Toningenieur und einziger Mitarbeiter ist immer schon: Albert Pöschl. Echokammer ist neben Labels wie Trikont und Disko B eine der Anlaufstellen der Münchner Subkulturszene“ (die auch bei Alien Transistor und Gutfeeling Records betreut wird) und die Bedeutung der Anlaufstelle Echokammer geht aber auch weit über die Münchner Subkulturszene hinaus, was sich besonders gut bei einigen Label-Compilations beobachten lässt.

Ein Buch über die Echokammer-Geschichte und -Produktion wäre es wirklich wert und würde ein großes Abenteuer werden und wenn ich Zeit hätte, würde ich jetzt nichts lieber tun, als 700 Seiten damit vollzumachen (vgl. meine „Trikont-Story: Musik, Krawall und andere schöne Künste“, die ich im Schulterschluss mit Christof Meueler gestemmt habe), aber ich behaupte auch mal, die Zeit könnte schon noch kommen, auch wenn ein Verlag, der soviel Mumm und aufm Kasten hat wie Albert Pöschl, schwer zu finden ist.

https://taz.de/Muenchner-Indie-Institution-Echokammer/!5932193/

https://www.echokammer.de/index.php/de/album/all



SO HARTE STRAFEN

hat kein Rammstein verdient, Schluss mit diesem brutalen Wirtschaftsboykott: „Und die Drogeriemarktkette Rossmann hat die Rammstein-Parfüms „Kokain“, „Sex“ und „Pussy“ aus den Regalen und dem Online genommen.“ Von meinen persönlichen Einschränkungen deswegen will ich gar nicht erst anfangen. Und was soll ich meiner Oma jetzt zu Weihnachten schenken!

https://www.br.de/nachrichten/kultur/rammstein-in-muenchen-megakonzerte-im-schatten-des-verdachts



ES GIBT SOLCHE UND

solche Transparente und hier ein aktuelles, von dem auch große Teile der sogenannten Christdemokraten und in Bayern der Freien Wähler mit ihrer anführenden AfD-Nachsprechmaschine Aiwanger angesprochen werden. Darunter, von anderer Stelle aber dazu passend, ein Kommentar (3.6.) des Stuttgarter Journalisten und Edition-Tiamat-Autors Joe Bauer:

Ist möglicherweise ein Bild von Text „FRAG NICHT, WAS DEIN LAND FÜR DICH TUN KANN, FRAG WAS DU GEGEN DIE AFD TUN KANNST. FCK AFD“ Ist möglicherweise ein Bild von Text „FRAG NICHT, WAS DEIN LAND FÜR DICH TUN KANN, FRAG WAS DU GEGEN DIE AFD TUN KANNST. FCK AFD“

(Das ist ganz sicher ein Bild von Text: FRAG NICHT, WAS DEIN LAND FÜR DICH TUN KANN, FRAG WAS DU GEGEN DIE AFD TUN KANNST. FCK AFD)

„Die hohen Umfragewerte der AfD werden allenthalben mit dem Hinweis auf „Protestwähler“ relativiert. Die seien nicht rechts, sondern nur unzufrieden mit der Regierung. Und Schuld habe deren „linke Politik“. Demnach rechtfertigt eine nicht genehme Regierung, eine Partei zu unterstützen, die Nazis in ihren Reihen hat und mit gewaltbereiten Rechten zusammenarbeitet, die fortwährend rassistische Hetze verbreitet und die Verbrechen der Hitler-Diktatur leugnet und beschönigt. Fakt ist: Im Moment wäre die extrem rechte AfD die zweitstärkste Partei in der Republik. Die aktuellen Ausschreitungen der Autonomen in Leipzig, ein erstklassiges Argument für die seit langem zu beobachtenden staatlichen Angriffe auf die Versammlungsfreiheit, lenken jetzt wie bestellt vom immer gefährlicher werdenden Rechtsruck ab. Die Frage ist, was eigentlich die demokratischen Kräfte so treiben. Und die hochheilige Mitte, die glaubt, mit rechten Parolen könne sie selber Stimmen von rechts fangen. Und die Frage ist, was „wir“, also die, die sich gesinnungsmäßig gegen die Rechten stellen müssten, alldieweil unternehmen – außer messerscharf die Lage auf Facebook zu analysieren. Damit zurück zum Fußball.“ (Joe Bauer, 3.6., f-book)



ECHT KRIMINELLE DEUTSCHE

Pressemitteilung vom 30.5. des Bayerischen Flüchtlingsrats mit Border Violence Monitoring Network & Push-Back Alarm Austria : „Systematische Pushbacks an der deutsch-österreichischen Grenze. Syrische Kriegsüberlebende stranden in Österreich, obwohl sie in Deutschland um Schutz baten. Pushbacks sind rechtswidrig und müssen

Ist möglicherweise ein Bild von Text „Pressemitteilung vom 30.05.2023 >B.ege für systematische Push- backs nun auch an der deutsch-österreichischen Grenze. Wir fordern die illegalen Zurückschiebungen zu been- den!" Pushback Alarm Austria, Border Violence Monitoring Network, Bayerischer Flüchtlingsrat ---uechtlingsrat-bayernde--- Flüchtlingsrat Bayerischer“

beendet werden! Es gibt zahlreiche Berichte von Betroffenen. Es handelt sich nicht um Einzelfälle, sondern systematische Praxis. Verstöße gegen nationale und internationale Gesetze müssen untersucht und gestoppt werden. Die ganze Pressemitteilung:“
https://www.fluechtlingsrat-bayern.de/belege-fuer-systematische-pushbacks-nun-auch-an-der-deutsch-oesterreichischen-grenze/


AUF DEM FRIEDHOF

von Rysum, Ostfriesland, finden sich wie auf allen Friedhöfen Grabsteine mit der ursprünglichen Form von Poesie:

„Freerkje Kirchhoff geb. Freerksen [war verheiratet mit] Freerk Kirchhoff“.

(Was irgendwie an Genesis P-Orridges Angleichungsprozess von Mann zu Frau/Mann denken lässt).

Auch den Vornamen „Engeline“ hatte ich noch nie gehört.



MEIN SCHÖNSTES GEDICHT

könnten die „Güterzüge“ sein*, jedenfalls wurden sie jetzt von A Million Mercies vertont und sind die erste Video-Single vom im Herbst erscheinenden Doppel-Album (Hausmusik.com) mit 22 meiner Gedichte, die zu Songs sozusagen umgespritzt und auffrisiert wurden:

https://www.youtube.com/watch?v=R6Llzis9nA0

*erschienen 1991 im Band Jesse James und andere Westerngedichte, der 2020 in Ich will doch immer nur kriegen was ich haben will (Starfruit Publications) als Bonustrack wiederveröffentlicht wurde.

Der ganze Katalog: https://amillionmercies.bandcamp.com/



DEUTSCHLAND VORM UNTERGANG

Ist möglicherweise ein Bild von Text „Einmal intellektuell so schlicht aufgestellt sein, dass mir Jugendliche mit Sekundenkleber und Kartoffelbrei mehr Angst machen als Klimawandel und Rechtsradikalismus.“



YURIY GURZHYS UKRAINISCHES KRIEGSTAGEBUCH NO. 136

Niemand erzählt so sehr davon, wie sehr dieser Krieg hier ist, wie der Musiker, Autor und Trikont-Artist Yuriy Gurzhy in seinem Tagebuch, in dem er mal hier und mal dort ist und dabei immer dort und hier:

https://www.tagesspiegel.de/kultur/ukrainisches-kriegstagebuch-136-charkiw-in-leipzig-9856283.html

„Auf dem Plakat vor dem Eingang wird ein Gastspiel mit dem Titel „Theater Mariupol“ angekündigt. Daneben, auf der Terrasse sitzen schöne Menschen mit bunten Getränken, das Wetter ist perfekt, es sind 21 Grad, die Sonne scheint und aus den Boxen kommt „Killing Me Softly“.“



HAUSMUSIK @WERKSTATTKINO / HAUSMUSIK REC/FAMILY (13)

Große Sache, dass der Label-Dokfilm am 22./23.5. in Münchens „most psychotronic Movie Theatre“ Werkstattkino läuft (was nebenbei bemerkt eine meiner wichtigsten Lehrstätten war) im Rahmen einer Musikfilmreihe:

https://werkstattkino.de

HAUSMUSIK (Deutschland 2022. Regie: RICARDO MOLINA. Mit Wolfgang Petters, Franz Dobler, Joey Burns, Markus und Micha Acher, Marion Epp, Katja Huber, Christoph Merk, Stefanie Böhm. HD Digital. 111 Min. Erstaufführung.)
Ein Film über musikalische Selbstermächtigung: Das Label HAUSMUSIK ging Anfang der 1990er aus einer Gruppe von Musikbegeisterten in der oberbayerischen Provinz hervor. Aus Langeweile? Aus Leidenschaft für Rockmusik?
Konzerte und Platten und Artwork, alles selber zu machen, das war Überzeugung, aber auch Notwendigkeit. Um den Labelgründer Wolfgang Petters aus Landsberg am Lech entstand eine lebendige und bunte Gemeinschaft aus MusikerInnen, KünstlerInnen, KrachmacherInnen und UnterstützerInnen. Eng vernetzt mit den Bands und Labels der Weilheimer Musikszene rund um The Notwist, entwickelte sich HAUSMUSIK zu einem bedeutenden Independent-Label mit großer künstlerischer Vielfalt, internationaler Reichweite und leidenschaftlichen Fans.
Fast 32 Jahre nach dessen Entstehung erzählt der Film anhand zahlreicher Interviews die Geschichte von HAUSMUSIK, dessen Bands größtenteils bis heute veröffentlichen, wie z.B. Calexico, The Notwist, A Million Mercies, Broken Radio, Carlo Fashion, Ms. John Soda.
In Anwesenheit von Regisseur Ricardo Molina, Labelchef Wolfgang Petters und einigen der Protagonisten.
Montag, 22.5. und Dienstag, 23.5. jeweils um 20.00 h
+++ geht weiter mit +++
ITALO DISCO. DER GLITZERSOUND DER 80er
Deutschland/Italien 2021. Regie: ALESSANDRO MELAZZINI. Mit La Bionda, Sabrina Salerno, Savage, Mathias Modica, Linda Jo Rizzo, DJ Hell, Eckhart Schmidt. HD Digital. 62 Min. Originalfassung (italienisch/englisch/deutsch) mit englischen Untertiteln. Erstaufführung.
Letzte Vorstellung am Mittwoch, 24.5. um 20.00 h
MUSIC
Deutschland 2023. Regie: ANGELA SCHANELEC. Mit Aliocha Schneider, Agathe Bonitzer, Marisha Triantafyllidou. HD Digital. 109 Min. Originalfassung (griechisch/deutsch) mit deutschen Untertiteln. Erstaufführung.
Letzte Vorstellung am Sonntag, 28.5. um 20.00 h
PIAFFE
Deutschland 2022. Regie: ANN OREN. Mit Simone Bucio, Sebastian Rudolph, Simon Jaikiriuma. HD Digital. 86 Min. Erstaufführung.
Montag, 29.5. um 18.15 h Letzte Vorstellung am Mittwoch, 31.5. um 22.00 h