NILS KOPPRUCH
Von Franz Dobler | 15. Oktober 2012 | Kategorie: Allgemein, Musik | Kommentare deaktiviert für NILS KOPPRUCHkurz vor seinem Tod im TV:
kurz vor seinem Tod im TV:
Ich hab keine Worte zum Tod von Nils. Aber die von Tino Hanekamp sind gut – danke:
http://www.intro.de/news/newsfeatures/23069516?current_page=1
Und hier das gerade fertig gewordene neue Video zur Kid Kopphausen-Platte:
http://www.youtube.com/watch?v=sb8Hvz8bjas&feature=share&list=UUlKQiLHypOvfndhDtnBJMNg
R.I.P. (1965-10.10.2012)

Ich bin ja nun doch nicht der einzige unter den seriösen Autoren, der aus der manchmal schon etwas dubiosen Branche der Witzproduzenten seinen Lauf nahm. Nicht weniger offensiv geht Kollege Jaromir Konecny mit seiner harten tschechischen Unterhaltungsvergangenheit um. Man lese seine Werke, aber auch seinen Newsletter. Im letzten fand sich dieses „Stück“ (wie man das inzwischen unter Avantgarde-Journalisten nennt):
Eine Prinzessin möchte heiraten. Damit sie aber den richtigen Prinzen auswählt, will sie mit ihm im Mondschein durch den Schlosspark spazieren. Das Problem dabei ist, dass sie vom Spaziergang immer allein zurückkehrt. Vom Prinzen keine Spur. Das spricht sich schnell herum und keine Prinzen halten mehr um ihre Hand an. Der verzweifelte König lässt ausrufen, dass derjenige die Hand der Prinzessin und eine Hälfte des Königreichs bekommt, der vom Spaziergang mit der Prinzessin lebendig und gesund zurückkehrt. Nur der dumme Hans meldet sich.
So spaziert Hans mit der Prinzessin durch den Schlosspark, bis sie bei einem See anlangen, in dem hungrige Krokodile leben. Die Prinzessin zieht ihren Goldring runter, wirft ihn ins Wasser und sagt zu Hans: „Hol ihn raus!“ Hans holt ihn raus. Die Prinzessin lächelt verzückt.„Na, siehst du!“, sagt sie. „Und die anderen Idioten sind hinein gesprungen!“

Alle Details bei: http://www.jaromir-konecny.de/index.htm
Neben mir im Zug nach Hamburg sitzt eine Frau mit ihren Kindern, das Mädchen etwa acht, der Junge fünf. Sie waren die ganze Zeit am Essen oder Spielen und sehr friedlich dabei.
Seit ein paar Minuten versucht die Mutter Verständnis für ihre Idee zu bekommen, dass sie eine Stunde Schlaf gebrauchen könnte. Klappt natürlich nicht, sowas klappt nie. Trotzdem bleibt alles friedlich, und das ist eher die Ausnahme.
So Leute können aussehen, wie sie wollen, essen, was sie wollen und spielen, was sie wollen – ich habe immer großen Respekt vor ihnen.
(1994)
Wenn unser Haus abgebrannt, die Frau abgehauen, der Hund verendet ist und wir uns den Rest geben wollen, dann schauen wir uns mal wieder einen Stapel Autorenvideos an.
Es gibt jedoch einige weeenige, die wir bei schlechter Laune dringend empfehlen. Unser alter Gefährte, der Autor und Society-Philosoph Jan Off hat sich so eins erstellen lassen:
http://www.youtube.com/watch?v=YRgX6kdCG_8
Regie: Lucja Romanowska
Am Schreibtisch: Society-Philosoph Jan Off bei der Arbeit an seinem soeben erschienenen Roman „Happy Endstadium“
Foto: http://www.motelnirwana.org/#!__site/events-photos/photostackergallery4=46
(Wir bereuen, dass wir einst geschworen haben, an einem Sonntag keine Kommentare abzugeben.)
starb vor zwei Jahren, einer unserer wenigen tollen Schreiber und Denker über Musik und Popkultur – durchaus passend, dass ich im Moment Ella Guru von Cpt Beefheart höre – und, hier wohl angebracht zu sagen: „viel zu früh“, mit verdammten knapp über 40 Jahren.
Wäre nett, wenn er mir hier in meinem Hotelzimmer am Berliner Hauptbahnhof Gesellschaft leisten würde. Die Flasche American Straight Ranch Wood Bourbon Whiskey ist fast zuviel für mich. Da wäre der Beistand von so einem guten Geist willkommen.
Genug der Intimitäten, die unter uns Facebookers bleiben – wer´s nicht kennt, möge reingehen:
http://www.ventil-verlag.de/autor.php?uid=9&sid=abab88bc40fd0901de806cfbc27caf47
Ein neuer Bücherherbst bricht wieder einmal an! Und er ist spannender als die alten! Und als Höhepunkt die Frage, wer von der neuen Hotlist was reißen wird. Tschuldigense, wenn ich Sie in diesen nervenzerfetzenden Stunden mit meiner persönlichen Hotlist 2012 langweile. Weil, zugegeben, die Kandidaten und ihre Bücher ausnahmslos schon von den Literaturfeuilletons bis runter nach Passau totgeritten wurden. Aber das ist eben mein Geschmack (zu dem ich auch stehe). Wenn mir Prof. Dr. Marschmeyer eine Million gibt, muss er sich wegen der Verteilung(*) und wegen den Medien keine Sorgen machen. Und jetzt in alphabetischer Reihenfolge:
COLTELLO, HF: Einige Abenteuer und seltsame Begegnungen im Leben des stillen Kommandeurs. Salis Verlag
DROSTE, Wiglaf: Sprichst du noch oder kommunizierst du schon? Edition Tiamat
DUBBE, Daniel: Underground oder Die Bewährung. Maro Verlag
GOETTLE, Gabriele: Der Augenblick. Kunstmann Verlag
NIEDERMANN, Andreas: Goldene Tage. Songdog Verlag
NIVEN, John: Music from Big Pink. Heyne Hardcore Verlag
OFF, Jan: Happy Endstadium. Ventil Verlag
OSWALD, Georg M.: Unter Feinden. Piper Verlag
PÉLIEU-WASHBURN, Claude: Störgeräusche vom Telegraphendraht. Verlag Peter Engstler
PLOOG, Jürgen: Unterwegssein ist alles – Tagebuch Berlin-New York. [SIC]-Literaturverlag
POPOVIC, Edo: Tattoogeschichten. Verlag Voland&Quist
RAMADAN, Jasmin: Das Schwein unter den Fischen. Tropen/Klett-Cotta Verlag
RAMONE, Dee Dee: Chelsea Horror Hotel. Milena Verlag
SALLIS, James: Driver 2. Liebeskind Verlag
STRICKER, Tiny: Ein Mercedes für Täbris. Maro Verlag
THOMPSON, Jim: In die finstere Nacht. Heyne Hardcore Verlag
WERNING, Heiko: Schlimme Nächte. Edition Tiamat
(*) Nur einen kleinen Teil der Summe hielte ich mich für berechtigt für mich zu behalten, da mich diese Autoren physisch und psychisch bei meiner Arbeit behindert haben.