Archiv für Dezember 2015

AM ENDE EINE GUTE TAT

weil man schon das ganze Jahr nichts Gescheites für seine Mitmenschen zu tun hatte… Nach dem Tatort vom 27.12. – „Wer bin ich?“ von Bastian Günther – stellt Bild.de die Frage: „Hat den Fall irgendwer kapiert?“

Verzweifelte Menschen gibt es viele, aber verzweifelte Bild.de-Redakteure möchten wir nicht ertragen müssen, und deshalb hier die Antwort: Ja. Einer. Er heißt Kai Diekmann (zur Erinnerung: er ist immer noch euer Chefredakteur, und schon sehr bald der Chef aller Bildchefredakteure). In Anbetracht der Tatsache, dass sich K.D. ein Jahr lang ein Spezialtraining im Silicon Valley verpasst hat, glaube ich mir dessen sicher sein zu können.

Nichts zu danken. Und: Guten Rutsch!

http://www.ardmediathek.de/tv/Tatort/Wer-bin-ich-Video-tgl-ab-20-Uhr/Das-Erste/Video?documentId=32475046&bcastId=602916



SCHAUT IN DEN KOPF VON SAM PECKINPAH

gestorben am 28.12.1984 – den ich mit der Jim Thompson-Verfilmung The Getaway auf einer der wichtigsten Universitäten meines Lebens kennenlernte, im Münchner Werkstattkino.

midmarauder:

David Samuel “Sam” Peckinpah
February 21, 1925 – December 28, 1984

Der passende Schnitt von der Thompson- zur Peckinpah-Serie. Sam Peckinpah hat 1972 Jim Thompsons Thriller The Getaway verfilmt (siehe unten), und das ist, obwohl die Produzenten unfassbar viel versaut haben (Peckinpah pisste bei der Vorführung gegen die Leinwand), bis heute die ultimative Thompson-Verfilmung. (Thomas Wörtche beschreibt es in seinem großartigen Nachwort zu “Fürchte den Donner" so: Peckinpah habe den ersten Teil von Getaway verfilmt… / man könnte ergänzen: und den zweiten Teil haben die Produzenten vernichtet…)      



HIER NUR FÜR UNSERE ABONNENTinnEN

mit den besten Wünschen für die nächste und fernste Zukunft eine kleine Weihnachtsgeschichte inklusive Zugangsberechtigung zu unserem Block auf Tumblr. Es beginnt hier http://textbaufranzdobler.tumblr.com/page/4  am 8.12., dann geht’s zehn Panels hoch bis zum Ende.



KUNST & MEHR

Liebe Abonnentinnen des Blocks, diese Botschaft erreichte uns von der Damenkapelle ihrer Frau Blum: hier gibt es Kunst für guten Zweck erschwinglich zu kaufen & ich habe ein Original Saloonstück gespendet: KUNST KAUFEN UND HELFEN!

Auf folgendem, täglich wachsendem Blog haben wir eine tolle Auswahl von Werken aus den Bereichen Kunst, Literatur und Musik für Euch zusammengetragen:
http://welcomefederbenefiz.tumblr.com/
Alle beteiligten Künstler haben uns ihre Werke extra für diesen Zweck gespendet.


NICHT VERGESSEN

I come old friend from hell tonight / Across the rotting sea / Nor the nails of the cross / Nor the blood of Christ / Can bring you help this eve

The dead have come to / Claim a debt from thee / They stand outside your door / Four score and three …

(Shane MacGowan/Turkish Song of the Damned)



ABOUT MY SHELF

ist ein sehr schöner Bildband mit 20 Interviews über Platten- & Bücherregale, hrsg. von Maggie Gernatowski in ihrem Verlag von Wegen, geführt mit Musikerinnen und AutorInnen, die jeweils über die andere Kunstform Auskunft geben und sich entsprechend fotografieren ließen. Ich freue mich sehr, dabei zu sein, und zusammen mit Francoise Cactus, Markus Acher, Frank Spilker, Kevin Hamann alias ClickClickDecker, Karen Köhler, Nagel, Melanie Raabe und anderen. – 165 S., 15.-

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Cover & Karen Köhler / verlagvonwegen.de



FÜRCHTE DEN DONNER (5)

vintagecrimeblacklizard:

“There is only one plot - things are not what they seem.” — Jim Thompson, author of THE KILLER INSIDE ME

Ist die perfekte Kurzfassung für die Noir-Thriller von Jim Thompson. Ist aber auch schon für seinen zweiten Roman Fürchte den Donner nicht so falsch, ein Familienepos, mit dem er sich 1946 auf dem Gebiet der sozusagen gediegen-normalen Literatur zu etablieren versuchte – was nicht gelang, dafür war der großartige Donner schon viel zu psychotronic und negativ und in seiner Zeit so modern-szenenhaft-schnell, als hätten ihn später die Schreiber aller aktuellen Fernsehserien seit den Sopranos als Grundmuster benutzt. Nur wenige Jahre später kam mit The Killer Inside Me sein erstes Noir-Meisterwerk, das zuletzt 2009 von Michael Winterbottom verfilmt wurde.



DEM CHRISTKIND SEIN SAUBERER VEREIN

„Und wenn die CSU dieser Tage auf Facebook eine gute Nachricht verkünden will, dann kommt dabei nicht heraus: ‚Christ ist geboren!‘, sondern: ‚Bayern verdreifacht Zahl der Abschiebungen!‘ “ (Franz Kotteder, Süddeutsche v. 19.12.2015)

Unser Kommentar zum Christkind seinem sauberen Verein besteht nur aus einem Wort, das wir hier nicht nennen können, weil unser Anwalt schon jetzt in den Urlaub gegangen ist, aber man darf sicher sein, dass man das Wort auch in den analphabetischen Gauen der CSU eindeutig identifizieren kann.



FÜRCHTE DEN DONNER (4)

Hier ein frühes (nicht das Original-) Cover von 1949 des frühen Romans des großen Jim Thompson, den ich als erster Deutscher (für Heyne Hardcore) übersetzt habe. Ein Mann braucht etwas, auf das er stolz sein kann. Eine Frau wahrscheinlich auch. Viel mehr geht nicht. Das ist sicher.



WIR SCHEUEN UNS AUCH IN DIESEN TAGEN NICHT

DEN IRRSINNIGEN WEITERHIN UNSERE STIMME (!) ZU LEIHEN:

LADIES & GENTLEMEN, TRIKONT PROUDLY PRESENTS THE LAST NEWSLETTER 2015

 

Liebe Freunde und Freundinnen, liebe Musiker und Musikerinnen, liebe Herausgeber und Herausgeberinnen, liebe Kollegen und Kolleginnen, liebe Journalisten und Journalistinnen, liebe Unterstützer und Unterstützerinnen, liebe Kritiker und Kritikerinnen (bitte führen Sie die Liste gerne fort, falls Sie sich noch nicht angesprochen fühlen).

Es könnte nun bei  dem Einen oder Anderen ob dieser langen Begrüßung der Verdacht aufkommen, dass der Rest der noch kommt, ziemlich kurz werden könnte. Und so isses auch.  Ein ewiger, nicht enden wollender Input, eine Welt die aus den Fugen gerät, Fragen die immer drängender werden, das Leichte, das zunehmend schwerer wird und ein Überblick über all diesen Irrsinn, der immer unmöglicher scheint, was will man da noch dazu packen, da bleibt man doch sprachlos zurück.

Apropos Irrsinn,  wir haben hier einen hauseigenen kreiert, in der Reihe „Stimmen Bayerns“.  Die CD ist grad erschienen und hier kommt der Irrsinn mal im Gewand des negativen Wahnsinns daher, wird in  anderen Kleidern zum absoluten Kompliment, und nochmal neu gekleidet bleibt nichts als Verwunderung. Man kann einen anklagenden Klang reinlegen in den Irrsinn, es könnte auch sowas wie Süffisanz durchscheinen, reine Belustigung oder pure Verärgerung. Sie sehen also, der Irrsinn, zumal der Bayerische, hat viele Gesichter und genauso klingt auch unsere CD.

Was wir sonst noch so gemacht haben 2015? Einiges:

März: die Attwenger-Buben haben eine Neue vorgelegt: „Spot“ –  „Ein lustvoll-ironisches Spiel mit den Prinzipien des Pop..“ BR / „..Radikale Neudenker..“ Süddeutsche Zeitung / „..Gewohnt bissig..hintersinniger, oft bitterböser Humor..“ Musikexpress / …Die Texte nichts anderes als beste Lyrik.“ MUH

April: Cafe Unterzucker, die Zweite mit Liedgut für die humorbegabte Familie: „Bitte Mami, hol mich ab!“ –  „ ..Während den Alten die ganze Torte gut bekommt, schmeckt den Jungen auf alle Fälle der Guss.“ TAZ /  „beste Mucke für Autofahrten und kurzweilige Sommerabende, auch wenn die Kinder längst im Bett sind.“ Brigitte

Mai: Kofelgschroa diesmal auf DVD in Zusammenarbeit mit Movienet und bereits 2014 im Kino, eine Doku von Barbara Weber – „Frei. Sein. Wollen“: „..so einfach, so poetisch, so wahr.“ Die Zeit /  „..einer der zartesten und kraftvollsten Dokumentarfilme des Jahres.“ Die Welt /  „..anarchisch, universell, vorbildhaft.“ Der Tagesspiegel

Mai: Eric Pfeil legt seine zweite CD vor:  „Die Liebe, der Tod, die Stadt, der Fluss“ –  „Schönes, schiefes Leben… es beginnt zwischen den Tönen die Luft zu schwingen…“ Süddeutsche Zeitung / „…Solche Songtexte gibt es in der deutschsprachigen Musikwelt selten.“ WDR / „…Ein beeindruckendes Album.“ BR

September: Lydia Daher und Tatafull – „Algier“:  „..entstanden nach einem kurzen Afrikaaufenthalt, auf dem die algerische Band Tatafull die schwebenden Gedanken der Berlinerin in zeitlosem Saharablues tränkt.“ Radio Eins-Berlin / „..Melancholie und Komik liegen in ihren Texten ganz nah beieinander.“ Deutschlandradio Kultur /  „…Ein traumhaft schönes Album.“ Süddeutsche Zeitung

Oktober: Die siebte Trikont-CD von Bernadette La Hengst erscheint – „Save The World With This Melody“ – „…Sie schreibt immer noch herrliche Miniatur-Utopien..“ Rolling Stone / „…So lustvoll hat noch niemand in einem Popsong die Totalverweigerung besungen..“ BR /  „..Sie möge die Titelbilder aller Musikmagazine zieren, denn da gehört sie hin.“ Kreuzer-Leipzig /

Oktober: Endlich wieder ein Trikont-Label-Sampler.

November: Nicht bei uns erschienen und trotzdem sehr, sehr lesenswert: Hans Söllner „Freiheit muss weh tun“. Söllners Autobiografie, erschienen im Knaus-Verlag. „Ein wirklich wahrer Schelmenroman“ – schreibt der Verlag und recht hat er.

Für 2016 ist so einiges in Planung, manches auch schon fix, aber dazu mehr im Januar.

Zum friedlichen Ausklang und zur glücklichen Einstimmung noch die Herren Kofelgschroa mit einem neuen Song in einem neuen Video:

 KOFELGSCHROA „ZUG“

Und nun wählen Sie noch diese Nummer. Sollten Sie es schon mal versucht haben lassen Sie sich nicht entmutigen, denn nur diese Telefonnummer ist die wirklich richtige, versuchen Sie es mal. 088229-359727

Ein dickes Dankeschön an unsere Musiker- und innen, Herausgeber- und innen, unsere Freunde und Unterstützer in den unterschiedlichsten Medien, Ideengeber, Vertriebspartner, Mutmacher und Kraftgeber, und an all die Menschen da draußen, die uns mit ihrer Begeisterung für Musik die Möglichkeit geben weiterzumachen auch wenn Karl Valentin recht hat wenn er sagt: „Das Leben ist wie eine Lawine, mal geht’s rauf und mal geht’s runter.“

Ansonsten sollte 2016 für uns alle ein friedliches, von Mitgefühl und Hilfe, Begeisterung und Neugier getragenes und gerne auch glückliches Neues Jahr werden. Das wünsche ich Ihnen und uns von ganzem Herzen und natürlich auch ein schönes Weihnachten wo immer und wie immer Sie es feiern.

Es grüßen herzlich aus Obergiesing: Eva Mair-Holmes, Achim Bergmann und die Trikont-Crew



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