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WAS DU DARAUS LERNEN KANNST

ist  die Warnung, dass du mit Vollidioten keinen Staatsstreich ins Auge fassen solltest. Erzähl das mal deinem Freund, der unter den unfassbar strengen Corona-Einschränkungsmaßnahmen so leidet wie in strenger Isolationshaft, oder besser gesagt, erzähl´s ihm nicht.

<Laut FBI kam es auch zu konspirativen Treffen. Bei einem solchen (…) habe einer der Festgenommenen sein Bestreben geschildert (…) „Die Scheiß-Gouverneurin schnappen. Die Schlampe einfach schnappen.“ Was er zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Sein Gesprächspartner war ein FBI-Informant. (…) „Befreit Michigan“, lautete eine Twitter-Botschaft, mit der Trump die Proteste gegen Whitmers Maßnahmen befeuerte.>

https://www.spiegel.de/politik/ausland/gretchen-whitmer-was-es-mit-der-geplanten-entfuehrung-der-gouverneurin-auf-sich-hat-a-8a8fd308-0c86-440c-a42a-8d0713c13e5e

 



LITERATURKRITIK AUF DEM BOULEVARD DER GEGENWART

Mit meiner Vorhersage btr Literaturnobelpreis lag ich gestern mit dem Country also ganz richtig. Von Gewinnerin Louise Glück habe ich nie gehört. Der womöglich bekannteste deutsche Literaturkritiker Volker Der Spiegel Weidermann auch nicht. Aber er ist wie der Blitz an die Infothek geschossen und hat sich zu einem glänzenden Beispiel für die Literaturkritik auf dem Boulevard der Gegenwart* aufgeschwungen und herabgelassen:

„Ein bisschen Handke, minus Jugoslawien.“

Ein scharfes Portrait, für das die meisten alleinerziehenden Kabarettist-innen ihre Kinder abstechen würden – plus den Hund!

*könnt ihr vergessen: mein Anwalt hat schon Titelschutz eingereicht.



DER LITERATURNOBELPREIS GEHT

(da bin ich mir total sicher wie noch nie, auch wenn andere, das ist doch selbstverständlich, ganz anderer Meinung sind, vielleicht auch, weil sie keine Ahnung haben, aber das möchte ich im Moment nicht beurteilen müssen) entweder an James Lee Burke oder Ulrike Edschmid.

„Bei dem Wettbüro Ladbrokes in London ist die kanadische Dichterin Anne Carson Favoritin, gefolgt von der Russin Ljudmila Ulizkaja, der Kanadierin Margaret Atwood und Maryse Condé aus Guadeloupe, die bereits 2018 den alternativen Literaturnobelpreis erhielt. Auch die Dauerkandidaten Haruki Murakami aus Japan und Ngũgĩ wa Thiong’o aus Kenia sind wie so oft bei den Buchmachern mit im Wettrennen um den mit zehn Millionen Kronen (rund 950.000 Euro) dotierten Preis.“



FÜR ALLE DIE

noch ein bisschen länger und genauer über germanische Mauern – auch die berüchtigten in den Köpfen nicht zu vergessen – nachdenken möchten, jetzt ganz neu:

Erinnern stören. Der Mauerfall aus migrantischer und jüdischer Perspektive

https://www.verbrecherverlag.de/book/detail/1039



ÜBER DEN GLAUBEN

habe ich ein neues Gedicht selbst geschrieben, das „Über den Glauben“ heißt*:

* ÜBER DEN GLAUBEN *

Das Beste, was ein Mensch erfunden hat

ist nicht das Rad; auch nicht das mit Gangschaltung.

Sondern Arbeitshandschuhe.

Ich glaube, da bin ich mir ganz sicher.

Und dann Dynamit an zweiter Stelle.

Wenn es mit den Arbeitshandschuhen nicht weitergeht.

Aufpassen muss man ja sowieso immer.

Auf jeden Mist.

* * *

*Es kommt nicht in meinen demnächst erscheinenden neuen Gedichtband bei Starfruit Publications rein, weil sich der Verleger weigert, das seit gestern vollendete Layout umzuschmeißen, weil das aufgrund zahlreicher Fotos angeblich sowieso schon so kompliziert gewesen sei, obwohl wir doch in diesen Zeiten alle über neue Konzepte nachdenken müssen, genauer gesagt über Konzepte und Strategien sagt man, glaube ich, also Konzepte und Strategien und eingefahrene Verhaltensmuster.



DER NEUSTE DRECKSACK

sitzt nicht grade neben dir (das vielleicht auch), sondern den gibts hier:

https://www.edition-luekk-noesens.de/shop-1/drecksack/

INHALT

Aylin Ünal: DIE KLIPPEN DER STADT (Erzählung) William Cody Maher: SAG GRACE!; GOTTES WERK (Erzählungen) William Cody Maher: DER BLEISOLDAT, WIR GELOBEN ALS LENINS ERBEN (Gedichte) Florian Günther: EIN AUGENBLICK DER WAHRHEIT; ZUM FLUGHAFEN, BITTE; DAS ENDE VOM LIED; DU BIST SCHEISSE, OMA; SIEGER; ZWEI REVOLUTIONÄRE; ZWEI DIE DIE STRASSE RUNTERGEHEN; VIVAT QUEDLINBURG!; FRANKFURTER ALLEE (Gedichte) Erik Steffen: DITMAR „JACKI“ DUNKE 1963-2019 (Nachruf) Sven Heuchert: NACHT IN DER STADT (Gedicht) Katharina Wulkow: NICHT GENUG (Erzählung) Roland Müller: ALTE TURBINENHALLE (Gedicht) Jürgen Landt: NICHT WIEDERSEHEN (Erzählung) Jürgen Landt: DIE U-BAHN IST AUCH EIN ARMES SCHWEIN (Gedicht) Jutta v. Ochsenstein: LICHTBLICK; FRIEDENS-KINDER; ESTHER (Gedichte) Michael Arenz: DOWN IN THE GARDEN; NACHMITTAGS (Gedichte) Mohammed Mrabet: DAS RÖHRICHT (Erzählung) Eric Ahrens: IM MÜLLEIMER; HINGABE; VERLOCKUNG; VERNICHTENDE KRITIK; COME AS YOU ARE (Gedichte) Matthias Merkelbach: BERLINER SCHULE – THE INVENTION OF MANUEL GÖTTSCHING (Musikhinweis) Kiev Stingl: HOUSE OF DRINKS (Liedtext) Gerd Schönfeld: WOCHENENDE (AUSZUG); (Erzählung) Thomas Meyer-Falk: Briefe aus dem Knast (Kolumne) Heyne Winterfeldt: ENTGIFTUNGSSTATION (Gedicht) FOTOGRAFIEN: Olaf Ramcke



THE CRAZY WORLD OF GERMAN

Ost-West-Charakter und Wiedervereinigung anlässlich des Nationalfeiertags: nach meinem Dafürhalten hat niemand eine so überraschende und traurige und eigentlich auch unwichtige Geschichte ausgepackt wie Martin Anders im neuen deutschland:

„Der Beitritt der Schallplatte – Wie altes Vinyl aus den »neuen Bundesländern« über Umwege auch neu geblieben ist“

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1142438.der-beitritt-der-schallplatte.html?sstr=martin|anders

Ich habe sicher viele fragwürdige Wessi-Eigenschaften – aber: die ungarischen Avantgarde-Jazzplatten, die um 1977 herum bei mir landeten, weil meine Freundin, die sie im Tausch gegen Dylan-etc-Platten bekam, nichts davon hören wollte, habe ich immer noch und höre sie gelegentlich und werde diesen Besitz vielleicht sogar eines Tages „bis zur letzten Patrone“ verteidigen!

SámánénekPlattencover



ZUM GERMANSKI NATIONALFEUERTAG

könnte sich da ein ganz tolles Geschenk anbahnen, ehe bei der nächsten Fußballweltmeisterschaft die Gerechtigkeit wieder siegen muss: „Polish divers say they have found the wreck of a German second world war ship that may help solve a decades-old mystery about the whereabouts of the Amber Room, an ornate chamber that the Nazis looted from a tsarist palace in Russia. Decorated with amber and gold, the room was part of the Catherine Palace near St Petersburg. It was last seen in Königsberg, then a Baltic port city in Germany but now the Russian enclave of Kaliningrad“, meldete der Guardian gestern. Grüß Gott am 3. Oktober, dark clouds over my head … wenn die mal nicht symbolisch sind, gute Nacht.



THE CRAZY WORLD OF CRIME

ist in der Oktober-Ausgabe von Crimemag durchaus ziemlich vollständig abgebildet:

http://culturmag.de/category/crimemag

Tobias Gohlis hämmert einen sehr schönen Pass in die Tiefe des Raums: „Ellroys Nihilismus ist eine müde Schlange, die an ihrem eigenen Schwanz knabbert. Ich lese Ellroy nicht mehr.“ Da schlag ich ein.



THE CRAZY WORLD OF KEVIN COYNE

»Er hat die Naturgesetze des Mediengeschäfts ad absurdum geführt. Er hat Gold gesponnen aus dem Stroh der Dummheit, emotionales Gold. Er hat der Wahrheit Gehör verschafft. Er hat die Spielregeln geändert, indem er sie einfach nicht beachtet hat.« Karl Bruckmaier

Die Monographie »The Crazy World of Kevin Coyne« würdigt erstmals Leben und Werk des britischen Rock-Poeten, Musikers und Künstlers Kevin Coyne (1944 – 2004).

Herausgeber: Steffen Radlmaier in Zusammenarbeit mit Michael Bader und Manfred Rothenberger. Gestaltung: Timo Reger 384 Seiten mit 140 Farb- und 68 s/w-Abbildungen Hardcover; 14 x 21 cm 28,–

„Geboren 1944 in Derby begeisterte sich Coyne schon früh für Musik und Malerei. Mitte der 1960er-Jahre arbeitete er zunächst als Kunsttherapeut in einer psychiatrischen Klinik, später als Sozialarbeiter mit Drogensüchtigen. »Diese Erfahrungen lehrten mich, dass die Welt kein fairer Ort ist« (Coyne), sie beeinflussten nachhaltig seine Musik, seine Malerei und seine Texte, die sich vornehmlich mit den Ausgestoßenen und Vergessenen der Gesellschaft beschäftigen.

Auch Coyne selbst blieb ein Außenseiter im Musikbusiness, folgte nie irgendwelchen Trends, sondern ging konsequent seinen Weg und performte mit eindringlicher, rauer Stimme seine Songs zwischen Rock, Folk und Blues. Trotz einiger kommerzieller Erfolge in den 1970er-Jahren, der Verehrung vieler Musikerkollegen von Sting und Andy Summers bis John Lydon sowie dem Lob der Musikkritik blieb Coyne, der im Lauf seiner Karriere mehr als 40 Alben veröffentlichte, der große Durchbruch verwehrt.

Nach einer schwierigen Zeit in den 1980er-Jahren, die von einem Nervenzusammenbruch, Alkoholproblemen und der Scheidung seiner Ehe gekennzeichnet waren, fand Coyne, der »Song-Schreiber, Trinker, Maler, Dichter, Verlierer, Rock’n’Roll-Besessene, Liebende und Liebenswerte« (Alfred Hilsberg) in Nürnberg eine neue Heimat und schuf bis zu seinem Tod ein umfangreiches bildnerisches Oeuvre, das sich stilistisch am Bad Painting und der Art Brut orientiert.

Neben einem ausführlichen biografischen Essay von Steffen Radlmaier enthält dieses Buch Aufsätze zu den verschiedenen Facetten von Coynes vielfältigem Werk, zahlreiche zum Teil erstmals veröffentlichte Fotografien, eine Auswahl seiner Bilder und Zeichnungen, Interviews, Gedichte und Songtexte sowie einen umfassenden bibliografischen Apparat.“