Allgemein

SERPICO

Ein Text des ehemaligen New Yorker Drogenfahnders Frank Serpico (nach dessen Geschichte Sidney Lumet seinen berühmten Film gemacht hat) über Rassismus und Polizeigewalt in den Vereinigten Staaten: “ (…) Im August erhielt ich einen Anruf von Sergeant Edwin Raymond aus New York. Raymond gehört zu den »NYPD 12«, die im vergangenen Jahr ihren Dienstherrn verklagt haben. Der Grund war, dass die Beamten praktisch den Befehl erhalten hatten, ihren Amtseid zu verletzen, indem sie einem Quotensystem folgend ihre polizeilichen Maßnahmen vor allem gegen Minderheiten und Menschen nichtweißer Hautfarbe richten sollten (…)“

https://www.jungewelt.de/artikel/319317.doppelmoral-per-gesetz.html

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WAHL SONNTAG ZAHN SCHMERZEN

Sehr interessantes, weil mit persönlichen Erfahrungen geschriebenes Portrait der AfD-Führerin Alice Weidel von Anne Dippel: „Hier tut sich der politische Abgrund vor uns in all seiner Banalität auf und weiß dabei sein Äußeres in telegener Ästhetik perfekt zu inszenieren.“ https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/der-eiskalte-engel ooo Vor einigen Tagen eine Demonstration gegen die AfD-Verbündete Pegida-Truppe. Mit massiver und organisatorischer Beteiligung von IG Metall- und der Jusos genannten SPD-Jugend, die dann mal wieder so besonders stolz, mit sozusagen erhobener Faust und einem Wir-kämpfen-für-das-Gute-Blick auftreten, dass man ihnen raten muss, sich doch auch mal mehr um ihre Eltern-Partei zu kümmern. Sie erinnern mich an die Kinder reicher Eltern, die ich in rebellischen Zusammenhängen mitbekam. Die führten sich gerne besonders radikal auf, duldeten nicht den geringsten Kompromiss und keine Schwäche, und wenn man zu ihnen mal sagte, dass sie als Reiche-Eltern-Kinder die Klappe vielleicht leichter aufreißen konnten als andere, mochten sie so einem seltsamen Gedanken nie folgen. ooo Den besten Wahlsonntag hatte ich vor vielen Jahren, als ich Zahnschmerzen hatte, dadurch eine Entschuldigung, nicht zur Wahl zu gehen, im Bett blieb und anfing in einem Buch des KZ-Überlebenden, Widerstandskämpfers und Autors Jean Améry zu lesen, nein, nicht in Diskurs über den Freitod, sondern in Schuld und Sühne (in dem ich jetzt wieder – bzw. wie eigentlich immer wieder – gelesen habe, wie auch Christian Schultz-Gersteins Améry-Interview, -Portrait und -Selbstportrait Der Doppelkopf). Améry ist wohl der stärkste Grund dafür, dass es mich extrem freut, mit meinen letzten Büchern bei Klett-Cotta gelandet zu sein (Améry und Anthony Burgess). ooo Mein Herz macht das Kreuz natürlich bei Help me make it through the Night, genauer gesagt bei Harry Dean Stanton: https://www.youtube.com/watch?v=LgKkRxQetYE



WAS MACHT EIGENTLICH JAMES LEE BURKE

in seiner Freizeit? Auf jeden Fall bestärkt uns das, unsere Mitarbeiterinnen auch weiterhin nur noch in „James Lee Burke for President“-T-Shirts durch unsere Büroetage laufen zu lassen.

https://www.youtube.com/watch?v=CyuCOBekdEk



DAS NOTWENDIGE ENDE EINER LANGJÄHRIGEN

Freundschaft“ nennt Jonas Engelmann seinen Artikel „Neue Selbstverständlichkeiten“ über neue Auswüchse an der kulturellen Anti-Israel-Front (was wir hier mit „We are never only in it for the Music“ ergänzen):

https://jungle.world/artikel/2017/32/neue-selbstverstaendlichkeiten



50 JAHRE 1967

Für das Augsburger Hohe Friedensfest kuratiere ich die Veranstaltung am 24.7. mit dem Titel „50 Jahre 1967: Was ist von der Revolte geblieben?“ Die Programmpunkte sind eine Diskussionsrunde mit taz-Redakteurin Tania Martini, Historiker Volker Weiß („Die autoritäre Revolte“) und Lyriker Thorwald Proll, der, wie allgemein bekannt, 1968 einer der „Kaufhausbrandstifter“ war; zusätzlich liest Proll aus seinen Gedichten und ich die „Collage 67 plus“.

Vor wenigen Tagen hat sich der Oberbürgermeister (CSU) „persönlich und als Oberbürgermeister“ und „klar“ von dieser Veranstaltung distanziert. Leider bin ich schon zu lange in diesem Gewerbe tätig, um das als Erfolg werten zu können.

http://www.stadtzeitung.de/augsburg-city/politik/zensur-bei-kuenftigen-friedensfesten-in-augsburg-d29758.html

 



WATERSFRONT

>Israel-Boykott : Die Obsession, Konzerte in Israel zu verhindern / Am Mittwoch spielt Radiohead in Tel Aviv und wird deshalb heftig angefeindet – unter anderem von Roger Waters. Es scheint ein neues Gesellschaftsspiel zu geben: „Spielt nicht beim Juden“. Eine Glosse von Bernd Matthies<

http://www.tagesspiegel.de/politik/israel-boykott-die-obsession-konzerte-in-israel-zu-verhindern/20072390.html



IM NAMEN

des geschätzten Ventil Verlags bitten wir unsere Abonnentinnen um Unterstützung bei diesem Crowdfunding, oder sagen wir so, besser einkaufen können Sie, nicht nur Bücher übrigens, doch nicht.

https://www.startnext.com/ventil-verlag



HAMBURG

Dem Statement des Freunds und Musikers Günter Märtens möchte ich mich anschließen: „An die blöden Wichser, die gerade das Schulterblatt und unser Revier in Schutt und Asche legen, altansässige Läden in feiger Art und Weise plündern und unsere Nachbarn bedrohen. WIR KRIEGEN EUCH ALLE! Eure Gesichter sind auf vielen Filmen und Fotos wunderbar zu erkennen! Haut ab in eure Scheißstädte, Dörfer oder Länder, euch wollen wir hier genauso wenig wie eine Polizeiübermacht, die wahllos Leute zusammen knüppelt. VERPISST EUCH!“ Und ich möchte hinzufügen, dass diese Leute uns mehr geschadet haben, als sie kapieren. Fuck ´em, machismo bullshit. Und ICH würde auf jeden, der von einem Hausdach einen Ziegelstein auf mich wirft, schießen. Die Typen haben Glück gehabt, würde ich mal behaupten.



SPITZENSATZ (30)

Die Gleichheit vor dem Gesetz ist ohne Gleichheit des Eigentums einen Scheißdreck wert!

Helmut Höge, junge Welt, 4. Juli 2017



DIE BDS-ANTISEMITEN

>Berlin – Bei einer Veranstaltung in der Humboldt-Universität [am 21.6.] pöbelten antizionistische Israel-Kritiker der Boykott-Bewegung BDS gegen eine Knesset-Abgeordnete und eine Überlebende des Holocaust … DIG-Mann Spaney sagte, die Forderungen erinnerten an „Kauft nicht bei Juden“ der Nazis.“< (Die Antisemiten von Boykott-Desinvestitionen-Sanktionen sind im englischsprachigen Raum besonders aktiv, vorneweg Pink Floyds Roger Waters).

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/eklat-an-humboldt-uni-knesset-abgeordnete-bei-podiumsgespraech-niedergebruellt-27845640

Wir schließen uns diesem Facebook-Kommentator an: „Diesen BDS-Antisemiten geht es ums Niederbrüllen von Juden, die Araber sind ihnen scheißegal.“