SPITZENSATZ (43)
Von Franz Dobler | 13. Juli 2019 | Kategorie: Unterhaltung | Kommentare deaktiviert für SPITZENSATZ (43)„FISCHER GURKEN DA STECKT HEIMAT DRIN“
„FISCHER GURKEN DA STECKT HEIMAT DRIN“
Eine neue Ausstellung im Jüdischen Museum Augsburg Schwaben:
https://www.jkmas.de/2019/06/das-neue-programmheft-ist-da/
Franz Dobler, Friedrich Ani und Katja Kullmann, Autoren-Fans der ersten Stunde, feiern ihn mit seinen besten Texten. Dazu sehen wir Sequenzen aus dem berührenden Fauser-Filmporträt von Christoph Rüter.“
»Ich setzte mich wieder an die Schreibmaschine. Einem Mann die Liebe wegzunehmen war so gut wie Mord, aber mit einer Schreibmaschine konnte er ihn überleben.«
https://www.literaturhaus-muenchen.de/veranstaltung/zum-75-geburtstag-von-joerg-fauser/
8.Juli / 20h: Staatstheater Augsburg / Ofenhaus im Gaswerk
DICHTUNG UND FORTSCHRITT
Die Lesebühne von und mit Franz Dobler
Gäste #5: Susann Klossek (Zürich), M. Kruppe (Pößneck)
Die bewährte Politshow-Lesebühne von Autor Franz Dobler. Mit radikal gegenwärtigen Autor*innen: bunt, politisch, laut. Und nachdenklich sowieso.
Was die Gäste im Juli verbindet, ist ihre Sozialisation in der DDR und ihre so humorvolle wie direkte Lyrik und Prosa. Beide gehören nicht zu dieser letztlich doch viel zu oft weichgespülten Seminar-Fraktion der deutschen Literatur, sondern sind deutlich von „Sex & Drugs & Rock’n’Roll“ inspiriert.
Die Autorin-Journalistin-Malerin Susann Klossek hat seit 2003 ein Dutzend Bücher veröffentlicht. Soeben erschienen ist ihre fulminante Indien-Story „Varanasi – Endstation Ganges“ (Freiraum-Verlag) und „Zurück aufs Eis – Wie man keinen Roman schreibt“ (eine Kollaboration mit dem Autor Harmuth Malorny im Gonzo-Verlag).
M.Kruppe veröffentlichte u.a. „Lange Nächte in Tiflis“ und zuletzt den Gedichtband „Und in mir Weizenfelder“ (Edition Outbird). Er ist einer der Punkrocker und Aktivisten, die nicht nur im AfD-verseuchten Thüringen dringend gebraucht werden.
Besuchen Sie: www.susann-klossek.ch
https://augsburg.solidarity-city.eu/startseite/meins-die-eigentumskonferenz/
Eine Begriffsforschung von Markus Liske in der Jungle World vom 20.6. mit dem Themenschwerpunkt „Reporter mit Grenzen – Der Rechtspopulismus bedroht die Pressefreiheit in Europa“:
„Zwar lässt sich die Verwendung des Begriffs auch bei Linken zahlreich nachweisen, aber als Topos ist »Lügenpresse« genuin rechts. Fälschlicherweise wird der Begriff gern dem Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels zugeschrieben. Tatsächlich ist das Wort bereits im 19. Jahrhundert aufgekommen, schon damals gerne garniert mit dem Adjektiv »jüdisch«.“ Der ganze Artikel hier:
https://jungle.world/artikel/2019/25/unwissenheit-ist-staerke
Die aktuelle Ausgabe:
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https://www.change.org/p/europ%C3%A4ischer-gerichtshof-f%C3%BCr-menschenrechte-freiheit-f%C3%BCr-carolarackete-seawatch-freecarolarackete
Am 29.06.2019 konnten die Flüchtenden des Rettungsschiffes „Sea Watch 3“ endlich im Hafen von Lampedusa von Bord gehen. Über zwei Wochen mussten sie auf dem Schiff ausharren, da italienische Behörden verboten hatten, die Mittelmeer-Insel anzulaufen. Kapitänin Carola Rackete widersetzte sich diesem Verbot und legte im Hafen an. Ein kleines Boot der Polizei versuchte, dies zu verhindern. Kurz darauf wird sie festgenommen, da ihr Widerstand gegen ein Kriegsschiff vorgeworfen wird und dies gegen die Schifffahrtsverordnung verstößt. Ihr könnten jetzt bis zu zehn Jahren Haft drohen. Eine Frau, die 40 Menschenleben gerettet hat, wird wie eine Kriminelle behandelt!
hat es schon seit Tagen nicht gegeben: „Angesichts des mutmaßlich rechtsextremistischen Mordfalls Lübcke wirbt die Union verstärkt für die angepeilte Erweiterung der Befugnisse des Verfassungsschutzes. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verlangt für den Inlandsgeheimdienst mehr Personal, bessere Technik und mehr Befugnisse. „Der Verfassungsschutz muss ausgebaut werden. Es geht darum, in den extremistischen und terroristischen Bereichen nicht nur einzelne Personen im Blick zu haben, sondern die Verbindungen zu Netzwerken offen zu legen. Das gelte gerade für den Rechtsextremismus“, sagte er der „Passauer Neuen Presse““.
Da fällt mir auch einer ein: Der Inlandsgeheimdienst hat sich besonders in den letzten 20 Jahren durch seine vielfältigen Aufklärungsarbeiten im Bereich Neo-Nazis ausgezeichnet.
https://www.pnp.de/nachrichten/politik/3369859_Seehofer-wirbt-fuer-mehr-Verfassungsschutz-Befugnisse.html
Pressemitteilung des Augsburger Flüchtlingsrats vom 28.06.2019
(K)ein Ankerzentrum in Schwaben? – Protestperformance und neueste politische Entwicklungen
Rückschritt zur Verbesserung Seit langem ist klar, dass das Ankerzentrum in Donauwörth zum Jahreswechsel geschlossen wird. Das viele Spekulieren über einen vermeintlich neuen Standort des Ankerzentrums, das keiner haben möchte, hat seit vergangenem Mittwoch (26.06.2019) ein überraschendes Ende gefunden. Seither steht fest: Das von Horst Seehofer vorgesehene zentrale Lager für Schwaben wird es in seiner ursprünglich angedachten Form nicht mehr geben.
Stattdessen wird in Augsburg ein Behördenzentrum eingerichtet, worin alle relevanten Ämter und Institutionen untergebracht werden sollen. Für die Unterbringung der Geflüchteten plant die Regierung von Schwaben deutlich kleinere Einheiten, die für Augsburg, Neu-Ulm, Mering und Kempten vorgesehen sind. Damit kehrt man zumindest zu einer Art von dezentraler Unterbringung zurück, die bisher in Augsburg gute Tradition hatte. Der Augsburger Flüchtlingsrat begrüßt grundsätzlich diesen Rückschritt weg von der Massenunterbringung, obgleich in keiner Weise davon auszugehen ist, dass das Zurückrudern zur Form der dezentralen Verteilung etwas mit einer Einsicht für eine misslungene und menschenverachtende Abschreckungspolitik zu tun hat. Vielmehr ist davon auszugehen, dass der neue Kurs der beharrlichen Ablehnung der Kommunen, sich als Standort für ein Ankerlager zur Verfügung zu stellen, zu verdanken ist.
System Anker-Zentrum Das von Horst Seehofer entworfene System der Ankerzentren hat nirgends gute Dienste geleistet. Es nützt den Kommunen nicht, die mit Massenlagern und daraus resultierenden Sicherheitsfragen umgehen müssen, und es schadet den Menschen, die teils über Jahre der persönlichen Autonomie und Privatsphäre beraubt werden. Ankerzentren verhindern die Integration und Teilhabe von Geflohenen, und befeuern Ressentiments und Vorurteile innerhalb der Gesellschaft. Diese Aspekte des Systems sind weiterhin in Gesetze gegossen und werden durch neue Gesetze noch verschärft. Trotz der Unterbringung in kleineren Einheiten, ist bzgl. der Abschottung keinerlei Verbesserung zu erwarten.
Erst kürzlich hat der Bundestag das „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“ verabschiedet, das Pro Asyl und andere Organisationen treffender als Hau-Ab-Gesetz bezeichnen. Darin sind u.a. menschenunwürdige Regelungen zur Abschiebehaft, die Kürzung von Sozialleistungen auf Null und eine „Duldung Light“ vorgesehen. Wir betrachten die neuesten Entwicklungen mit großer Sorge, und befürchten, dass die Mechanismen der Ausgrenzung von Geflüchteten, insbesondere von Menschen aus so genannten „sicheren Herkunftsländern“ oder von der Dublin Regelung Betroffene, in Zukunft mit einer noch härteren Linie, greifen werden.
Wir fordern nach wie vor: Kein Lager! Nirgends! Es ist eine gute Nachricht, dass es in Augsburg kein Massenlager geben wird. Dennoch existieren die Ankerzentren andernorts weiter. Manching! Bamberg! Regensburg! Deggendorf! Jedes dieser Ankerzentren ist eines zu viel. Wir fordern eine menschenwürdige Teilhabe ermöglichende Unterbringung von Geflüchteten ohne Stacheldraht und Ausgrenzung. Aus diesem Grund werden wir am heutigen Freitag, den 28.06.2019 eine Protestperformance durchführen. Damit protestieren wir nicht nur gegen Massenlager, sondern gegen alle Formen der Ausgrenzung und Entrechtung der Geflüchteten.
FluechtlingsratAugsburg mailing list
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