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EIN SCHLAG INS GESICHT (11)

„… von wegen „Gesetze des Genres“, allmählich sollte diese Hohlformel mal aus den Köpfen verschwinden, und ein Top-Autor wie Franz Dobler ist unter anderem deshalb so wichtig, weil er mit seinen wunderbaren Büchern genau an der Tilgung dieses Unfugs beteiligt ist und zeigt, wie man „Genre“ unbeschadet und kreativ aus angeblichen normativen Korsetts befreien kann, ohne es auf dem Altar kleinbürgerlicher Vorstellungen von Literatur zu opfern.“  Thomas Wörtche, Culturmag.de

„Dobler gelingt es, die alten Noir-Gefühle Einsamkeit, Zartheit, Rauheit, Trauer und Glamour ganz akut zu machen, indem er alle Formen der Detektivgeschichte in neuem düsteren Glanz kombiniert und abmischt.“ Tobias Gohlis, Die Zeit



WELT DER KLÄNGE

18.11.2016 00:05 Uhr Ursendung: Mein Herz ist leer. Von Werner Fritsch

Taneda Santōka schrieb über die kurze japanische Versform.  (picture alliance / Rainer Jensen)

Ein guter Haikumacher ist ein „Dichter des Gehörs“, er lebt „in der Welt der Klänge“. Das schrieb der Wanderdichter Taneda Santōka (1882-1940) über sein Metier, die kurze japanische Versform. Seine modernen Haiku erzählen vom Brüllen der Brandung, vom harschen Klang des Brettspiels, vom Stimmengewirr in der Gaststube, der Stille der Berge. Der Autor und Hörspielmacher Werner Fritsch dichtete Santōkas Haiku nach und ordnete sie zu einem Zyklus. Gemeinsam mit der Komponistin Miki Yui verzahnt er den Klang der Rezitation mit den inneren Hörbildern der Verse.
Regie: Werner Fritsch. Produktion: Deutschlandradio Kultur/RB 2016. Länge: 51’47



HOTEL JASMIN

ist der Titel des großartigen neuen Romans meiner Verlagskollegin Jasmin Ramadan, die seit „Soul Kitchen“ ein gutes Buch nach dem andern geschrieben hat. An der Fassade von „Hotel Jasmin“ hat sie etwas seltenes gemacht: auf der Rückseite neben einer Inhaltsangabe ein Statement: „Mit meinem Nachnamen gelte ich nie als so richtig deutsche Schriftstellerin, obwohl ich kein arabisch spreche und keine Ahnung vom Islam habe.“ Für diesen ZDF-Beitrag hat sie ein Interview gegeben und ihr Familienalbum geöffnet:

https://www.zdf.de/verbraucher/volle-kanne/alltagsrassismus-jasmin-ramadan-100.html



DIAMOND MOTEL (8)

Das Arte-Magazin „Kurzschluss“ mit einem 7-Min-Beitrag über unser Theaterprojekt: 16.11. 0h20 (d.h. 17.11. morgens). Oder sofort hier:

http://cinema.arte.tv/de/artikel/ein-anderer-blick-grenzbereiche-des-kurzfilms

>„Diamond Motel“ ist Kino, Konzert und Autorenlesung zugleich. Dabei behält das Kreativtrio Quincy-Barnes-Dobler die cineastischen Aspekte immer fest im Blick. / Die Faszination einer neonblinkenden Herberge am Rande der metaphorischen Straße ist das zentrale Thema der multimedialen Bühnenshow. Die Atmosphäre wird maßgeblich geprägt durch die Bildprojektionen von Pencil Quincy, der vor scheinbar endlosen Horizonten Bilder vorüberziehen lässt, die an alte Filmklassiker erinnern und bevölkert sind von Archetypen der Popkultur. 

Pencil Quincy arbeitet als unabhängiger Filmemacher und beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit live animierten analogen Projektionen. Dazu benutzt er ein selbst entwickeltes VJ-Tool, eine Art Miniatur-Trickfilmstudio namens „the magic-machine“. Es besteht aus Plattenspieler, Videokamera, Beleuchtung, Spiegel und weiteren Gadgets. Kurzschluss hat die drei Künstler Quincy, Barnes und Dobler in Leipzig getroffen, Interviews mit ihnen geführt und war bei der „Diamond Motel“-live-Performance im Schauspiel Leipzig dabei.< (Autoren: Erik Lange, Iris Lange. Produktion: Kontrastfilm)



ICH KANN NICHT GET ENOUGH

von dieser Band und ihrem ersten Album: OUM SHATT ++ DO.17.11.2016 ++ 20:00 Uhr Unter Deck – Oberer Anger 26 – 80331 München

„Oum Shatt, das 2013 gegründete lose Kollektiv um Jonas Poppe, veröffentlicht mehr als ein Jahr nach ihrer Single ‚Power to the Women of the Morning Shift‘, die ihnen bereits internationale Aufmerksamkeit und Festival-Auftritte (Electric Picnic, Transmusicales, Fusion, Electron etc.) beschert hatte, ihr erstes, gleichnamiges Album. Mitgewirkt haben, unter einigen anderen, Kreuzberger Tausendsassa Chris Imler (u.a. Golden Showers, Die Türen, Jens Friebe) sowie Hannes
Lehmann (früher Mina, Contriva) und Jörg Wolschina. Das Album wurde aufgenommen von Norman Nitzsche (im Butterama Recording Center) und zum Teil gemischt von Tad Klimp (Fenster).
Wie die Single enthebt sich auch das Album gängigen Kategorien und findet ihre eigene Form aus entschlacktem Rock’n’Roll, arabischen Harmonien und hypnotischer Rhythmik von unterschiedlichsten, zum Teil selbstgebastelten perkussiven Elementen. Oum Shatts Debüt ist ein analoges, geometrisches Tanz-Konstrukt; im Arrangement modern und
transparent, aber eine Vergangenheit heraufbeschwörend, die es so nie gegeben hat. Es finden sich Referenzen an türkische psychedelische Musik der 70er (‚Gold to Straw‘, ‚Ya Ya Ya‘) amerikanischen Surf (‚Bangladesh‘), aber auch Anleihen an New Wave (‚Trains, Trains‘), frühe elektronische Musik oder Film-Soundtracks.“ (Club2-Info)



EIN SCHLAG INS GESICHT (10)

„Eine Sternstunde der deutschen Romanliteratur.“ Alois Kramer, Ammersee Kurier

„… eine einzigartige Stimme in der deutschen Kriminalliteratur.“ Tobias Gohlis, Radio Bremen

„Der eigentlich für stilistische Unterkühlung bekannte Autor schreibt ja seit jeher Love-Storys, nur verpackt er sie so gekonnt, dass sie nicht gleich als solche zu erkennen sind. Rau, schroff und jetzt nicht immer fein, aber dafür mit viel Temperament und Charakter.“ Martin G. Wanko, Vorarlberger Nachrichten

„Mit anderen Worten: Prima Lektüre auch für Menschen, die schon etwas krimimüde geworden sind.“ Thomas Klingenmaier, Stuttgarter Zeitung



SATELLITEN

Neues Buch von Lydia Daher bei Maro, die Show in München:



BEAUTIFUL LOSERS

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Zuletzt begegnete mir Leonard Cohen am Pool auf dem Dach eines Hotels in Bangkok. Nicht er, aber seine Stimme. Als von der Moschee gegenüber der Gesang des Muezzins ertönte, war ich mir absolut sicher. Und ich fand das eine schöne Idee.



UND DIESE HILFE GIBT ES

zu diesem Tag, dem 100. Geburtstag von Peter Weiss, mit einem Vortrag von Christian Geissler von 1990: https://www.jungewelt.de/2016/11-08/002.php

Mit dieser Ergänzung: die ästethik des widerstands. audiobook. r: karl bruckmaier.



ICH WUSSTE NICHT

dass heute der Internationale Tag der Putzfrau ist. Und muss natürlich sofort bekennen, dass es unfassbar viel gibt, wovon ich keine Ahnung habe. Allerdings hat mir vor zwei Tagen eine Freundin das passende Buch geschenkt, ohne diesen Ehrentag im Auge zu haben, vermute ich: „Mein Vater ist Putzfrau“ von Saphia Azzeddine. Ort: Paris. Ich lese hiermit für meine Abonnentinnen den Anfang: „Mein Vater ist Putzfrau. Nach der Schule greife ich ihm oft unter die Arme. Damit wir früher nach Hause kommen.“

Ich erinnere mich sofort an einige Jobs, die ich gemacht habe, die so ähnlich wie Putzfrau waren. Und ich weiß genau – während ich (sozusagen angeleitet von CSU-Generalsekretär Scheuer, der SPD-Grüne-Die Linke tatsächlich als „Linksfront“ bezeichnet) an eine von der CSU dominierte Rechtsfront mit so Gestalten wie Scheuer-Oettinger-Ullrich-Söder etc. denke, die sich mit Aussagen genau dafür immer wieder bewerben – , dass ich lieber Putzfrau im dreckigsten Asylantenheim im tiefsten Neonazideutschland wäre, als irgendein CSU-Hoffnungsträger, der nicht mehr gelernt hat, als seine Aktentasche sauber zu halten.