Bildung

AUF DEN ECHT IRRE (ODER DAS IRRE?)

gut phantastischen, eigentlich schon so gut wie outer-space-wissenschaftlich die digitale Welt erforschenden und kommentierenden Blog von Peter Glaser hier mal wieder eine Verlockung: „Wie wird man 100 Jahre alt? Man lässt die Lebensmittel weg und isst nur die Konservierungsstoffe.“ (Erschießen Sie nicht den Kabarettisten, bei dem Sie´s dann hören!)

http://www.nzz.ch/meinung/blogs/glaserei/



ZU MEINER ERNÄHRUNG

gehört seit dreißig Jahren das Magazin „für Politik & Kultur“ Konkret, natürlich auch, weil es gut geschrieben ist. Herausgeber Hermann L. Gremliza schreibt z.B. im neuen Heft: „Nach den Maßstäben, die deutsche Politiker und Journalisten an Menschen vom Balkan oder aus Afrika anlegen, waren neun von zehn der Opfer an der Mauer >Wirtschaftsflüchtlinge<. Freilich, sie waren Volksgenossen, Deutsche, richtige Menschen, lebenswertes Leben.“

Florian Sendtner ist seit einiger Zeit so eine Art Bayern-Korrespondent und kommentiert aktuell einmal mehr die Chefetage: „Nein, alles easy in Bayern. Seehofer belobigt seinen Integrationsbeauftragten, den Abgeordneten Martin Neumeyer, im Zivilberuf Spargelkönig von Abensberg, der immer sehr geschmerzt dreinschaut, wenn der Führer wieder ein paar Tausend betrunkene Rassisten im Bierzelt anfeuert.“

Man liest Konkret eher nicht, weil es so unterhaltsam wäre, aber die neue Kurzkolumne „Angewandte Filmkritik“ (aktuell Folge 3) von Jürgen Kiontke ist saukomisch (und so kurz, dass hier nichts zitiert werden kann), und ebenso immer ein Brüller die in die Pressebeobachtungskolumne „gremlizas express“ eingebaute, inzwischen bei Folge 37 angelangte Serie „Deutsch für Karasek“ (der vom literarischen Quartett nämlich), die sich an Karasek-Schreibe aufhängt (bzw. umgekehrt).



DER LIEBE FRANZ JOSEF

schien uns noch nie ein uriger, origineller Politiker zu sein. Petra Morsbach hat es jetzt, anhand der Bücher des ehemaligen Ministerialrats Wilhelm Schlötterer, in der taz auf den Punkt gebracht:

„Das Grundgesetz schreibt eine ordnungsgemäße Durchführung der Bundesgesetze vor, doch die bayerische Regierung setzt sich darüber hinweg: unter steter Anrufung des CSU-Idols Franz Josef Strauß. Was ist das nun für ein Idol? Schlötterers exakt dokumentierte Untersuchung schildert einen korrupten Potentaten, der gegen gewaltige Bestechungssummen Milliardäre und Mil­lionäre vor Steuer und Strafverfolgung schützte, ungezählte Millionen Mark Schmier- und Schwarzgelder, Parteispenden und illegale Provisionen beiseiteschaffte und auf Schweizer Konten verteilte, der sich von Geschäftsfreunden Prostituierte und Kellnerinnen zuführen ließ (er selbst zahlte nicht gern), der Urlaube, Privatflüge und Juwelen für seine Frau als Geschenke von Unternehmern forderte. Er belog Volk, Landtag und Bundestag.“

Dass von seinen Kumpels, Fans, Spendern und ehrerbietigen Parteinachläufern niemand gegen diese Bücher klagt, hätte ihn wohl nicht gefreut. Undankbare, feige Saubande! Auf Petra Morsbachs Frage, warum die Presse so schweigsam zu diesen Enthüllungsbüchern ist, haben wir vielleicht die Antwort: Es ist halt immer so viel los! Auch und überhaupt im Sommerloch!

Hier der ganze Artikel zum Bavarian Berlusconism: http://www.taz.de/!5221877/



DIE AKTUELLE DEUTSCHLANDKARTE

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/gewalt-gegen-fluechtlinge-in-diesen-orten-gab-es-uebergriffe-a-1044777.html



DER BÖSE BLICK

„In Deutschland sind sich Regierung, Medien und die Mehrheit der Bevölkerung einig, daß die ‚Pleitegriechen‘ das größte Problem in der EU sind. (…) Zu einem ganz anderen Fazit kommt das ‚UBS Wealth Management Research‘: Nicht Griechenland, sondern Deutschland müßte die Eurozone verlassen, wenn die wirtschaftliche Vernunft das Kriterium wäre, meint das Fachblatt aus der Finanzwelt. Es reiht sich damit in den wachsenden Chor der Kritiker ein, die im Niedriglohnland Deutschland den Hauptgrund für die Schwierigkeiten sehen, in denen die Wirtschaft der anderen Länder der Eurozone steckt.“ Peter Nowak, Anfang des Artikels „Schlechtes Vorbild“.

Achtung, jetzt auch noch das Datum: Konkret 3/2012



ÜBER POST VON UNSEREN GRIECHISCHEN FREUNDEN FREUEN WIR UNS IMMER

10. Juli um 09:01 (Facebook)

Berliner Blockierer / Es spricht viel dafür: Deutschlands Regierung unternimmt zurzeit fast alles, um Griechenland aus dem Euro zu werfen. Denn wenn es stimmt, dass Merkel ohne den IWF kein Rettungspaket schnüren will, der aber auf einen Schuldenschnitt besteht, den Merkel wiederum kategorisch ablehnt, dann lässt sich daraus eigentlich nur ein Schluss ziehen: Selbst wenn die griechische Regierung auf den Knien nach Brüssel rutschen würde (was sie längst tut), wären Merkel und Schäuble nur widerwillig bereit, Griechenland in der Euro-Zone zu halten.
Die martialische Spar-Rhetorik der letzten Wochen wäre damit entlarvt: Als politisches Schmierentheater auf Kosten der griechischen Bevölkerung. Die wahren Blockierer, das lehren uns die letzten Tage, sitzen eben nicht in Athen sondern in Berlin.

Der Traum des deutschen Finanzministers von einem wohlhabenden „Kerneuropa“ und einer prekären Peripherie – er scheint zum Greifen nah. Dass Griechenlands Rentner oder Spaniens junge Arbeitslose sich dafür nichts kaufen können. Das gehört offenbar zum eiskalten Zynismus dieses Kalküls.“ Georg Restle

#‎monitor‬ ‪#‎ardmonitor‬ ‪#‎georgrestle‬ ‪#‎griechenland‬ ‪#‎wdr



SPITZENSATZ (17)

„Das sind die ‚harten Kriterien‘ des deutschen Manipulationsjournalismus: Schlips und Panzerwagen, sonst ist man kein seriöser Politiker“.

Wiglaf Droste, junge Welt, 10.7.2015



GUTES INTERNET!

Wir warten (11:19) auf den 1000. (tausendsten) Blogeintrag unserer geschätzten Kollegen: http://songdog.at/blog/

Und zitieren aus vollster Überzeugung ihren Eintrag Nr. 998 vom 29.6. unter dem Titel „Der Unterschied“: „Vor der Küste zu Gaza hindert die israelische Marine ein sogenanntes „Solidaritätsschiff“ daran, in Gaza anzulegen. In der Fachsprache nennt man diesen Vorgang „Aufbringen“. Vermutlich wissen das auch die österreichischen Schurnis. Aber sie titeln und schreiben: „Israel entert Gaza-Solidaritätsschiff.“ „Entern” tun Piraten. Piraten tun Ungesetzliches. Israel, soviel mir bekannt ist, nicht.  Aber das ist den Ösi-Schurnis – im besten Fall –, jetzt einfach mal wurscht… Der Unterschied zwischen Aufbringen und Entern heißt Israel!“

Und hier noch was aus der angenehmen Zone des mitteleuropäischen Lebens, Bayern hat – wie dieses Internet – auch seine guten Seiten! Nichts zu danken.

 2.7. München/“Kiste“, Münchner Freiheit, Unser täglich Cover gib uns heute mit DJs Ernesto (Gutfeeling) & Don Marco (Heyn-Hardcore)



SPITZENSATZ (16)

„Das Aquarell >Neuschwanstein< aber wechselt für immerhin 100000 Euro den Eigentümer. Eine beträchtliche Summe für das vermeintliche Werk eines an der Aufnahmeprüfung gescheiterten Kunststudenten.“ (SZ, 22.6.2015)

vgl Bildergebnis für songs from germany bzw Bildergebnis für neuschwanstein lied ua Bildergebnis für bayerische gaudi lieder



DAS WARTEN AUF

das neue Album von Lydia Daher Algier (am 4. September bei Trikont) kann man auch sinnvoll verbringen:
Institut für moderne Kunst Nürnberg / im studio des zumikon / Großweidenmühlstraße 21, Nürnberg | Geöffnet: Mittwoch bis Freitag 14 bis 18 Uhr, Samstag 11 bis 15 Uhr / www.moderne-kunst.org / Einladung zur Ausstellungseröffnung 18. Juni 2015, 20 Uhr
LYDIA DAHER Picture These Words
COLLAGEN & KOLLABORATIONEN MIT GERALD VON FORIS UND WARREN CRAGHEAD III
Ausstellungsdauer: 19. Juni bis 1. August 2015
Performance mit SCHNITT Kollektiv 20. Juni 21 Uhr, DESI, Brückenstraße 23
Und auch nun, gegenüber dem Ganzen – dies —  Lydia  Daherzuletzt Lydia Daher & Tatafull: Algier, CDbald