Unterhaltung

ALLES IN BUTTER

In meiner Nähe hängt traditionell der Jahresabreißkalender der Stadtsparkasse Dachau. Auf der Rückseite der abgerissenen Blätter sind nicht selten nützliche Informationen oder interessante Meldungen zu lesen. Unter dem Hinweis, dass am 9. Januar die Sonne um 1635 unterging, gab es eine neue Folge in der Rubrik „Wörter unter der Lupe“:

„<Alles in Butter> ist eine Redewendung aus dem Mittelalter. Über die Alpen wurden von Italien nach Deutschland teure Gläser transportiert … Ein Händler hatte da einen Einfall. Er legte die Gläser in Fässer und schüttete heiße Butter darüber“ und so „konnte man die Gläser sicher transportieren … Am Ziel war die erste Frage: Ist noch alles in Butter?“

Ich möchte diesen historischen Schwank ergänzen: Aufgrund der drei Bücher, die ich aus dem Englischen übersetzt habe, kann ich mitteilen, dass das Verb „buttern“, jedenfalls im Amerikanischen, sehr unterschiedliche Tätigkeiten meint. Da gilt es auf den Zusammenhang zu achten. Die Tätigkeit hat nicht zwingend mit dem Nahrungsmittel „Butter“ zu tun, auch wenn man nach Ansicht von Bertoluccis Film Der letzte Tango in Paris anderer Meinung sein könnte.



SPITZENSATZ (60)

„Der Deutsche Wetterdienst hat zwar keinen Sonnenschein angekündigt, die Polizei rechnet aber trotzdem nicht mit einem Abflauen des Besucherandrangs.“

(tagesschau.de, 2.1.2020)



VOLLE BREITSEITE

Eine volle und hochwertige Breitseite Jahresrückblick liefert das KulturMagazin Culturmag, und dabei taucht etwas mehr auf als in den Listen der Oberfeuilletonbeamten der großen Tageszeitungen, die (was die Genres betrifft, wo ich es so´n bisschen beurteilen kann) im Grunde meistens nur 2-3 Mainstream-Firmen im Blick haben bzw. kulturell systemrelevant finden:

„Pünktlich zu Silvester tischen wir Ihnen auch in diesem Jahr wieder unseren großen Jahresrückblick auf, den Alf Mayer zusammen mit Sonja Hartl und Thomas Wörtche kuratiert hat: 16 Kapitel mit 87Autorinnen und Autoren aus aller Welt, 22 Texte davon in Englisch, aus den USA, Australien, Südafrika, Großbritannien und Thailand – und dazu sechs große Einzelbeiträge sowie unsere CrimeMag Top Eight.“

http://culturmag.de/highlights/editorial-looking-back-at-2020-unser-mammut-jahresrueckblick/131481?fbclid=IwAR0hTkmJzM0dbbFW1Xa1AWubVPdq6JAtqdrqY4huN_Q2s76H5wDqPX01ZEU

Love Story December 31 1938 (wahrscheinlich nicht zb im hanser verlag erschienen, aber weiß der henker, der in seiner freizeit auch ein gentleman sein kann, wie man hier sieht, aber nur, wenn man ganz genau hinsieht)



SPITZENSATZ (59)

CORONA TÖTET AUCH MÖRDER.

(Oliver Meiler, SZ 19.12.2020)



SPITZENSATZ (58)

„Wer mich kennt, weiß ich liebe Ästhetik! In Musikvideos, auf der Bühne im Theater, auf Fotos, in Cafés, meiner eigenen Bude und an mir dran. Und ich liebe Mode. Stil, auch meiner nicht, trifft zwar nicht immer den Konsens aller, aber das ist ja auch einer der Aspekte, die Mode so spannend macht.“ (Facebook, „Bianca Hauda“, 29.11.2020)

(Wir müssen doch noch ein bisschen mehr zitieren: „SteckbriefModeratorin bei ArteProfessionelle SprecherinModeratorin & Reportagen bei WDRHat als Moderatorin bei 1LIVE gearbeitetHat als Moderatorin bei one ARD gearbeitetHat als Moderatorin bei Deutschlandfunk Nova gearbeitetHat als Moderatorin bei DASDING gearbeitet“).



SPITZENSATZ (57)

DIE EINEN FAHRN AUF DER AUTOBAHN ZUR HÖLLE

UND ICH GEH ZU FUSS.

olifr maurmann (die aeronauten/“schwarzer fluss“)



ENDLICH MAL WAS WITZIGES HIER ECHT JETZT KOLLEGIN ABER HALLO

Gepostet von einer Band, von der wir schon immer lieber viel mehr gehabt hätten, Family 5, mit dem Titel „Aus dem Leben eines Songs“:

Wir Bleiben-Alle Studio-Aufnahmen 1981-1991 Ein Richtiges Leben in Flaschen Wege Zum Ruhm



DER FOLGENDE (EVTL KRIMINELLE) BLÖDSINN

verbindet sich mit meinen aktuellen erschreckenden Gefühlen, dass mir nicht nur dieses und jenes total auf die Nerven geht, sondern auch das Ausmaß der bodenlosen Naivität von so vielen KünstlerInnen bzw. angeblichen oder HobbykünstlerInnen. Der folgende Kandidat schafft es tatsächlich, so ziemlich alle Totaldummheiten vorzuführen oder anzusprechen.
Ist das eine Titanic-Aktion oder soll man den Mann mal ein paar Tage einbuchten?!? Ich habe Verständnis für unterschiedlichste Aktivitäten, um an Geld zu kommen, aber das geht zu weit …
Fängt an mit seiner FB-Promotion:
„Bist du KÜNSTLER und wärst 2020 gerne auch endlich SO ERFOLGREICH, dass du dich auf die Sachen konzentrieren kannst, die dir wirklich Spaß machen?‍
Und das ohne täglich Stunden in Sozialen Medien wie Facebook, Instagram und co. für etwas mehr Reichweite zu kämpfen, oder deine Energie für sinnloses Netzwerken zu verschwenden?
Willst du dich in diesem Jahr nicht viel lieber darauf konzentrieren, wie du Menschen mit deiner Kunst berühren kannst?
Wenn das deine Wünsche sind, dann setz deine guten Vorsätze in die Tat um! Wir helfen dir dabei.
Wir suchen 7 engagierte Künstler, die endlich erfolgreich sein möchten!
Klicke einfach auf den Button oder Link unter diesem Bild und bewerbe dich für dein GRATIS-Mentoring. Ich freue mich schon darauf, dich und deine Kunst endlich kennenzulernen. Bis dahin, dein Max ☺
Bewirb dich JETZT auf dein kostenloses 60 Minuten-Mentoring!“
Dann der Sprung in seine Homepage:
„In nur 60 Minuten zeige ich dir die 6 elementarenSchritte für deinen Durchbruch als Künstler:
  • Mit dem Stil-Kompass zum Original werden
  • Nische: So findest du die Menschen, die deine Kunst wirklich interessiert!
  • Deine eigenen Bühnen: So erschaffst du Aufmerksamkeit
  • Verbindung: Die Währung der Kunstverkäufe!
  • ​​​Erfolgreich Verkaufen: Es kann so einfach sein​!
  • Regelmäßige Käufer​: Die Kirsche auf der Sahnetorte!“


1860 AUSNAHMEZUSTAND

Die neue Folge „Ausnahmezustand“ der Serie München-Mord steht schon jetzt in den Top-5 der extremskurrilen München/Bayern-Filme aller Zeiten (jedenfalls bei allen Fernsehern, die mehr als nur Dietäääl kennen) und ist schon jetzt eine Legende unter den 1860-Giesing-Fans, die sowieso alle rekrutiert wurden.

Warum ein Ausnahmefilm? Zuerst weil Ina Jung und Friedrich Ani das Drehbuch geschrieben haben. Dann auch, weil die Besetzung hinter den Hauptrollen wahnsinnig ist: mit den über sich hinausgewachsenen Jürgen Tonkel, Sigi Zimmerschied, Ernst Hannawald, Christof Wackernagel, die Regisseur Jan Fehse zum Glück nicht bändigen wollte. Außerdem an der Kamera ein Michael Wiesweg (der Jüngere!), der sich nach Im Angesicht des Verbrechens eigentlich nicht mehr steigern zu können glaubte … Ich gebe es zu, ich möchte fast wieder ein Sechzger werden!

https://www.zdf.de/serien/muenchen-mord/muenchen-mord—ausnahmezustand-100.html

Wer übrigens glaubt, Friedrich Ani hätte nur vom Giesinger Fußballwahnsinn eine Ahnung, kann sich am 19.11. ins Münchner Volkstheater bewegen. Da lesen er und ich aus unseren neuen Gedichtbänden. Und halten uns außerdem an die Anweisung unserer Trainer von Trikont-Booking, gelegentlich gescheit daherzureden und auch mal einen fast aussichtslosen Steilpass zu spielen (der womöglich als blöder Witz daherkommt). Im Angesicht der Krise geben wir mehr als alles. Wobei der Vorplatz der Giesinger Tonträgerfirma Trikont im Film fast schon die heimliche Hauptrolle spielt. Trikont-Gründer und 60er-Fan Achim Bergmann hätte sich gefreut; ein echter Löwe freut sich natürlich auch im Himmel oder wo sonst er grade rumfliegt.



SPITZENSATZ (55)

„Im Literaturbetrieb warnten viele früh davor, in der Corona-Krise könne zu viel Literatur mit ungeordnetem Gegenwartsbezug entstehen.“ (Marie Schmidt, SZ, 16.4.2020)