Unterhaltung

NONKONFORM

heisst der großartige Dokfilm über den einzigartigen Dietrich Kuhlbrodt (93), der als Staatsanwalt ein Nazijäger war, ehe er auch als Filmkritiker auffällig wurde und dann zB in Schlingensieff-Filmen wusste, wie man als Nazi durchdreht oder mit einer Kettensäge. – (Läuft in München natürlich im Werkstattkino: Vorläufig letzte Vorstellung am Dienstag, 18.2. um 20.00 h. Ergänzt um die Schlingensief-Filme mit Kuhlbrodt „Das deutsche Kettensägenmassaker“ und „Menu Total“, siehe Programm:)

Programm

NONKONFORM Deutschland 2024. Regie: ARNE KÖRNER. Soundtrack: Helge Schneider. HD Digital. 117 Min. Erstaufführung.
„Wer ist der Herr mit der polierten Glatze und dem markanten Bärtchen unter der Nase? Preußischer Zuchtmeister oder Hitlerparodist? Einer der maßgeblichen Staatsanwälte der jungen Bundesrepublik? Oder einer der schrägsten Nebendarsteller des deutschen Kinos? Die Antwortet lautet: ja! Dietrich Kuhlbrodt, 1932 geboren, ist Pensionär im idyllischen Treppenviertel von Blankenese. Er ist hellwach, streitbar, manchmal versonnen, durchweg witzig. Brigitte, mit der er 50 Jahre zusammen war, ist leider schon gegangen. Aber was heißt das schon! Ihr Zimmer ist, wie es war, ihr Geist schwebt noch herum. Auch Dietrichs liebstes Plüschtier Wauwi war nie weg, ist immer dabei.
Wie aber wurde der kleine Dietrich zum großen Kuhlbrodt, zum Oberstaatsanwalt, der Täter des „Dritten Reichs“ verfolgt, privat aber gern welche spielt? Kuhlbrodt nimmt uns mit auf eine atemberaubende Zeitreise in die dunkeldeutsche Nachkriegsgeschichte, in all den Mief und Muff, die Kleinkariertheit und Gehässigkeit. Kuhlbrodt schäkerte mit R.W. Fassbinder, schrieb ein Drehbuch für Werner Schroeter, drehte eine Episode für Michael Bryntrups Jesus-Epos, vor allem aber ließ er bei Christoph Schlingensief die Sau raus: Er spielte Nazis wie Joseph Goebbels oder verarbeitete Wende-Ossis zu Wurst. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt!
Ein paradoxes, schillerndes Leben in einem funkelnden Dokumentarfilm! Eine riesige Wundertüte voll seltener Filmausschnitte – und mit dem jazzig-flockigen Soundtrack von Helge Schneider.“
Vorläufig letzte Vorstellung am Dienstag, 18.2. um 20.00 h



SPITZENSATZ (101)

„ich bin nicht im einklang mit mir selbst und strebe das auch nicht an!“

(schreibt mein hochgeschätzter Kollege Jan Kuhlbrodt, f-book 14.1.)



SPITZENSATZ (100)

„Ein Buch oder auch ein Film sind behütete Orte.“ (Cornelia Funke, Autorin, SWR 10.12.) – (Zum Jubiläum dieser Rubrik muss es der größte Unsinn sein).



VERDREHT (18)

Manche Gags krepieren schneller als der Gedanke, ob man sie hübsch auswalzen sollte – „wie dich Musk in Trainingslaune bringt“ habe ich gelesen und paar Sekunden geglaubt.



MUNIC : LOST IN MUSIC

Nr.5 der großartigen Veranstaltung Lost in Music, ein Mashup aus Lesungen, Live-Musik und DJ. Am Mittwoch, 23.10. ab 20h im Live.Evil (Gasteig) mit:

Philip Bradatsch, Karl Bruckmaier, Maren Solty,

Jaqueline Flossmann, Axel Koch, Les Millionaires, King Brownie und

(der Mann, der´s macht) Don Marco Naegele

Ticket:

https://rausgegangen.de/events/lost-in-music-read-cover-mit-les-millionaires-philip-bradats-0/



SPITZENSATZ (99)

„Ich habe 4-5 Rezensenten die Mitarbeit aufgekündigt, nachdem ich erfahren hatte, dass sie ihre Texte den Autoren vorab zu lesen gegeben hatten.“ (Gustav Seibt, f-book, 30.9.)



DAS OPTIMAL SOMMERFEST

ist wie jedes Jahr das optimale Sommerfest von Münchens Optimal Plattenladen. Vom 25.-27. Juli „20% Rabatt auf alle Tonträger mit Plattenflohmarkt vor unserem Laden und Konzerte“ mit diesen toptimalen Bands:

Do 25.07.  SU YONO (20:00 Uhr)
Fr 26.07, WILDES (20:00 Uhr)

Sa 27.07, COSMICA BANDIDA (19:00 Uhr)

Kolosseumstr. 6 * Getränke+Verpflegung sowieso * optimal-records.de



SPITZENSATZ (98)

Wie kriegen wir es hin, dass in pseudo-linken Gruppen das Tragen eines Pali-Tuchs als kulturelle Aneignung geächtet wird und sie sich darüber zerstreiten?“ (bzw. Spitzenidee natürlich, von Thomas Mayer @f-book, 1.7.)



NILS KOPPRUCH (27)

In Erinnerung an den Maler „SAM.“, wie sich Singer-Songwriter Nils Koppruch (1965-2012) als Maler nannte, ist nächstes Jahr eine Ausstellung in Hamburg geplant (auch die Hamburger Sonderschule ist noch nicht vergessen, das ist mal sicher) – hier das Schreiben der beiden Kuratorinnen, die auf zahlreiche Unterstützung von SAM.-Sammlern hoffen:

„Nächstes Jahr gibt es wieder eine SAM. Ausstellung ��. Wenn ihr mitmacht. Hier der Aufruf mit Kontakt-Mails ganz unten:
Liebe Leute, wir schreiben euch, weil wir wissen, dass ihr SAM.-Bilder habt.
Wir planen eine Ausstellung, um viele Bilder noch einmal zusammenzubringen und den Geist und die Atmosphäre der damaligen Ausstellungen zu beschwören. Angefeuert durch die Ausstellung, die Ruth und Martin im Februar in Mönchengladbach auf die Beine gestellt haben, soll es in absehbarer Zeit (voraussichtlich Anfang nächsten Jahres) in Hamburg stattfinden!
Der Plan geht so:
– alle, die diese Mail erhalten haben, schicken sie weiter an Menschen mit Sam.-Bildern.
– alle, die ihre Bilder für ca. 2 Wochen verleihen wollen, schicken Handyfotos der Bilder für die Planung an uns.
– alles weitere ergibt sich danach.
Für alle, die sich von einem SAM. trennen möchten, gäbe es hier die Möglichkeit, das Bild im Rahmen der Ausstellung zum Verkauf anzubieten. Für alle, die mal einen Sam. tauschen möchten, soll es ebenfalls ein Forum dafür geben.
Da die Ausstellung ein Non-Profit-Event sein wird, ist es nicht möglich, die geliehenen Bilder zu versichern. Bei Teilnahme unterschreibt ihr eine entsprechende Vereinbarung. Und – wenn ihr mögt – erklärt ihr euch einverstanden, dass die Bilder für ein Buch fotografiert werden.
Auf geht’s! Wir zählen auf euch und freuen uns auf jede Menge Rückmeldungen!
Katrin > email hidden; JavaScript is required
Petra > email hidden; JavaScript is required


SIE KANN KÖNNEN ODER NICHT

„Literatur kann ein Bewusstsein schaffen für Dinge, die man im Alltag immer wieder schnell vergisst.“ (Juli Zeh, Zeit-online-Werbung)