Unterhaltung

SPITZENSATZ (76)

„Ich wüsste jemanden, der sich besser um den Breitbandausbau in Deutschland kümmern könnte als Andi Scheuer.“ (Thomas Mayer, Facebook 31.8.)



SPITZENSATZ (75)

„München darf langsam wieder raus, doch normal ist das Leben noch lange nicht.“

(Süddeutsche Zeitung, 20.8.)

(Kommentar unserer Praktikantin Jasmin Z.: Leute, die sowas schreiben, sollten mal drei Tage im Knast sitzen! (Sie hat jetzt Hausarrest und eine Woche Blockverbot)).



SPITZENSATZ (74)

Ist möglicherweise ein Bild von Text „Julier. @giuliere Deutsche bekommen keine Luft unter FFP2-Masken und haben Angst vor Impfungen, würden aber auf jeden Fall gegen die Taliban kämpfen, wenn es ihr Land wäre! 10:32 nachm.. Aug. 2021. Twitter for iPhone“



VERDREHT (14)

Sicher nicht nur ich stelle mir manchmal die Frage, ob ich damals um 1980 herum vielleicht ein Drehpunk war. Das Problem ist, dass ich mich nicht erinnern kann. Es gab damals die Kategorien Suffpunk, Politpunk oder Edelpunk (was natürlich ein Widerspruch in sich war, aber es gab diese Punks aus gutem Hause nun mal und sie waren, das muss man heute eingestehen, oft die wildesten, wahrscheinlich weil die Eltern alles blechen konnten). Könnte sein, dass Drehpunks die Eigenschaft hatten, alles ganz schnell verdrehen zu können, und die Frage war dann lange Zeit sicher auch (wie für alle anderen Punk-Abteilungen): Wie bleibt man ein Drehpunk?

Eine ähnliche Frage stellt sich auch die Berliner Buchhändlerin Martina Tittel in der aktuellen Buchmarkt-Ausgabe, wenn es um Strategien für Buchhandlungen in Zeiten der Pandemie geht: „Wie bleibe ich ein Drehpunkt?“ Ein alter Drehpunk am Drehpunkt wie ich weiß, dass das keine einfache Sache ist.



SPITZENSATZ (73)

„Fleischessen verteufeln, kein Autofahren, Klima, Klima, Klima.“

(Hubert Aiwanger, SZ 18.7.)



BILDUNG UND STRAFARBEIT

Es gibt Bücher, die man nicht im Visier und innerhalb von Minuten sind sie da wie ein Auftrag, den man nicht ablehnen es geht los. Auch dass es sich eine Art Strafarbeit ist nicht ausgeschlossen. Vielleicht die meisten Bücher, die man als Nachsitzen betrachten?

WARUM ICH MARCEL PROUST

NICHT GELESEN UND AUCH KEINE HOFFNUNG MEHR HABE

Eine Pandemienovelle mit einem verschollenen Kommentar von Marcel Duchamp und einem Untersuchungsbericht von Stephanie Weeber über proustsche Plagiatsvortäuschungen. 64 Seiten mit Lesebändchen gebunden und einer Handyfotografie der Übersetzerin.

Ich kündige nicht nur an, sondern mein Anwalt hat schon Titelschutz eingereicht. Auch das Cover steht bereit, weil das Wichtigste bekanntlich immer

Uhr Antik Alt - Kostenloses Foto auf Pixabay



ES GIBT BOTSCHAFTEN

von outer space, die wir nicht sofort richtig entschlüsseln können, selbst wenn wir selbst in dem Moment outer space sind. Während mir ein angeblicher Zahnarzt in den Mund schoss und ich mich fühlte wie Dustin Hoffman beim Zahnarzt in Marathon Man, sprach eine Stimme zu mir, und die Stimme sagte „let´s stay together“, und ich dachte „fuck off“, ehe ich erkannte, dass es Reverend Al Green war, der da zu mir sprach, und ich dachte, ein angeblicher Zahnarzt, in dessen Operationsmusikprogramm Reverend Al Green singt, wird mich schon nicht killen – wobei mir bewusst war, dass wir immer viel zu leichtgläubig sind,

Full of Fire - Wikipediawenn Reverend Green singt.



SPITZENSATZ (72)

„Dann fällt mir aber ein, dass gerade gestern erst unter einem Video über die Künstlerin Sophia Süßmilch, die sich gemeinsam mit ihrer Mutter in 125 Kilo Butter verkroch, wieder mal der Kommentarspaltenmob geiferte, und zwar ernsthaft mit der Anklage, hier würden Lebensmittel verschwendet und anderswo hätten die Leute gar nichts zu essen.“ (Jasper Nicolaisen, konkret 7/21)



SPITZENSATZ (71)

„Also, wenn das in den letzten 15 Monaten eine Diktatur gewesen sein soll, muss man fairerweise sagen, dass Deutschland in einer seiner historischen Kernkompetenzen doch sehr nachgelassen hat….“ (Hartmut El Kurdi, f-book 14.6.2021)



VERDREHT (13)

„Niemand wird als Obstler geboren“, will mir die Zeitung erzählen. Da kenne ich aber einige Nachdenkliche, auf deren Denkresultate man achten sollte, die was anderes erzählen. Auch ich selbst habe einige Erfahrungen auf dem Konto, die bestätigen, dass es Menschen gibt, die als Obstler geboren wurden. Wenn nicht sogar als Obstler wiedergeboren. Während Ingo Schulze der Meinung ist, niemand werde als Ostler geboren. Das macht nachdenklich. Sicher ist, dass niemand als Südler bezeichnet wird, ja, warum also Ostler? Ich glaube, man ist ein Ostler, wenn man mit einem Obstler gezeugt wurde. Ich bin ein Ostler und ich bin stolz darauf!