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WARUM ICH IMMER NOCH KEIN

Nazi geworden bin, erklärt sich vielleicht mit diesem Beitrag von René Martens für „Das Altpapier“, und auch, warum ich unter Informations-, Aktualitäts- und Kommunikationsdefizit leide (irreparable Langzeitfolgen):

<<Die Organisation Terre des Hommes, die Greenpeace-Tochter Green Planet Energy, der Verband Bioland – sie alle haben sich bisher zwar an Debatten aus ihren Fachbereichen beteiligt, waren aber keine Akteure in Mediendebatten. Das hat sich am Dienstag nun geändert. Die drei genannten sowie 44 weitere „Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Menschenrechte, Soziales, Gesundheit und Landwirtschaft“ haben den Internationalen Tag gegen Hate Speech zum Anlass genommen in einer konzertierten Aktion die Plattform X zu verlassen – und parallel eine Website aufgesetzt, die andere zum Ausstieg animieren will. Simon Hurtz schreibt für die SZ über die Kampagne:

„Musk hat vom ersten Tag an wenig Zweifel gelassen, was er mit Twitter vorhat. Warum hat es fast zwei Jahre gedauert, um sich von X zu trennen? ‚Den Entschluss, eine gewachsene Zahl von Follower*innen auf diesem Kanal nicht mehr anzusprechen, fällt keine Organisation leichtfertig‘, erklären die Organisatoren. Zudem habe man als breites Bündnis aussteigen wollen, um ein Signal für Respekt, Vielfalt und Demokratie zu setzen.'“

Im Gespräch für den „Zündfunk“ des BR, das vor der „Bye, Bye Elon“-Aktion gesendet wurde, geht der Publizist Michael Seemann auf die Entwicklung von X ein. Der BR fasste es am Montag folgendermaßen zusammen:

„‚Musk hat sehr viele Hebel in Bewegung gesetzt, um über X seiner Meinung und Weltsicht Ausdruck zu verleihen‘, sagt Seemann. Der Netz-Experte nennt das einen ‚Krieg gegen die kritische Öffentlichkeit‘. Und den führe Musk auch noch ‚unter dem Banner der Meinungsfreiheit, womit er nur die Meinung von Rechtsradikalen meint, die er zurückgeholt hat auf die Plattform. Twitter oder jetzt X ist – man kann es nicht anders sagen – zu einer Nazi-Propaganda-Waffe geworden.‘ Dass Musk nun explizit pornografische Inhalte pusht, sei ein weiterer Schritt, der die Plattform wegbewegt von Information und Austausch.“>> (19.6.)

https://www.mdr.de/altpapier/das-altpapier-3706.html



DER PEN-BERLIN MACHT

solche Sachen und deswegen bin ich stolz darauf, ein Gründungsmitglied dieser Autoren-Vereinigung zu sein, dessen Leitungsgremium großartige Arbeit leistet und am 18.6. dies meldet:

„…die Menschenrechtsarbeit ist eine wichtige – wenn nicht die wichtigste – Säule unseres Vereins. Dazu haben wir gleich zwei Neuigkeiten: Letzte Woche war es soweit: Wir konnten endlich unseren Fellow im Rahmen des Programms „Weltoffenes Berlin“ des Berliner Senats begrüßen. Es gab leider lange Verzögerungen aufgrund des Visums und wegen bestimmter Risiken bei der Ausreise über ein Drittland, die minimiert werden mussten. Wir sind sehr froh, dass er nun gut angekommen ist. Aufgrund seiner individuellen Verfolgungssituation möchte er vorerst anonym bleiben; wir alle wünschen ihm daher erstmal ein gutes Eingewöhnen in Berlin. In diesem Zusammenhang danken wir dem Berliner Kultursenator Joe Chialo und der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, sowie Paula Fürstenberg, Idil Baydar und allen, die sich auf Bitte unserer Board-Kollegin Sandra Hetzl bereit erklärt haben, unseren Fellow bei seinen ersten Schritten in Berlin zu unterstützen.
Bereits im Mai ist es uns gelungen, die iranische Dichterin Mahtab Yaghma nach Berlin zu holen. Weil sie an den Jin-Jiyan-Azadî-Protesten teilgenommen hat, drohte ihr Haft bis hin zur Todesstrafe. Dank der großartigen Unterstützung unseres Mitglieds Annika Reich (danke für alles, Annika!), des Übersetzers Ali Abdollahi sowie von Luise Amtsberg, der Beauftragten der Bundesregierung für Menschenrechte und ihres Teams, konnten wir Mahtabs sichere Ausreise organisieren. 
Bei der Finanzierung der Aktion arbeiten wir mit PEN America zusammen. Mahtab ist mit ihrem fünfjährigen Sohn hier, und dank unserer Kooperation mit der Vonovia SE, die sich einmal mehr als goldwert erwiesen hat, konnten wir für die beiden sehr schnell eine Wohnung finden. Mahtab Yaghma wird am 13. September im Rahmen des internationalen literaturfestivals berlin auftreten, dazu später mehr.
In großer Freude über diese tollen Nachrichten: Euer Board und Eure Geschäftsstelle 
PEN Berlin ​​– Wir stehen im Wort“


DIE ERMORDUNG EINES ITALIENISCHEN PIZZABÄCKERS

ist der Titel meiner neusten Veröffentlichung: ein Original Ebook (Klett-Cotta-Tropen Verlag). Drei Kriminalstorys und ein Nachwort (ca. 65 S., 3,99€).

Die Storys sind sehr verstreut von 2012-2018 erschienen, Ergänzungen zu meinen Kriminalromanen bei Tropen, also keine Wiederholungen (sondern z.B. ein Prequel).

Inhalt: Pech und Glück mit Nashville Pussy / Heimat ist da, wo man sich aufhängt / Die Ermordung eines italienischen Pizzabäckers / Nachwort & Nachweise

https://www.klett-cotta.de/produkt/franz-dobler-die-ermordung-eines-italienischen-pizzabaeckers-9783608123708-t-8870



JAMES LEE BURKE IST

der große und weiterhin unschlagbare grand ole man (87) der US-Literatur. Hier mit einem in jeder Hinsicht großartigen, weitreichenden neuen Interview auf crimereads.com („Burke uses the genre of crime like Miles Davis used the trumpet. It is an instrument for artistic exploration, not a limitation.“)

James Lee Burke: Well, I’m worried for us, because we will not accept the origin of our problem. In the 1840s, there was a group of people who hated immigrants – the Know Nothings, the Nativists. That’s where we are today. That’s who we are dealing with. And their leader, Donald Trump, is a psychopath.

James Lee Burke on Hemingway, Orwell, and a New Chapter in the American Battle Against Fascism



IN DER ZONE EXTREMRECHTS

befinden sich auch noch die, die glauben, sie befänden sich woanders:

„Sicher ist jedenfalls: Leute, die das Denken noch nicht vollständig eingestellt haben, halten es vorerst für unwahrscheinlich, dass aus der als faschistisch einzustufenden Hamas in absehbarer Zeit ein queeres anarchistisches Kollektiv werden wird.“ (Thomas Blum im nd, 9.6.)

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1182809.pali-tuch-widerstandsfolklore.html

Passende Veranstaltung: München Kafe Marat 28.6. 18h30: Punks Against Antisemitism: „Reaktionen auf den Nahost-Konflikt in linken Subkulturen“ (Podiumsdiskussion+Konzert)



DIE WITCHES OF WESTEND

haben gestern bei einem Konzert gesungen „geht morgen wählen, um die Rechten zu quälen“ und diesen guten Rat habe ich heute befolgt.



WAS SEIN MUSS

EINE AXT MUSS

SCHARF GENUG SEIN

UM DIE SCHLECHTE LITERATUR

IN UNS ABZUHAUEN.



DEUTSCHE HAUPTSTADT HEUTE

„Für die einen ist die deutsche Hauptstadt ein aufregender, inspirierender Ort. Für die jüdische Gemeinschaft ist es damit seit dem 7. Oktober vorbei – frei kann sie hier nicht mehr leben“ (30.5.):

https://www.juedische-allgemeine.de/politik/eine-stadt-in-der-auch-juden-frei-leben-koennen-berlin-ist-gekippt/?



PUNK DAMALS&HEUTE

Über diverse Veröffentlichungen zu Punk in der DDR ein ausführlicher (und wie immer sehr guter) Artikel von Ulrich Gutmair – der übrigens am 4.6. im Kleinod (Berlin/Neukölln) auf Einladung von „Punks Against Antisemitism“ zusammen mit taz-Redakteurin Tania Martini das Buch über den Hamas-Terrorangriff „Nach dem 7. Oktober – Essays über das genozidale Massaker und seine Folgen“ (Edition Tiamat) vorstellt.

https://taz.de/Geschichte-von-Punk-in-der-DDR/!6009166&s=punk+ddr/

Darum gehts zu „damals“:

„Magnetizdat DDR“ und „Tanz den Kommunismus“, Verbrecher Verlag 2023/24. Zu „Magnetizdat“ wurde eine gleichnamige Dreifach-LP veröffentlicht.

„Betreten auf eigene Gefahr. Schleimkeim-Songcomics“, Ventil Verlag 2023.

Der Schlagzeuger von Zwitschermaschine: „Rom“, Rundling, 2021.

Rosa Extra: „Extrakte 1980–1984“, Edition Iron Curtain Radio / Major Label, Edition Tapetopia / aufnahme + wiedergabe 2023.



NEUES DEUTSCHLAND NEUE KOLUMNE

Nachdem der geschätzte Feuilleton-Redakteur Thomas Blum beim konkret-Magazin gegangen wurde, hat er jetzt beim neuen deutschland eine Kolumne mit dem berechtigten Titel „Die gute Kolumne“. Thema der neusten Folge Literaturpreise mit dem Titel „Geschraubt, gespreizt, geschwollen“. Also sozusagen neuer Treffpunkt Streitbar im Untergeschoss der Bar jeder Vernunft – belegt mit kleinem Zitat:

„Die meisten Deutschen interessieren sich allerdings nicht im geringsten für Literatur, sondern lesen, wenn sie überhaupt neben Klatschpresseschlagzeilen und »lustigen Sprüchen mit Bildern« noch irgendetwas lesen, die lieblos zusammengezimmerten Buchstabenkonvolute von Leuten wie Fitzek oder Zeh (bisher 31 Auszeichnungen, davon 24 Literaturpreise).“

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1182466.literaturpreise-geschraubt-gespreizt-geschwollen.html