Bildung

MÜHSAM

Aus gutem Grund geben wir jetzt das Wort Markus Liske: „Heute wäre Erich Mühsam 143 Jahre alt geworden. Kein anderer deutscher Dichter konnte Reime schütteln wie er. Kein anderer deutscher Dichter hat jemals so feuereifrig für die Revolution gekämpft. Und kaum einer seiner Zeitgenossen hat mit seinen politischen Prognosen so oft richtig gelegen. Leider auch mit dieser, in der er bereits am 2. Mai 1919 den Faschismus aufziehen sah: „Wenn aber das Kapital der Besitzenden ernstlich bedroht ist, werden die reaktionären Mächte das Äußerste wagen, um die Gewalt an sich zu reißen. Die Sozialdemokraten haben dann ihre Pflicht erfüllt und eine neue Ära Ludendorff mit monarchistisch-despotischer Tendenz blüht auf, die (…) ein Blutregiment über Deutschland aufrichten wird, das seinesgleichen noch nicht gesehn hat, und dessen Ende ich für meine Person bestimmt nicht erleben werde.“

Erich Mühsam wurde am 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg ermordet. Seine Werke aber leben weiter. Auch sein größtes: die Bayerische Räterepublik, der ich vor zwei Jahren eine im Verbrecher Verlag erschienene Würdigung schrieb. Als Hörbuch bei speak low gibt es die auch – gelesen vom wunderbaren Robert Stadlober und mir, vertont vom ebenso wunderbaren Der Singende Tresen, der sich für die Aufnahme extra um Geige (Madmoiselle Superluckycat) und Cello (Hui-Chun Lin) verstärkte. Ein kleiner Trost für die, die uns mit diesem Programm 2020 live sehen wollten, aber vom Virus ausgesperrt wurden. Mühsam lebe hoch! L’Chaim!“
Ist möglicherweise ein Bild von Buch und Text „N Markus Liske SECHS TAGE IM APRIL Erich Mühsams Räterepublik Mit Rebert Stadlober MARKUS LISKE SECHS TAGE IM APRIL ERICH MÜHSAMS RÄTEREPUBLIK“


DER KAMPF GEHT WEITER

um meinen Unterhaltungs- und Informationshunger zu stillen und die schwarzen Löcher in meinem Schädel zu stopfen:



22. MÄRZ 1933

RIAS Bayern – Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus mit dieser Geschichtslektion:

Ist möglicherweise ein Bild von steht, außen und Text „rIGS 22. März 1933 Das erste NS-Konzentrationslager wird in Dachau eröffnet. Bis zur Befreiung 1945 werden dort über 40000 Menschen ermordet.“ „Heute vor 88 Jahren wurde das erste Konzentrationslager der Nationalsozialisten im oberbayerischen Dachau bei München eröffnet. Im Modell-KZ wurden bis zur Befreiung nach zwölf Jahren über 40 000 Menschen ermordet. Im KZ Dachau wurden die meisten politischen Morde verübt. Zugleich galt es als Musterlager und Modell für weitere Lager; in Dachau wurden außerdem SS-Wachmannschaften und SS-Führungskader ausgebildet. Anfangs diente das Lager hauptsächlich der Inhaftierung politischer Gegner, bereits in dieser frühen Phase wurden die ersten Menschen dort ermordet.

Häftling Nummer eins war der Kommunist Claus Bastian, dem zahlreiche weitere Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, Konservative, Liberale und Monarchisten folgten. Die Morde blieben keineswegs im Verborgenen: So gelang im Mai 1933 dem ehemaligen KPD-Abgeordneten Hans Beimler die Flucht. Im August desselben Jahres veröffentlichte er die Broschüre „Im Mörderlager Dachau“.

Ab 1935 wurden verstärkt Juden, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuelle und „Asoziale“ ins KZ Dachau verschleppt. In dieser Zeit veröffentlichte der ehemalige Insasse Julius Zerfaß seinen Bericht „Dachau – eine Chronik“. Mit Kriegsbeginn im September 1939 wurden die Häftlinge im großen Maßstab zur Arbeit in der Rüstungsindustrie gezwungen. Nach der Wannseekonferenz im Januar 1942 und dem Beschluss zur Ermordung der Juden wurden verstärkt Massentötungen, Vernichtung durch Arbeit, Deportationen in Vernichtungslager und medizinische Experimente zum festen Bestandteil in Dachau. Zahlreiche Menschen starben auch an den Folgen der Lagerbedingungen.
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UNDICHTE STELLEN

In der Jungle World widmet sich der Historiker Volker Weiß  mit seiner Horror-Serie „Notizen aus Neuschwabenland“ schon lange den Neuen Rechten. In der neuen Folge geht´s „über eine Wahlstrategie für die AfD“. Ein Auszug:

„Einige Mitarbeiter des Verfassungsschutzes meinen es offenbar gut mit der AfD. Erst wenige Wochen zuvor war ein interner Arbeitsbericht des Berliner Landesverfassungsschutzes über die dortige AfD an die Partei geschickt worden. Der Leiter des Referats »Rechtsextremismus« wurde infolge des Geheimnisverrats freigestellt. Für die AfD sind solche undichten Stellen Glücksfälle.“

https://jungle.world/artikel/2021/11/hoffnungsfall-sachsen

Cover 11

 

 

 



EXHIBITION SCHALOM SISTERS

Starkes Programm: https://jmaugsburg.de/ausstellungen/schalom-sisters/

Ist möglicherweise ein Bild von Text



POLITIK AM KÜCHENTISCH #HEUTE LIVE

Heute von 14.oo-23.30h: Livestream aus der Münchner Glockenbachwerkstatt (Programm unten) Organisiert von F*AMLab – Labor für feministische Forschung, Bildung und Praxis: https://www.instagram.com/famlabor/ █ Veranstalterin: FAM – Frauenakademie München e.V. www.frauenakademie.de

<„Das Private ist politisch“ – ganz im Sinne der Frauenbewegung der 1970er Jahre wollen wir auch in Zeiten der Kontakteinschränkungen feministisch intervenieren, diskutieren, reflektieren & zelebrieren – und senden das vom Küchentisch per Livestream in die Welt.
Line-Up: ▂14.00 Uhr Eröffnung ▂14.20 Uhr Pola Dobler & The Mystic Choir ▂14.30 Uhr „Küchen-Interviews“ mit Initiativen aus München ▂15.00 Uhr „Perspektivenwechsel – Intersektionalität und Feminismus“ ▂15.30 Uhr „Ökologie und Feminismus“ ▂16.00 Uhr Pola Dobler & The Mystic Choir ▂16.10 Uhr „Küchen-Interviews“ mit Aktivist*innen aus München ▂16.40 Uhr „‚Jetzt bist du mal dran!’ – Care-Arbeit, Vaterschaft und Arbeitsteilung“ ▂17.10 Uhr Pola Dobler & The Mystic Choir (Teil III) ▂17.15 Uhr „‚Alles Gender oder was?! ’ – Geschlechtsidentität, Queerness und Feminismus“ ▂17.45 Uhr „Interventionen von Frauen* und nicht-binären Künstler*innen in der Club- und Kulturszene“ ▂18.30 Uhr Vernissage „FEMINISTISCH VERÄNDERN: Räume, Kämpfe und Debatten in München“ ▂20.30 Uhr The Hercules and Leo Case „Cosmic Cookbook Circle“ ▂21.00 Uhr Musik von DJ Funky Francis und DJ Bashkka (Open End)>


AUS AKTUELLEM ANLASS

Ms .45: Amazon.de: Zoë Lund, Bogey, Albert Sinkys, Darlene Stuto, Helen  McGara, Nike Zachmanoglou, Abel Ferrara, Peter Yellen, Editta Sherman,  Vincent Gruppi, S. Edward Singer, Stanley Timms, James Lemmo, Abel Ferrara,  ChristopherDie Frau mit der 45er Magnum / Ms .45 - Nischenkino.de

Zoe Tamerlis Lund in Abel Ferraras Die Frau mit der 45er Magnum USA 1981



ES GEHT KONKRET WEITER

u.a. mit diesen Beiträgen: Die Konstruktiven Thomas Ebermann über die Zero-Covid-Kampagne An der Moralpanikfront Anmerkungen zur aktuellen Transgender-Debatte. Von Lars Quadfasel Die Allzweckwaffe Dass Doppelmoral zum Geschäft gehört, zeigt die deutsche Menschenrechtspropaganda. Von Jörg Kronauer Die Erklärbären Die Zahl sogenannter Experten nimmt inflationär zu. Was ist ihre Funktion? Von Bernhard Torsch Blowing in the toxic Wind Wie der Popsong zur Wertanlage wurde. Von Georg Seeßlen Expertinnen für alles Wenn es um die Gesundheit geht, wimmelt es nur so von Hobby-Fachleuten. Von Rebecca Spilker Grand Hotel Abgrund Der Überwachungskapitalismus des digitalen Zeitalters ist für die Gegenwartsliteratur kaum ein Thema. Von Werner Jung

Ist möglicherweise ein Bild von Text „konkret POLITIK & KULTUR 3/2021 Zwischen Null und Zero Die Linke in der Pandemie Money, Money, Money Popsongs als Kapitalanlage Geschlecht noch echt? Die Transgender-Debatte Wallstreet, wir kommen! Aufstand der Kleinaktionäre Ein Narr des Betriebs Slavoj Žižeks Staatsphilosophie 5,90€ A:6,90€ 4191202705902 4-191202-705902“



DER NEUE MONAT FÄNGT WIE IMMER

nicht mal so schlecht an: Aus dem Inhaltsverzeichnis: „Wenn A nicht mehr A ist Deutsche Kulturinstitutionen fühlen sich durch den BDS-Bundestagsbeschluss in ihrer »Meinungsfreiheit« eingeschränkt. Von Leo Fischer und Tom Uhlig 200 Jahre Zerstörung der Vernunft Georg Lukács’ Buch über die fatalen Folgen des lrrationalismus bleibt aktuell. Von Jürgen Pelzer Besser als gar nix Moral ist die Lieblingsgeißel der alten Rechten und ein Lieblingsfeind der neuen. Von Katrin Hildebrand“.

Und für alle, die nicht mehr lesen können, ein ganzseitiges Bild von Ernst Kahl: Es war einmal in Berlin (1990 nämlich, als im Februar-Programm des Eiszeit-Kinos u.a. „H.L.Gremliza, Wiglaf Droste/Michael Stein, Ernst Kahl/Horst Tomayer, Harry Rowohl: Flann O´Brien Ernst Kahl+Trinkende Jugend“ unter dem (damaligen) Titel Maulaffen aufgelistet waren, also nicht schlecht für´n Kino, hallo?).

„Der Kritiker muß es nicht besser können. Wissen, daß er es nicht kann, sollte er aber doch.“ (H.L.Gremliza)

 



DIE GUTEN SCHWEIZER

Bild könnte enthalten: Text „Alle Texte für alle. Konsequent solidarisch: Auch im zweiten Lockdown sind alle unsere Inhalte auf woz.ch und in der WOZ-App kostenlos zu lesen. WOZ“