Produktion

MEIN NEUER ROMAN (4)

Weitere Stimmen zu „Ein Sohn von zwei Müttern“ (Klett-Cotta-Tropen Verlag):

BR24: „reflektiert präzise und erzählt packend … ein ebenso kluges wie anrührendes Buch über seine Adoptionserfahrungen.“ (Knut Cordsen)

Augsburger Allgemeine: „Eine großartige Konstruktion aus erzählendem und sachlichem Text, die nie aus dem Fluss gerät, auch, weil oft ein feiner, aber spitzer Humor aufscheint“ (Birgit Müller-Bardorff)

Frankfurter Rundschau: „Wie gut, dass er das Buch zu Ende geschrieben hat. Wie gut, dass er es genau auf diese Weise geschrieben hat, suchend, widerspenstig…“ (Cornelia Geissler)

WDR3/Kultur am Mittag: „angenehm pathosfrei … ein Hieb gegen jene, die Sauerkraut und Sperma zu völkischer Identität verrühren.“ (Udo Feist)



AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN VENUSDIELE

Erfolglos auf der Suche nach einem Berliner Nachtclub namens Venusdiele, der um 1929 existierte und dessen Bar-Pianist eine zeitlang Jean Améry hieß.

Finde nichts, nirgendwo irgendwas. Bis wann gabs die Venusdiele und war sie ein antifaschistisches Nest?

Mal weitersuchen in der Autobiografie „Der Ghetto-Swinger“ des Berliner Bar-Gitarristen Coco Schumann, obwohl der mit fünf zu jung war, um dem Bar-Pianisten Améry 1929 zu begegnen, aber weiß der Henker. Was verbindet Jean Améry mit Coco Schumann? Jazz und dass sie Auschwitz und andere KZ überlebt haben.

Beim Nachforschen in der Schumann-Autobiografie immerhin eine literaturwissenschaftlich bedeutende Bemerkung, die ich offensichtlich, wie konnte das passieren, nicht gespeichert habe: (wahrscheinlich 1940) „Wir trafen uns auch gerne im legendären Groschenkeller in der Kantstraße 126, den einst der Schriftsteller Franz Jung eröffnet hatte.“ Wie bitte?! Keine Bemerkung dazu in den Autobiografien von Franz und Cläre Jung und in Fritz Mieraus Chronik Leben und Schriften des Franz Jung.

„Hier fand sich jeden Abend eine merkwürdige Mischung von Menschen ein … Evelyn Künneke, Helmut Zacharias … die Sänger der Staatsoper, Bierfahrer und Bauarbeiter … Ein junger Mann namens Bully Buhlan saß am Klavier und sang. Wir machten uns eines Abends miteinander bekannt, und schon bald jammten wir zusammen … Bully Buhlan engagierte mich in die Rosendiele, einem weiteren legendären Ort Berliner Jazzfans.“

Hallo!: Venusdiele – Rosendiele! Ich bin ganz nah dran zu behaupten, dass die Venus- eines Tages in Rosendiele umbenannt wurde. Der Rest wird sich auch noch finden – und um den Rest geht es zum Beispiel in „Der Neue Antisemitismus“, Jean Amérys wieder aufgelegte Essays.



CATWALK SMALLTALK (18)

JUDITH BUTLER UND ANNIE ERNAUX!

WAS IST DAMIT – DAS BESPRECHEN WIR NACH DER PROBE.

NEIN, SOFORT – DAS THEATER MUSS SICH BRUTAL SCHNELL AUF AKTUALITÄT EINSTELLEN, SONST ISSES NUR NOCH FÜR’N ARSCH.

UND DU GIBST DAS KOMMANDO – DAS KANNSTE VERGESSEN.

HÖR ZU, DANN STIMMSTE MIR SOFORT ZU: BUTLER UND ERNAUX, ABENDESSEN INNEM RESTAURANT GROSSER KLASSE, IHREN INTERNATIONAL HERAUSRAGENDEN POSITIONEN ANGEMESSEN.

UH-HU ICH BIN BEEINDRUCKT, EIN KAMMERSPIEL FÜR VIER FRAUEN, DIE BEIDEN SERVIERERINNEN SIND GEFLÜCHTETE, MIT DENEN SICH DIE BEIDEN TOP-CLASS-LADIES NICHT VERSTÄNDIGEN KÖNNEN, DIE ARMEN, DAS GEFÄLLT IHNEN GAR NICHT.

DU HAST ES ERFASST – HUT AB – ABER ES GIBT ETWAS MEHR ACTION: DIE BEIDEN TOP-DAMEN DISKUTIEREN, WAS SIE NOCH FÜR DIE BDS-KAMPAGNE TUN KÖNNTEN UND DANN GEHT’S LOS: ZWEI SCHICKE HAMAS-KÄMPFER STÜRMEN REIN UND HALTEN DEN INTELLEKTUELLEN HAMAS-FREUNDINNEN IHRE MPS AN DEN KOPF.

KAPIERT – ZUERST FREUEN SICH DIE HAMAS-FREUNDINNEN, ABER SIE KÖNNEN SICH MIT IHREN BEIDEN HELDEN NICHT VERSTÄNDIGEN UND DIE TAPFEREN KÄMPFER ERKENNEN NICHT, DASS DIE LADIES AUF IHRER SEITE SIND.

DU HAST’S ERFASST.

DAS UNGLÜCK NIMMT SEINEN LAUF.

DU HAST’S ERFASST; DETAILS TO COME.

OKAY. ABER ICH WILL KEIN BLUT AUF DER BÜHNE HABEN, KEIN BLUT UND KEINE NACKTEN ÄRSCHE UND SO ZEUG, ICH WILL EIN FRIEDLICHES DISKUSSIONSTHEATER HABEN. KEIN HASS.

DU BIST SO FREUNDLICH, ICH KANNS JA NICHT FASSEN.

FICK DICH, DU HUND. UND SAG NIE WIEDER DU HAST’S ERFASST ZU MIR, DU HURENSOHN.



MEIN NEUER ROMAN (3)

„Ein Sohn von zwei Müttern“ wurde von der Jury der SWR-Bestenliste auf Nr. 8 gewählt.

Wie üblich ist der Kampf um den Klassenerhalt der härteste: auf dieser Nr. 8 stehen mit 25 Punkten fünf Romane. Dann kommt der Abgrund.

Zuletzt stand ich mit meinem Roman „Aufräumen“ auf der SWR-Bestenliste, im Juni 2008 auf Platz Nr. 3 (und hatte damit immerhin Friederike Mayröcker und Cormac McCarthy abgehängt, das werde ich wohl noch sagen dürfen). In den Jahren danach wechselte ich in die Liga der Kriminalromane, die aufgrund ihrer zweifelhaften Statuten zurecht als Nicht-Literatur eingestuft wird und konnte mich auch mit zwei Deutschen Krimipreisen nicht in die Literatur-Liga zurückschießen, besser gesagt natürlich hocharbeiten.

https://www.swr.de/swr2/literatur/bestenliste/index.html



MEIN NEUER ROMAN (2)

Eine sehr informierte und weitgehende Kritik vom Kollegen Gerald Fiebig:

»Er freute sich, nur noch ein halber Deutscher zu sein«

Mit Vergleichen, von denen ich nur hoffen kann, dass sie auch nur ein bisschen berechtigt sind, wie: „Die Passagen, in denen Dobler der Lebenswelt seiner Mama in ihren eigenen Worten ein literarisches Denkmal setzt (…) kann man getrost einschlägigen Meisterwerken wie Erich Hackls Dieses Buch gehört meiner Mutter oder Oskar Maria Grafs Das Leben meiner Mutter an die Seite stellen.“



MEIN NEUER ROMAN

„Ein Sohn von zwei Müttern“ (Klett-Cotta-Tropen) ist seit heute im Laden, und die ersten Stimmen sagen Folgendes:

taz: „Franz Dobler ist ein Mensch, im jiddischen Wortsinn, und sein Buch ist schön, berührend, große Kunst.“ (Ulrich Gutmair) –  https://taz.de/!5990157/

„Buch der Woche“ (Optimal Records & Books, München)

BR2-Diwan: „sehr empfehlenswerter neuer Roman“ (Knut Cordsen) – Im Gespräch bis 18′ vor und nach Norah Jones: https://www.ardaudiothek.de/episode/diwan-das-buechermagazin/timon-karl-kaleyta-heilung/bayern-2/13158721/

Süddeutsche Zeitung, 17.2.: „… ist keine betuliche Problembiografie (…) keine breite Straße zum Ich, sondern ein bereitwillig dem Reiz der kleinen Abschweifung erliegender Streifzug durch eine Biografie, in deren Eckchen Geschichten hocken.“ (Christian Joos-Bernau)



ES IST DOCH WUNDERBAR

dass es in der Kriminalliteratur ein neues Genre gibt: „Gartenkrimi“. Weil Intelligenz mehr Platz braucht, hat jemand sauber nachgedacht. Ich bleibe dennoch im Bereich „Politik & Verbrechen“ und schreibe jetzt über volldeutsche Männer wie Merrz und Oiwanger. Weil sie noch mieser sind als ein Typ, der einem armen Opa alles klaut, bekommen sie kein Bar- und anderes Geld mehr und sind lebenslänglich in Zahnarztpraxen angekettet. Nächste Recherche:

4.10. München: 18h Odeonsplatz: Große Kundgebung

ZAMMREISSEN! BAYERN GEGEN RECHTS



WEG ZUR HÖLLE

„Hier das Gespräch zwischen Franz Dobler und Wolfgang Petters zur neuen Platte von A Million Mercies Unten im Süden (Westerngedichte & Weg zur Hölle). Wolfgang Petters hat auf diesem Doppelalbum mit seinem Projekt A Million Mercies 22 Gedichte von Franz Dobler vertont. Das Cover hat Jim Avignon gestaltet und auf www.hausmusik.com kann man das wertvolle Teil ab dem 21.09. als Doppelvinyl bestellen.“ Gefilmt und geschnitten von Ricardo Molina, der schon die große „Hausmusik“-Dokumentation gemacht hat.

Beide live am 23.9. in Landsbergs Stadttheater beim „machen3“-Festival: A Million Mercies (Quartett!) mit Wolfgang Petters / Franz Dobler mit Das Hobos (plus Leichtmetall und Akte G)

 

: m a c h e n 3

 

 



UNTEN IM SÜDEN

jetzt auf y-tube: vom kommenden Album Unten im Süden von A Million Mercies ist die Vertonung meines Gedichts „Unten im Süden“, das ich 1991 selber mal geschrieben habe und das mich jetzt wieder glücklich macht, wie auch die anderen 21 Gedichte von mir, die A Million Mercies alias Wolfgang Petters alias Mr. Hausmusik vertont hat. Live am 23.9. im Stadttheater Landsberg bei machen3. Nachzulesen in Ich will doch immer nur kriegen was ich haben will (Gedichte 1991-2020, Starfruit Publications).



MEIN SCHÖNSTES GEDICHT

könnten die „Güterzüge“ sein*, jedenfalls wurden sie jetzt von A Million Mercies vertont und sind die erste Video-Single vom im Herbst erscheinenden Doppel-Album (Hausmusik.com) mit 22 meiner Gedichte, die zu Songs sozusagen umgespritzt und auffrisiert wurden:

https://www.youtube.com/watch?v=R6Llzis9nA0

*erschienen 1991 im Band Jesse James und andere Westerngedichte, der 2020 in Ich will doch immer nur kriegen was ich haben will (Starfruit Publications) als Bonustrack wiederveröffentlicht wurde.

Der ganze Katalog: https://amillionmercies.bandcamp.com/